Offizieller Marktstart für Intel-Chipsätze der 3er-Serie

Erste Modelle G33 und P35 kommen zur Computex

Nachdem die ersten Mainboards mit dem neuen für DDR3-Speicher geeigneten Chipsatz P35 bereits seit Wochen im Handel stehen, hat Intel seine aktuellen Mainboard-Getriebe nun auch offiziell angekündigt. Mit einem neuen Speichercontroller und einem überarbeiteten Grafikkern soll die 3er-Serie der Chipsätze für mehr Leistung sorgen.

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Intel hatte die neue Chipsatz-Serie mit dem früheren Codenamen "Bearlake" bereits auf der CeBIT 2007 erstmals vorgestellt und die Roadmap blieb seitdem unverändert: Bereits erhältlich ist der P35 als Nachfolger des P965 ohne integrierte Grafik, zum Start der Computex in Taipeh ab dem 4. Juni 2007 soll auch der G33 mit dem Grafikkern GMA 3100 ausgeliefert werden. Er verfügt noch nicht über Funktionen für Direct-X-10, das bringt erst der G35 im dritten Quartal 2007 mit. Dann folgt auch der X38 mit Übertaktungsfunktionen, PCI-Express-2.0 und zwei x16-Slots für Grafikkarten.

3er-Serie ersetzt bisherige Chipsätze
3er-Serie ersetzt bisherige Chipsätze
Ebenfalls erst im dritten Quartal 2007 erscheinen wird der Lowcost-Chipsatz G31 für günstige Rechner mit integrierter Grafik sowie Q33 und Q35 mit Verwaltungsfunktionen nach Intels vPro und mindestens 18-monatiger Verfügbarkeit. Insgesamt konsolidiert der Chiphersteller sein Chipsatz-Angebot von bisher acht auf fünf Modelle. Die erste Northbridge, oder laut Intel der "Memory Controller Hub" (MCH) namens P35, wird in 90 Nanometern Strukturbreite hergestellt und nimmt nach Intel-Angaben typischerweise (TDP) 16 Watt elektrischer Leistung auf, die Southbridge ICH9 in 130 Nanometern nur 4 Watt. Die im Vergleich zu den aktuellen 65-Nanometer-Prozessoren großen Strukturbreiten kann sich Intel leisten, da die Dies nur 34 Quadratmillimeter (P35) bzw. 31 Quadratmillimeter (ICH9) groß sind. Die Oberklasse-Northbridge P35 ist damit gegenüber dem bisher aktuellsten Modell P965 mit seinen 19 Watt etwas sparsamer geworden.

Intel P35 und ICH9
Intel P35 und ICH9
Allen Chipsätzen gemein ist Unterstützung für DDR3-Speicher, sie laufen jedoch auch mit DDR2-Modulen. Bisher sind nur wenige Mainboards mit DDR3-Slots wie beispielsweise das "P35 Neo Combo-F" von MSI angekündigt - und im deutschen Einzelhandel ist DDR3-Speicher noch gar nicht zu finden, Buffalo hat immerhin in Japan schon Module zu exorbitanten Preisen angekündigt. Einige Speicherhersteller wie Qimonda und Samsung haben jedoch bereits die Serienfertigung der neuen Speichertypen aufgenommen, die Chips werden wohl als Erstes in Komplettrechnern erhältlich sein. Intel gibt an, dass DDR-3-Speicher bei gleicher Datenrate rund 25 Prozent weniger Strom aufnehmen als DDR-2, im Highend-Bereich egalisiert sich das jedoch wieder, so soll DDR3-1333 in etwas gleich viel Leistung aufnehmen wie DDR2-800. Laut den JEDEC-Spezifikationen wird DDR-3 mit 1,5 Volt betrieben statt nominal 1,8 Volt bei DDR2. Geplant sind bis zu effektiv 1.333 MHz für den Speicher, die ersten Produkte dürften aber als DDR3-800 und DDR3-1066 erscheinen. Die beiden ersten 3er-Chipsätze P35 und G33 unterstützen auch nur DDR3 bis effektiv 1.066 MHz.

Neuer Speichercontroller
Neuer Speichercontroller
Für die neuen Speicher, und auch DDR2, hat Intel in der 3er-Serie einen neuen Speichercontroller eingebaut und bewirbt diesen mit einer Funktion namens "Fast Memory Access". Muss die Northbridge schon immer Daten zwischen Prozessor, Hauptspeicher, Steckkarten und optionalem Grafikkern sowie der Southbridge verteilen, so soll das nun besonders flüssig laufen. Der Chipsatz soll die unvermeidlichen Latenzen der Speicherchips durch verteilte Zugriffe kaschieren. Gegenüber einem 945G-Chipsatz sollen mit dem G33 im PCMark05 unter Vista immerhin 6 Prozent mehr Anwendungsleistung drin sein, beim 3DMark06 aber ganze 20 Prozent - dafür dürfte aber vor allem der neue Grafikkern verantwortlich sein. Benchmarks zum Direct-X-10-Chipsatz G35 stehen noch aus. Intel verspricht aber bereits, man könne "die neuesten Spiele" unter DX-10 damit spielen - ob sich das mit einer integrierten Grafik wirklich sinnvoll bewerkstelligen lässt, ist aber zu bezweifeln.

DX-10-Spiele mit integrierter Grafik?
DX-10-Spiele mit integrierter Grafik?
Neben der Unterstützung für DDR3 und dem neuen Grafikkern ist ein auf bis zu 1.333 MHz beschleunigter Frontside-Bus (FSB) die wichtigste Neuerung der Northbridges der 3er-Serie. Die Chipsätze sind damit bereits auf die Ende 2007 erwarteten Penryn-Prozessoren mit 45 Nanometern Strukturbreite vorbereitet, die den schnellen FSB mitbringen werden. Da sich bei den Ein- und Ausgabe-Geräten vergleichsweise wenig getan hat, ist die augenfälligste Neuerung der Southbridge ICH9 nur die Unterstützung für mehrere externe SATA-Laufwerke über einen "Port Multiplier". Damit lassen sich Festplatten nicht nur als RAID, sondern auch als einzeln ansprechbare Laufwerke zusammenschalten, die sich aber einen SATA-Kanal und dessen Bandbreite teilen. Für sehr kostengünstige externe Speicher-Boxen ist das Verfahren aber dennoch interessant, da dort keine eigene Elektronik zur Verwaltung der Laufwerke anfällt. Die ICH9 ist wie schon die Vorgängermodelle auch als ICH9R erhältlich und bringt dann RAID-Funktionen mit. Die neuen Northbridges können wie bei Intel üblich aber auch mit älteren Southbridges gekoppelt werden, aktuell insbesondere den Modellen der ICH8-Serie. Daneben können die ICH9-Southbridges auch den Flash-Cache "Turbo Memory" für Festplatten analog zur neuen Centrino-Plattform unterstützen - ob die Mainboard-Hersteller die Module jedoch verbauen, ist ihre Entscheidung.

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