Elektrohand mit Fingerspitzengefühl

Myoelektrische Steuerung über die Muskelkraft

Die US-amerikanische Firma Touch Bionics hat eine bionische Hand mit Fingerspitzengefühl entwickelt, die ab sofort kommerziell einsetzbar sein soll. Die i-Limb Hand und - falls nur einzelne Finger gebraucht werden - die i-Limb ProDigits sollen wie reale Extremitäten aussehen und auch so funktionieren.

Artikel veröffentlicht am , yg

Handprothese von Touch Bionic
Handprothese von Touch Bionic
Touch Bionics verspricht, dass die Finger der Prothese sich wie bei einer echten Hand einzeln bewegen lassen. Aber auch wenn dem Patienten nur ein einzelner Finger aufgrund eines Geburtsfehlers oder eines Unfalls fehlt, soll das fehlende Glied ersetzt werden können - bislang ließen sich laut Touch Bionics nur komplette Handprothesen anpassen.

Handprothese von Touch Bionic
Handprothese von Touch Bionic
Die Motorik soll fein genug sein und die für eine Bewegung nötige Kraft genau dosieren, so dass ein Patient eine Styroportasse aufheben kann, ohne sie zu zerquetschen. Die Hand bleibt dabei nicht in der klassischen, starren C-Form, sondern der Nutzer kann den Griffwinkel wie bei einer natürlichen Hand selbst bestimmen. Zudem soll die Hand wie echt aussehen.

Handprothese von Touch Bionic
Handprothese von Touch Bionic
i-Limb nutzt myoelektrische Signale, um die Finger zu öffnen und zu schließen. Myoelektrisch gesteuerte Armprothesen sind fremdgesteuert, sie nutzen die elektrische Spannung, die bei jeder Muskelkontraktion aufgrund eines biochemischen Vorgangs entsteht. Auch die erhaltene Restmuskulatur nach einer Amputation zeigt dieses Verhalten. Die hierbei auftretenden, allerdings sehr geringen Spannungen, die man für die Steuerung der Prothese nutzen kann, liegen im Mikro-Volt-Bereich. Von meist zwei Elektroden werden die am besten geeigneten Muskelspannungen vom Stumpf abgenommen, verstärkt und als Steuerimpuls zum Öffnen, Schließen oder Drehen einer Prothese benutzt.

Die Haut, die die Elektrohand überzieht, besteht aus einer dünnen Schicht aus halbdurchsichtigem Material, das am Computer modelliert wird, um möglichst natürlich und zur eigenen Haut des Patienten passend zu wirken.

Die International Society for Prosthetics and Orthotics will die i-Limb Hand und ProDigits-Prothesen Ende Juli 2007 auf ihrem 12. Weltkongress in Vancouver, Kanada zeigen. Bislang sollen die bionischen Körperteile einer ganzen Reihe von Testpatienten in Europa und den USA erfolgreich eingepflanzt worden sein. Ab sofort will Touch Bionics die i-Limb-Glieder in Partnerkliniken kommerziell transplantieren.

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Sputnik 20. Jul 2007

Ich denke auch, man sollte schon vorsichtig sein mit seinen Prognosen. Es sind schon...

Sputnik 20. Jul 2007

Das ist schon klar. Die menschliche Hand ist auch ein motorisches Wunderwerk. Ich finde...

ixiion 19. Jul 2007

</ übeler sarkasmus on > der pothesenmarkt boomt. Er hat sich in den letzten jahren...

Ach 19. Jul 2007

Leider nicht, ich war da ja eher von T2 inspiriert. Wenn du das aber so interessant...



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