Mechanical Turk: Die künstliche, künstliche Intelligenz

Amazon-Projekt verknüpft künstliche Intelligenz mit menschlichem Wissen

Der Schach-Türke stand für Amazons neues Projekt zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz Pate: "Mechanical Turk". Dabei sollen Menschen von Computern gestellte Aufgaben abarbeiten und nicht umgekehrt.

Artikel veröffentlicht am ,

Die Idee hinter dem Amazon-Projekt ist, die maschinen-erzeugte Intelligenz von programmgesteuerten Rechnern um das von Menschen gehandhabte Wissen zu ergänzen. Das gewohnte Prinzip der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, wonach der Benutzer dem Computer eine Anweisung gibt, dieser sie ausführt und dann das Ergebnis anzeigt, wird beim Mechanical Turk umgekehrt. Hier gibt der Computer dem menschlichen Anwender eine Aufgabe vor, die dieser für Geld abarbeitet. Die auf diese Weise erzeugten Wissens-Einheiten, die Mechanical-Turk-Website nennt sie "HITs" für "Human Intelligence Tasks", werden organisiert abgespeichert und dienen als Grundlage für eine Datenbank, aus der dank Künstlicher Intelligenz nach und nach komplexere Fragen automatisch beantwortet werden sollen.

Amazon Mechanical Turk
Amazon Mechanical Turk
Für interessierte Teilnehmer, die ihr Wissen zur Verfügung stellen und dafür einen Geldbetrag bekommen wollen, besteht der Ablauf aus drei Schritten: Der angemeldete Nutzer sucht sich aus den aufgeführten Aufgaben eine passende aus. Der Aufgabenstellende hat vorher festgelegt, welchen Betrag er für deren Erledigung zu bezahlen bereit ist. Durch einen Klick akzeptiert der Bearbeiter eine Aufgabe, zum Beispiel die Identifizierung eines Objekts auf einem Bild, oder das Verfassen eines Titels für einen Eintrag in einem Online-Autokatalog. Für Aufgaben kommen alle möglichen Dinge in Betracht, die an einem Computer mit Internetanschluss bearbeitet werden können.

Nach der Erledigung der Aufgabe muss noch der Aufgabensteller bestätigen, dass er mit dem gelieferten Ergebnis zufrieden ist, und dem Bearbeiter wird der vereinbarte Betrag in seinem Konto gutgeschrieben. Die Teilnahme ist derzeit auf Nutzer mit persönlichem Konto bei einer US-Bank beschränkt.

Entwicklern steht eine Web-Programmierschnittstelle zur Verfügung, mit der er sie aus ihrer eigenen Anwendung Aufgaben (HITs) an das Mechanical-Turk-Projekt übermitteln können. Die von den dort aktiven Mitarbeitern erzeugten Ergebnisse werden über die Schnittstelle zurückgegeben, sodass der Programmierer die gegebenen Antworten in seiner Anwendung weiterverarbeiten kann. Der "Mechanical Turk" erhält dann eine Provision.

Der Namenspate war einst ein Automat in der Form eines lebensgroßen, vor einem Spielbrett sitzenden Türken. Entwickelt wurde dieses Schach spielende, aus Rädern, Hebeln und beweglichen Teilen bestehende mechanische Wunderwerk um das Jahr 1769 von Wolfgang von Kempelen, einem hohen Beamten am Hofe von Maria Theresia, der Erzherzogin von Österreich sowie Königin Ungarns und Böhmens. Zu einer Zeit der beginnenden Technik-Verliebtheit war der Schach-Türke ein frühes Modell für den Bau einer Denk-Maschine.

Die Funktionsweise des Schachtürken von Hofrat von Kempelen basierte übrigens auf einer Täuschung, das hatte der Erfinder immer betont. Heute ist so gut wie sicher, dass in der Konstruktion ein kleinwüchsiger Mensch gesessen haben muss, der ein ausgezeichneter Schachspieler war [von Ulrich Wolf]

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Qos 11. Dez 2005

...dann sei doch mal so gerecht, auch das land zu erwähnen, wo schach erfunden wurde, das...

oujie 07. Nov 2005

Es ist das genaue Gegenteil. Der Computer stellt dir Fragen, und du kriegst Geld um sie...

Billiglohnarbeiter 07. Nov 2005

Sehe ich das irgendwie falsch oder sind auf dem Screenshot tatsächlich Aufgaben, für die...

Roy Bluse 06. Nov 2005

Ist auch selbstmanipulierend.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quartalszahlen
So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum

Nur 3 statt 20 Millionen Autos, Investitionen in neue Fabriken wurden gestrichen und die 4680-Akkus waren angeblich nie wichtig für Tesla.
Eine Analyse von Frank Wunderlich-Pfeiffer

Quartalszahlen: So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum
Artikel
  1. Bionicbee: Festos Roboterbienen fliegen im Schwarm
    Bionicbee
    Festos Roboterbienen fliegen im Schwarm

    Bisher hat Festo Insektenroboter im Schwarm laufen lassen. Die bionischen Bienen fliegen im Schwarm.

  2. Elektro-Limousine: BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf
    Elektro-Limousine
    BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf

    Der BMW i4 bekommt ein Technik- und Designupdate, das die Attraktivität des vollelektrischen Mittelklasse-Fahrzeugs steigern soll.

  3. Neue App von Apple: iPad bekommt nach 14 Jahren einen Taschenrechner
    Neue App von Apple
    iPad bekommt nach 14 Jahren einen Taschenrechner

    Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Im Fall von Apples iPad sind es Plus-, Minus- und Gleichheitszeichen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Galaxy S23 400€ günstiger • Anker USB-Ladegeräte -45% • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /