IDF: "Intel Core" - Die neue CPU-Architektur
Technik aus dem Notebook für alle Plattformen
Der Nachfolger von Netburst heißt "Intel Core Microarchitecture". Dies gab Intel zum Start des IDF Spring 2006 in San Francisco bekannt. Der Name ist nicht zufällig derselbe wie bei den aktuellen Notebook-Prozessoren - die Core-Architektur, die auch für Desktops und Server eingesetzt wird, stammt von Intels Mobile-Team.
Intel Core
Am ersten Tag des IDF geizte Intels Chief Technology Officer Justin Rattner noch mit Details zu "Core". Auf den ersten Blick handelt es sich nur um eine leicht erweiterte Version der bereits verfügbaren CPUs wie dem "Core Duo", die in den aktuellen Centrino-Notebooks stecken. Was Rattner vorstellte, wie die erweiterten Stromsparfunktionen mit aggressivem Clock-Gating oder der L2-Cache, den sich zwei Prozessorkerne teilen - alles kann schon Core Duo, teilweise sogar dessen Vorgänger.
An der Pipeline hat Intel jedoch auch gearbeitet. Sie ist 14 Stufen lang und vierfach skalar ausgelegt. Zudem sollen nun alle SSE-Befehle, auch die 128 Bit breiten, in nur einem Takt ausgeführt werden können. Damit wäre Core bei Multimedia nun Takt für Takt auch älteren Intel- sowie AMD-CPUs überlegen - vermutlich einer der Gründe, warum Intel das Design endlich auf alle Formfaktoren loslässt.
Intel Core
Das sehr energieeffiziente Design von Core führt im Vergleich zu den bisherigen Plattformen zu drastischen Energie-Einsparungen. Laut Intels ersten Angaben wird der Core-Prozessor "Conroe" auf Desktop-Rechnern 40 Prozent mehr Leistung als ein Pentium D 950 liefern und dabei 40 Prozent weniger elektrische Leistung benötigen. Intel gibt die typische Leistungsaufnahme (TDP) für Conroe mit 65 Watt an - allerdings noch ohne Taktfrequenz. Der für Intels Vergleichszahlen herangezogene Pentium D 950 mit 3,4 GHz liegt bei 130 Watt.
Bei den Servern, die Intel ab der CPU "Woodcrest" mit Core ausstatten will, gibt es gegenüber einem Xeon mit 2,8 GHz ganze 80 Prozent mehr Leistung bei 35 Prozent weniger Leistungsaufnahme, so Intel.
"Merom" soll den aktuellen Core Duo in Notebooks ablösen, dort sind entsprechend eher bescheidene 20 Prozent mehr Leistung gegenüber dem Core Duo drin - zum Stromverbrauch gab Intel hier nur an, dass sich die Akkulaufzeit nicht verändern soll. Das könnte aber auch an anderen Faktoren wie sparsameren Chipsätzen liegen.
Alle CPUs sollen noch 2006 in 65 Nanometern Strukturbreite gefertigt auf den Markt kommen. Der Herstellungsprozess wird dann 2007 aber auf 45 Nanometer umgestellt. [von Nico Ernst]
Nachtrag vom 7. März 2006, 20:05 Uhr:
Conroe soll auch Bestandteil der kommenden "Intel Professional Business Platform" mit Codenamen "Averill" sein, die im zweiten Halbjahr 2006 auf den Markt kommen soll. Zusammen mit dem neuen Chipsatz Broadwater soll Conroe auch Intels Virtualization Technologie (VT) und Intels Active-Management-Technik (AMT) der zweiten Generation unterstützen.
Insgesamt will Intel 2006 drei neue Prozessoren für Dual-Prozessor-Server und -Workstations ausliefern, zunächst aber nicht auf Basis der neuen Architektur Core. Der Ultra-Low-Voltage-Prozessor Sossaman soll schon ab kommender Woche zu haben sein. Er wurde für Server Blades, Storage-Geräte und Telekommunikationsequipment entwickelt. Ende März soll mit Dempsey ein neuer Xeon-Prozessor folgen. Der große Schritt in Sachen Leistung und Stromverbrauch kommt aber erst mit Woodcrest.
Mal abwarten was AMD mit dem AM2 Sockel dann noch an (wirklichen) neuen CPUs bringt.
Der Prozessor kann jeden Takt einen SSE-Befehl starten. Je nach Befehl benötigt sie...
haha laufen ;) sollte kaufen heisen sry