Bitdrones: Ein Display aus Drohnen stellt Inhalte im Raum dar
Flieg mal ein Objekt: Kanadische Forscher haben ein Display entwickelt, das aus Drohnen besteht. Diese stellen Inhalte im Raum dar, mit denen der Nutzer interagieren kann. Die Auflösung ist aber noch verbesserungswürdig.
Copter zu Voxeln: Kanadische Forscher wollen Inhalte mit Hilfe von Drohnen in der Luft darstellen. "Real Reality Interface" nennen die Forscher der Queen's University in Kingston in der kanadischen Provinz Ontario ihr System, in Unterscheidung zu einem Virtual Reality Interface. "Was es von Techniken wie der Microsoft Hololens und dem Oculus Rift unterscheidet, ist: Man kann die Pixel tatsächlich anfassen, und man kann sie ohne Datenbrille betrachten", sagt Projektleiter Roel Vertegaal.
Bitdrones heißen die fliegenden Voxel - ein Koppelwort aus Volumetric und Pixel, also die 3D-Variante eines Pixels. Davon gibt es drei verschiedene, die alle unterschiedliche Funktionen und Auflösungen haben: Die Pixeldrones haben eine kleine Leuchtdiode (Light Emitting Diode, LED) und ein kleines, niedrig aufgelöstes Display. Die Shapedrones sind fliegende Formen, in dem Fall Würfel, die mit einem durchsichtigen Stoff bezogen und von innen beleuchtet sind. Die Displaydrones schließlich sind fliegende, hoch aufgelöste Touchscreens. Sie sind zudem mit einer kleinen Kamera und dem Board eines Android-Smartphones ausgestattet.
Kameras erfassen Drohnen und Mensch
Eingesetzt werden die Bitdrones in einem Raum, in dem diverse Kameras unter der Decke hängen. Diese wiederum sind mit einem Motion-Capturing-System gekoppelt, das sowohl die Drohnen als auch den menschlichen Nutzer erfasst. Dieser kann dadurch mit den Drohnen interagieren.
Die Anwendung stellen sich Vertegaal und seine Kollegen etwa so vor: Mit Hilfe der Pixeldrones blättert der Nutzer durch Dateien auf einem Computer. Zunächst öffnet er einen Ordner, indem er auf das Display einer Pixeldrone tippt. Dann steigen mehrere der kleinen Copter auf und ordnen sich zu einem Karussell, der Dateiname erscheint auf dem Display. Durch Wischgesten setzt der Nutzer die Copter in Bewegung und erkundet die Dateien.
Shapedrones bilden 3D-Objekte
Die Shapedrones sollen als volumetrisches Display dienen, sich also zu dreidimensionalen Objekten anordnen, die im Raum schweben. Damit kann der Nutzer wiederum mit Gesten interagieren, etwa das dargestellte Objekt durch die bekannte Pinch-and-Zoom-Geste vergrößern: Er greift nach zwei Drohnen und bewegt sie voneinander weg. Die übrigen Copter ordnen sich dann selbstständig an, so dass das Objekt größer ist als zuvor.
Die Displaydrones ermöglichen weitere Interaktionen, etwa, die Farbe des Objekts zu ändern: Auf dem Display wird eine Matrix aus verschiedenen Farben angezeigt. Der Nutzer tippt auf eine, und die Farbe der Beleuchtung ändert sich entsprechend. Eine andere Möglichkeit ist, die Displaydrone als Telepräsenzroboter einzusetzen: Sie ermöglicht es einem Nutzer, an einem anderen Ort virtuell anwesend zu sein, diesen zu erkunden oder mit anderen per Videokonferenz zu kommunizieren.
Die Auflösung soll besser werden
Die Auflösung des Copter-Displays ist allerdings noch sehr grob: Die Shapedrones sind etwa 6 bis 13 Zentimeter groß, das System kann derzeit nur ein Dutzend Drohnen kontrollieren. Das wollen die Forscher um Vertegaal jedoch ändern: Das System soll mehrere Tausend Drohnen gleichzeitig steuern können. Diese sollen zudem kleiner werden, nur noch etwa 1 Zentimeter groß sein.
Die Forscher wollen ihre Entwicklung am heutigen 9. November auf dem ACM Symposium on User Interface Software and Technology vorstellen. Die Konferenz findet derzeit in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina statt.
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Ohje ich sehen schon die ersten draußen Tetris spielen. Ganz ohne Bildschirm nur die frei...