"Schwarzkopierer sind schuld am Ende von Iron Lore"
Michael Fitch, Manager bei THQ, nennt Gründe für Entwicklerpleite
Erst letzte Woche haben die Titan-Quest-Entwickler Iron Lore die Pforten geschlossen. In einem engagierten Forumsbeitrag meldet sich nun Michael Fitch zu Wort. Fitch arbeitet beim Publisher THQ als Director of Creative Management. Fitch war direkt in die Entwicklung und Vermarktung von Titan Quest involviert - und gibt vor allem den Schwarzkopierern die Schuld am Aus von Iron Lore.
Michael Fitch"Titan Quest lief ganz anständig", schreibt Michael Fitch in einem längeren Forumsbeitrag (siehe Original). "Wir haben damit kein Geld verloren. Aber wenn wenigstens ein winziger Teil der Leute, die das Spiel schwarzkopiert haben, halt doch gottverdammtes Geld für ihre 40 und mehr Stunden an Unterhaltung ausgegeben hätten, lägen die Dinge jetzt ganz anders." Indirekt unterstellt Fitch, dass sich insbesondere in Europa wohl 90 Prozent der Spieler eine Schwarzkopie besorgt hätten. Und er schreibt, dass sich nur ein Prozent der Softwarepiraten das Spiel dann auch hätten kaufen müssen, um den Umsatz glatt zu verdoppeln - "das wäre genug, um den Unterschied zwischen dem Erreichen oder Verfehlen der Gewinnschwelle auszumachen."
Fitch nennt weitere Gründe, warum Schwarzkopierer so ein großes Problem gewesen seien. So sei Titan Quest bereits vor der Verfügbarkeit im Handel auch im Internet aufgetaucht (auf die Gründe dafür und was da bei Entwicklern und Publishern schief gelaufen ist, geht er übrigens nicht ein). Bei der Internetversion habe allerdings der Kopierschutz gefehlt, und genau das hätte zu Bugs und Abstürzen geführt - und zu negativer Mundpropaganda direkt vor der Veröffentlichung.
Aber es gab noch mehr Probleme bei der Entwicklung von Titan Quest: "Es ist der schiere Alptraum, ein Spiel für die PC-Plattform zu entwickeln", schreibt Fitch. "CD/DVD-Treiber mit schlechter Firmware, Grafikkarten, die nur scheinbar ein Fortschritt gegenüber der vorigen Generation sind - aber tatsächlich ist es anders. Treiber, die man ständig updaten muss, unterschiedliche Wege für die Optimierung auf unterschiedlichen Chips - du meine Güte." All das habe ebenfalls dazu geführt, dass die Entwicklung von Titan Quest aufwendig und teuer und die Mundpropaganda aufgrund von Bugs negativ gewesen sei.
Titan Quest
Zum Schluss kriegen auch Spieler und Presse ihr Fett weg. "Es gibt eine Menge dumme Leute da draußen", schreibt Fitch und meint damit PC-Spieler, die alles mit ihrer Maschine machen möchten, aber die Geräte und ihre unzähligen Applikationen einfach nicht im Griff hätten. Und er berichtet von seinen negativen Erfahrungen mit der US-Presse: "Es gab einen Tester, der schlicht übersehen hatte, dass man sich von jedem Punkt in Titan Quest zurück zu einer bereits besuchten Siedlung teleportieren kann." Als die Entwickler ihm das gesagt hätten, sei zwar der Test geändert worden - aber Auswirkungen auf die Wertung hätte es nicht gehabt.
Kann ich so nicht stehenlassen. Der Onlinemodus war einigermassen verbuggt, hat aber gut...
kein normaler mensch lässt einem spiel mal eben zugriff auf das internet, einer...
DAS ist graue theorie. vielleicht lügst du? ich bin verbraucher und werde seit jahren...
Na ja. so verallgemeinern wie THQ kann man es nicht. Doch leider hat er teilweise Recht...