Nvidia prämiert deutschen Ray-Tracing- Grafikchip-Entwickler

Saarbrücker Computergrafiker erhält Forschungspreis Nvidia Fellowship Award

Der Saarländer Sven Woop, Doktorand der Computergraphik an der Universität des Saarlandes, hat den mit 25.000 Dollar dotierten Nvidia Fellowship Award für die Entwicklung eines Grafikchips für Echtzeit-Ray-Tracing erhalten. Der im Rahmen des SaarCOR-Projekts entwickelte Chip könnte dazu führen, dass in Zukunft Computerspiele deutlich realistischer aussehen, da erstmals Schatten, Reflexionen und Lichtbrechungen naturgetreu dargestellt werden können.

Artikel veröffentlicht am ,

SaarCOR-Prototyp
SaarCOR-Prototyp
Den Nvidia-Forschungspreis wird Sven Woop im August 2005 auf der Siggraph-Konferenz in Los Angeles überreicht bekommen. Auf der wichtigen Computergrafikkonferenz wurde die Forschungsarbeit von Sven Woop auch als Beitrag angenommen. Der Nvidia-Preis wurde in den vergangenen Jahren erst an zwei Deutsche vergeben, darunter ein weiterer Saarbrücker Informatiker. Am 15. April 2005 soll Sven Woop außerdem die Günter-Hotz-Medaille im Rahmen der Absolventenfeier der Saarbrücker Informatik verliehen werden, mit der jedes Jahr die besten Absolventen gewürdigt werden.

Bild aus dem SaarCOR-Simulator
Bild aus dem SaarCOR-Simulator
Das Forschungsthema Echtzeit-Ray-Tracing wurde von Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik an der Universität Saarbrücken, und seinem Team laut einer Universitätsmitteilung in den vergangenen Jahren bis zur Marktreife gebracht. Die Automobilindustrie nutzt das Verfahren bereits, um Planungsfehler frühzeitig sichtbar zu machen und zu beseitigen, bevor ein Fahrzeug überhaupt gebaut wird. Bald nun könne das neue Verfahren auch für die Spieleindustrie interessant werden, für die die bisher benötigte hohe Rechenleistung von Ray-Tracing ein Hindernis war.

Bild aus dem SaarCOR-Simulator
Bild aus dem SaarCOR-Simulator
Der von Sven Woop entwickelte Echtzeit-Ray-Tracing-Chip soll photorealistische dreidimensionale Graphik darstellen können, auch wenn er bereits eine größere 3D-Graphikleistung als mehrere PCs zusammen liefert, soll der voll funktionsfähigen FGPA-Prototyp noch recht langsam sein. In Echtzeit darstellen lassen sich aber schon große Modelle mit vielen Millionen Bildpunkten, versehen mit physikalisch korrekten Schatten und Reflexionen.

Bild aus dem SaarCOR-Simulator
Bild aus dem SaarCOR-Simulator
In Aktion gezeigt wurde die Technik auch auf der diesjährigen CeBIT und soll dort laut der Universität des Saarlandes auf großes Interesse der Computerindustrie gestoßen sein. Demonstriert wurde eine neue Version der Echtzeit-Ray-Tracing-Hardware-Lösung mit voll programmierbarer Schatten- und Geometrieberechnung auf dem FPGA-basierten Prototyp. Mehr zum Projekt findet sich auf der offiziellem Projekt-Homepsage www.saarcor.de, dort sind neben Demo-Screenshots auch DivX-Videomitschnitte zu finden.

Aus dem Rahmen des Echtzeit-Ray-Tracing-Projekts der Uni Saarland ging auch das Projekt OpenRT hevor, das einen Software-Raytracer und eine an OpenGL angelehnte API bietet. OpenRT soll als Programmier-Schnittstelle Echtzeit-Ray-Tracing für Anwendungen nutzbar machen und für Ray-Tracing das sein, was OpenGL für aktuelle, auf Rasterisierung basierte Grafikhardware ist. Eine Quake-3-Engine-Umsetzung für OpenRT gibt es schon, ebenso wie eine Art Magic Carpet Clone und ein noch im Anfangsstadium steckender GTA-Ableger. Quake 3 RT (Q3RT) profitiert bisher nur von Schatten und Reflektionen, die Texturen, Modelle und Level entsprechen dem vom Shooter gewohnten.

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.Sin. 07. Apr 2005

Ein fach auf de.wikipedia.org gehen, da findet man auch alles zum Thema RT. Wenn jemand...

superfly 07. Apr 2005

ich hab mir mal von der saarcor seite und den anderen rt seiten die damit verlinkt sind...

Bibabuzzelmann 07. Apr 2005

Das Saarland ist so sexy *g Jetzt bin ich wieder stolz hier zu wohnen :OP Das haben die...

andreasm 07. Apr 2005

wo steht denn das mit den 40Mhz? ich bin irgendwie blind :-) aber irgendwie cool, dass...



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