Nvidia wettert gegen ATIs HyperMemory

PDF-Dokument mit schweren Vorwürfen lanciert

In einem an die Presse verschickten Dokument kritisiert Nvidia die HyperMemory-Architektur von ATI und deren Vermarktung: Das Produkt sei technisch minderwertig, kaum lieferbar und erwecke den Verdacht, ATI wolle Presse und Kunden täuschen.

Artikel veröffentlicht am ,

Dokumentauszug
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Hinter dieser neuerlichen PR-Schlacht steckt der Kampf um Marktanteile. Beide Unternehmen preisen derzeit ihre Technologien an, die besonders preisgünstige Grafikkarten ermöglichen sollen. Dabei wird bei Nvidia wie ATI nur ein kleiner Speicher auf der Karte für den Frame-Buffer und als Textur- und Geometrie-Cache eingesetzt, der vom Systemspeicher ähnlich wie bei Shared-Memory-Lösungen unterstützt wird.

Nvidia hatte seine Architektur TurboCache am 15. Dezember 2004 vorgestellt, ATI zog am 2. März 2005 dann mit HyperMemory nach. Damals versprach ATI deutlich günstigere Preise bei höherer Leistung als beim Nvidia-Pendant. Da die Nvidia-Karten schon eine Weile auf dem Markt sind, lässt sich zumindest der Preis jetzt gut vergleichen. So hat sich im Preisvergleich von Golem.de beispielsweise MSIs "NX6200-TC" (GeForce 6200, 32 MByte onboard, 128 MByte TurboCache-Memory) um die 65,- Euro eingependelt. Die bislang bei vielen Versendern nur angekündigte "Asus Extreme AX300SE-HM/TD" (Radeon X300 SE, 32 MByte onboard, 128 MByte Hypermemory) soll bei gleicher Speicherbestückung jedoch nur 54,- Euro kosten. Ähnliches ist auch von Sapphire zu hören: Deren X300SE soll ebenfalls 54,- Euro kosten und wird nach Angaben des Unternehmens bereits ausgeliefert.

Dennoch schreibt Nvidia in seinem Dokument ohne Angaben von Quellen: "ATI wurde vorgeworfen, Produkte mit tiefgestapelten Preisen zu Tests zu schicken, um die Tests zu gewinnen und auch solche Produkte für Tests zur Verfügung zu stellen, die dann schnell abgekündigt wurden oder schlicht gar nicht ausgeliefert wurden. Bis die HyperMemory-Karten endlich geliefert werden, kann man über deren Preis nur spekulieren." Bei solchen Vorwürfen fragt sich jedoch, wie die Händler derzeit ihre Preise wohl kalkuliert haben wollen.

ATIs europäischer PR-Chef Chris Hook bezeichnete das Papier gegenüber Golem.de als "Akt der Verzweiflung." Es stamme vermutlich von einer "Vertriebsabteilung im Panik-Modus", meinte Hook weiter. Man wolle sich nicht an einer solchen Schlammschlacht beteiligen, weise die Vorwürfe einer irreführenden Bemusterungs- und Testkampagne jedoch zurück. Man gewinne Tests durch bessere Leistung und geringere Preise, und "zu unterstellen, das geschehe wegen einer irreführenden Test-Kampagne, heißt, zu unterstellen, dass die Presse ihre Hausaufgaben nicht macht oder naiv oder unfähig ist, was anscheinend wiederum dieses Dokument unterstellt. Und da stimmen wir mit Nvidia absolut nicht überein", meinte Chris Hook.

Er wies auch darauf hin, dass Nvidia ähnliche Dokumente schon früher verteilt hätte. Das stimmt - im Jahr 2001 hatte Nvidia in noch schärferer Weise gegen den damals als Konkurrenz betrachteten Kyro-II-Chip gewettert, wie die Kollegen des tecChannel berichteten. Derartige Dokumente erinnern an die in der IT-Branche als "Bullshit Paper" bezeichneten Pamphlete. Sie dienen in der Regel dazu, eigene Vertriebsmitarbeiter zu "motivieren", wie es hinter vorgehaltener Hand von Branchenvertretern immer wieder zu hören ist. Eventuell ist Nvidia hier wieder einmal ein solches Papier aus der Hand gekommen: ATI hatte von dem aktuellen Dokument bereits vor der Aussendung an die Presse Kenntnis. [von Nico Ernst]

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Pirate85 30. Mär 2006

* Hört sich allerdings so an, ja... - im endeffekt aber sinnlos sich eine Solche karte...

tachauch 26. Apr 2005

ich sehe es so ähnlich wie du. Wie der Name schon sagt, geht es im low-cost Segment fast...

Mario 26. Apr 2005

... *gg*... und nun liest Du Deinen Text richtig und schreibst ihn noch´mal ordentlich, ja?

nickvergessen 25. Apr 2005

und fängt üble Nachrede an? Gibts ja nicht...



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