Siemens VDO: Nachtsichtsystem ins Auto-Head-up-Display

Mehr Sicht im Dunkeln dank Infrarot

Was für Militärs gut und teuer ist, soll nun auch den gemeinen Autofahrer zu mehr Sicht im Dunkeln verhelfen. Siemens VDO Automotive baut dazu ein Nachtsichtsystem in ein Head-up-Display für PKWs ein. Die Ausleuchtung der Straße erfolgt dabei per Infrarot. Zusammen mit dazugehörigen Sensoren, einer Bildverarbeitungstechnik sowie dem Projektionssystem für die Windschutzscheibe soll so der Fahrer auch bei ungünstigen Sichtverhältnissen beispielsweise Fußgänger oder Tiere auf der Fahrbahn besser erkennen.

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Night Vision
Night Vision
Für Fahrer und Gegenverkehr ist das Infrarotlicht unsichtbar. Mit Night Vision soll eine Sichtweite von bis zu 150 Meter ermöglicht werden. Das System generiert ein elektronisch aufbereitetes Video-Bild, das wahlweise direkt im frei konfigurierbaren Head-up-Display oder auf einem TFT-Monitor im Cockpit angezeigt werden kann. Die Darstellung im Head-up-Display hat den Vorteil, dass die verbesserte Nachtsicht im direkten Sichtfeld in der Windschutzscheibe wahrnehmbar ist. Auf diesem Schwarz-Weiß-Bild sieht der Fahrer die nächtliche Straße so gut wie mit einem BiXenon-Fernlicht, selbst wenn er lediglich das auf eine Leuchtweite von etwa 60 Metern ausgelegte Abblendlicht eingeschaltet hat.

Siemens VDO hat Night Vision als modulares System konzipiert, das flexibel an die Anforderungen der Fahrzeughersteller angepasst werden kann. Deshalb bietet das Unternehmen seinen Kunden die Wahl zwischen zwei Technologien mit unterschiedlichen Frequenzbereichen. Für das so genannte Nah-Infrarot-System werden zwei Infrarotstrahler im Scheinwerfer integriert. Deren Licht mit einer Wellenlänge von ca. 0,9 Mikrometer nimmt eine kleine in der Nähe des Rückspiegels angeordnete Kamera auf. Die Kamera produziert ein elektronisch optimiertes, sehr realistisches Bild, das in Echtzeit auf das Head-up-Display oder einen Monitor übertragen wird.

Night Vision
Night Vision
Parallel hat Siemens VDO auch eine Lösung im langwelligen Spektralbereich mit "Fern-Infrarot" entwickelt. Hier arbeitet hinter dem Kühlergrill eine hoch auflösende Infrarot-Kamera, die in einem Wellenbereich von 6 bis 12 Mikrometern die infrarote Wärmestrahlung der Umgebung aufnimmt und diese als negatives Abbild der Wirklichkeit anzeigt: Kalte, weil leblose Gegenstände wie Autos oder Häuser sind dann dunkel dargestellt; lebendige und damit warme Objekte wie Passanten oder Tiere erscheinen auf den Monitoren heller als andere Objekte.

Siemens VDO hat mit dieser Technologie in einem Prototyp auch eine Fußgängermarkierung im Videobild verwirklicht. So soll der Autofahrer in Zukunft komfortabel und schnell auf Passanten im Fahrbahnbereich aufmerksam gemacht werden können. Dazu wird eine Bildverarbeitungselektronik eingesetzt, die alle Bilddaten nach Temperaturunterschieden und typischen Formen untersucht. Auf diese Weise soll ein Fußgänger auch außerhalb des Lichtkegels der Scheinwerfer von einem Baum unterschieden und auf dem Monitor mit einem Warnsymbol markiert werden.

Die elektronisch gestützte Warnung vor Fußgängern auf der Fahrbahn wird noch einige Entwicklungszeit bis zur Serientauglichkeit beanspruchen. Dagegen ist die Vorentwicklung für ein ausschließlich videogestütztes Night Vision von Siemens VDO bereits abgeschlossen, so dass hier eine erste Serienfertigung bereits für das Jahr 2008 vorstellbar ist, so der Hersteller.

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Ach 03. Jul 2005

Jep :), thx für den Hinweis

Pascal 03. Jul 2005

Deswegen will die EU ja auch Galileo aufbauen. Und selbst da versuchen, die Amis ihre...

Eiram 03. Jul 2005

Das ist ein generelles problem bei aktiver Ausleuchtung, dass ein fahrzeug, das mit...

autogucker 03. Jul 2005

Die neue S-Klasse hat das schon eingebaut, wird grad im Raum Stuttgart ausführlich getestet.



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