Juwl: Ein interaktives Hologramm für Smartphones und Tablets

Comic-Helden, Spiele oder Werbung als interaktive Hologramme: Das soll das volumetrische Display Juwl möglich machen. Es "verwandelt jedes Touch Device in eine interaktive 360-Grad-Illusion", versprechen die Fraunhofer-Forscher.

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Volumetrisches Display Juwl: schwebende Comic-Sequenzen
Volumetrisches Display Juwl: schwebende Comic-Sequenzen (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Eine kleine Pyramide, die auf dem Kopf steht, und ein Gerät mit einem Touchscreen: Mehr braucht Juwl nicht, um Objekte im Raum darzustellen. Es ist ein volumetrisches Display, das das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) auf der Cebit vorstellt (Halle 6, Stand B36).

"Juwl verwandelt jedes Touch Device in eine interaktive 360-Grad-Illusion", erklärt die Entwicklerin Jacqueline Hen im Gespräch mit Golem.de. Das Display wird auf ein Mobiltelefon oder auf ein Tablet gestellt. Ein Bild darauf scheint dann senkrecht in einer umgekehrten Pyramide zu schweben.

Technik lässt Geister erscheinen

Pepper's Ghost heißt die Technik, die bei Juwl eingesetzt wird. Erfunden hat sie in den 1860er Jahren der Brite John Henry Pepper für Geisterauftritte im Theater. Dabei wird ein Bild auf eine Fläche projiziert, die das Bild auf eine schräge Scheibe reflektiert. Der Betrachter erhält so den Eindruck, das Bild schwebe in einer Pyramide.

  • Das volumetrische Display Juwl lässt Bilder schweben. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Illusion der schwebenden Figur entsteht durch eine Spiegelung. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Juwl gibt es noch in einer kleineren Variante, die keine Interaktion ermöglicht ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... sowie als faltbares Display. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
Das volumetrische Display Juwl lässt Bilder schweben. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Auch moderne Geister lassen sich damit beschwören: 2012 hat der Rapper Snoop Dog diese Technik bei seinem Auftritt auf dem Coachella-Festival eingesetzt. Er ließ damit den 1996 erschossenen Rapper Tupac Shakur wiederauferstehen.

Eine Figur wird gedreht

Auf dem Bildschirm wird das Motiv, etwa eine Comic-Figur, in vier Perspektiven dargestellt: Front, Rücken sowie zwei Seitenansichten. Wird die Pyramide gedreht, ergibt sich die Illusion, als drehe sich die Figur.

Die Fraunhofer-Forscher setzen das Mobilgerät allerdings nicht nur als Reflexionsfläche ein. Mit der größeren Variante ist es auch möglich, mit dem Bild zu interagieren: Der Touchscreen erkennt den Ständer der Pyramide. Wird diese über den Bildschirm gedreht, ändert sich beispielsweise die Farbe eines Schuhs. Eine geometrische Figur kann durch Verschieben verändert oder vergrößert werden.

Juwl erweitert Comic-Bücher

Anwendungen sehen sie unter anderem in der Werbung, als Produktbeilage. Eine andere Möglichkeit ist es, Spiele oder Comic-Bücher durch digitale Inhalte zu erweitern: In Comic-Bücher etwa könnten QR-Codes eingefügt werden, mit denen der Nutzer bestimmte Sequenzen als Video in dem volumetrischen Display anschauen kann.

Im nächsten Schritt will Hen den Deckel der Pyramide so modifizieren, dass darüber auch Eingaben möglich sind.

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