IDF: Intels Quad-Core "Kentsfield" mit 2,66 GHz

Erste Daten noch vor Start der Konferenz aufgetaucht

Auf dem diese Woche in San Francisco stattfindenden "Intel Developer Forum Fall 2006" (IDF) spielen die ersten PC-Prozessoren mit vier Kernen eine zentrale Rolle. Schon vor dem Beginn der Veranstaltung sind jetzt die ersten Daten dieser CPUs bekannt.

Artikel veröffentlicht am ,

Multi-Core: Physischer Aufbau
Multi-Core: Physischer Aufbau
Ob nun aus Zufall oder Absicht hat Intel auf seinem Server für die IDF-Teilnehmer diesmal einige der wichtigsten Präsentationen schon vorab hinterlegt. Bisher tauchten diese Papiere meist im Verlauf der Konferenz auf. Unter den PDFs findet sich auch ein Dokument mit neuen Informationen zu den bisher unter den Codenamen "Kentsfield" (Desktop) und "Clovertown" geführten Quad-Cores.

Viele der Informationen hatte Intel bereits in den letzten Monaten Stück für Stück veröffentlicht: Die Quad-Cores bestehen aus zwei Dual-Core-Dice mit 65 Nanometern Strukturbreite in einem Chipgehäuse. Auch, dass "Kentsfield" zuerst nur als Spieleprozessor der "Extreme"-Serie und damit vermutlich zu einem extremen Preis um 1.000,- Euro erscheinen wird, hatte Golem.de bereits berichtet. Überraschend ist jedoch, dass aus den jetzt aufgetauchten IDF-Unterlagen hervorgeht, dass auch der nach unbestätigten Angaben als "Core 2 QX6900" erscheinende Kentsfield weiterhin mit dem eigentlich schon durch den P965 überholten Chipsatz 975X betrieben wird. Diesen teuren und für Spiele-PCs gedachten Chipsatz empfahl Intel auch für den ersten Core 2 Extreme. Er taugt aber nur auf Mainboards, die auch für den zweikernigen Extremisten fit sind, für Intels Vierzylinder. Ältere Boards, die für den Pentium D entwickelt wurden, verfügen nicht über die nötige Spannungsversorgung.

Front-Side-Bus-Leistung
Front-Side-Bus-Leistung
Nicht neu ist auch, dass Intel den bei Prozessoren ohne Extreme-Label fest eingestellten Multiplikator mit dem Quad-Core frei einstellbar macht. Das ist auch bei bisherigen Extreme-CPUs schon der Fall. Viele Käufer des Kentsfield dürften den Prozessor so mit entsprechender (Wasser-)Kühlung auf rund 3 GHz treiben. Nimmt der Prozessor bei solchen Übertaktungen Schaden, gewährt Intel laut ausdrücklicher Aussage in dem genannten PDF aber keine Garantie für die CPU mehr. Das kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn man den Prozessor in der Boxed-Version kauft. Gibt ein Händler eine kaputt gebastelte CPU an Intel zurück, kann der Hersteller des Prozessors, wie Intel schon mehrfach erklärte, eine Übertaktung durchaus nachweisen.

Da Intels Core 2 Extreme mit vier Kernen mit bisherigen Chipsätzen arbeiten muss, teilen sich die beiden Dice auch den Front Side Bus, er arbeitet effektiv mit 1.066 MHz. Laut Intel ergeben sich dabei aber noch keine Leistungsnachteile. In der Vorführung des Quad-Core-Demos "Ice Storm Fighters" zeigte Intel eine Messung mit dem Performance-Analyse-Tool "VTune", laut welcher der FSB des Kentsfield-Systems im Verlauf des Tests im Mittel nur zu 13 Prozent ausgelastet war. Das mag bei Spielen, die vergleichsweise wenige Daten bewegen, noch stimmen. Wie sich dieser Wert etwa beim Kodieren von Videos verhält, wo kontinuierlich Gigabytes an Daten bewegt werden müssen, werden erst unabhängige Tests zeigen. Immerhin müssen dabei programmintern unkomprimierte Clips beim Schnitt und dem Versehen mit Titeln und Effekten bearbeitet werden. Auf der Festplatte landen bei den meisten derartigen Anwendungen jedoch wieder komprimierte Videos.

Prozessor-Funktionen
Prozessor-Funktionen
Intel bezeichnet die zwei Dice in einem Gehäuse als "Intelligent Die Pairing" - das Verfahren hatte man beim Pentium D der 900er-Serie (Codename Presler) auch schon eingesetzt. Elegant ist die Technik nicht, aber wenn sich dadurch keine Leistungshindernisse ergeben, kann das dem Kunden letztlich egal sein. AMD geißelte das Konzept erst in der vergangenen Woche in einer Presseveranstaltung als "übereilt auf den Markt geworfen" und nannte seine noch nicht mit einem Termin versehenen Vierkerner die einzigen "echten Quad-Cores".

Auch Intel nennt offiziell noch kein Startdatum für Kentsfield. Am Rande des IDFs ist jedoch zu hören, dass der neue Extreme-Prozessor bereits im November auf den Markt kommen soll und somit im Weihnachtsgeschäft gut verfügbar sein dürfte. Erst im Dezember soll die Server-Variante "Clovertown" dann folgen. Zur elektrischen Leistungsaufnahme machte Intel bisher noch keine Angaben. Da ein vergleichbarer Core 2 Duo mit Conroe-Kern bei 2,66 GHz 65 Watt aufnimmt, ist mit über 100 Watt für Intels ersten verfügbaren Quad-Core zu rechnen.

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Original 3... 10. Apr 2007

vergiss nicht, dass erweiterungskarten-prozessoren schon von der bandbreite her auf die...

tutnichtzursache 27. Sep 2006

Da steht nämlich auch, dass die Leistungsaufnahme bei maximal 260Watt liegt. Und komisch...

nemesis 27. Sep 2006

wie "fast"? Bisher noch garnicht! Die neuen 80gig 1.8" HDDs von Toshiba welche in den...

diele 27. Sep 2006

Wohin gegen Miele immer noch besser ist als meine Zahnbürste!



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