King's Quest - Episode 1 im Test: Lang lebe der Adventure-König

Sierra und King's Quest - zwei Namen, die Erinnerungen an spannende Abenteuer, knackige Rätsel, aber auch einige frustrierende Spielmomente wecken. Jetzt feiert einer der Klassiker des Adventure-Genres mit "King's Quest - Der seinen Ritter stand" Wiederauferstehung - in erstaunlich moderner und unterhaltsamer Form.

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Sieht aus wie in einem Cartoon: King's Quest - Der seinen Ritter stand.
Sieht aus wie in einem Cartoon: King's Quest - Der seinen Ritter stand. (Bild: Activision)

Die besten Jahre des Königs liegen wohl hinter ihm - mittlerweile ist er alt und gebrechlich und verlässt Sessel und Bett nur noch selten. An seine Vergangenheit erinnert er sich aber gut und gerne - als betagter, aber gutmütiger Erzähler lässt er gegenüber seiner Enkelin Gwendolyn die frühen großen Taten noch einmal aufleben, was eine gute Überleitung zu den klassischen King's-Quest-Spielen darstellt. Der alte König wirkt als Bindeglied zwischen den einzelnen Episoden, die spielerisch allerdings deutlich anders aussehen als die frühen Sierra-Adventures - was dem Spielspaß aber durchaus zuträglich ist.

  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
  • King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)
King's Quest - Der seinen Ritter stand (Screenshot: Activision)

Als junger Ritter Graham gilt es für den Spieler, Fallen zu überwinden, Drachen zu überlisten und die eigene Karriere voranzutreiben. Spielerisch wird dabei ein Mix aus klassischen Rätseln und Actioneinlagen geboten. Mal müssen also Schalter ausgelöst, Gegenstände gefunden und benutzt oder Multiple-Choice-Entscheidungen getroffen werden; dann wiederum gilt es, vor einem Ungeheuer zu fliehen oder einen Kampf zu bestehen, wozu Reaktionsgeschwindigkeit beim Laufen oder das rechtzeitige Drücken einer vorgegebenen Taste vonnöten sind.

Die Bedienung ist ungewöhnlich - entweder wird per Gamepad gespielt, was recht gut funktioniert, oder aber am PC wird zu Maus und Tastatur gegriffen - wobei die Maus dann nur sporadisch, etwa zum Abschuss von Pfeil und Bogen, zum Einsatz kommt. Die meisten anderen Aktionen wie das Ansehen oder Benutzen von Gegenständen sowie der Griff ins Inventar erfolgen per Tastendruck, was etwas undurchdacht wirkt und mit der traditionellen Point-and-Click-Bedienung nicht viel zu tun hat. Hinzu kommt, dass Graham bei Tastatursteuerung immer wieder ungünstig zu Objekten steht - da keine Hotspot-Anzeige vorhanden ist, kann dies immer wieder zum Übersehen von möglichen Interaktionspunkten führen.

Der Held, der tausend Tode stirbt

Ein weiterer Punkt unterscheidet das neue King's Quest ebenfalls von den meisten aktuellen Adventures: Graham kann sterben und tut dies auch durchaus häufig, etwa wenn er bei einer Floßfahrt nicht schnell genug ausweicht oder doch wieder den falschen von zwei möglichen Hebeln betätigt hat. Das Ableben hat aber keinen spielerischen Nachteil - der Erzähler ändert seine Erinnerungen dann einfach spontan und der Spieler kann fast direkt im letzten Spielmoment wieder einsteigen.

Optisch ist das neue King's Quest eine rundum gelungene Wiederauferstehung - die bunten Szenarien sind wunderbar anzusehen, die Animationen der Charaktere flüssig und unterhaltsam wie in einem Cartoon, was einem Held Graham durch seine oft tollpatschig anzusehende Art noch mehr ans Herz wachsen lässt. Auch die Sprachausgabe überzeugt - sowohl englisch als auch deutsch, wobei der Humor immer wieder zwischen irrwitzig komisch und etwas plump schwankt.

Entwickler The Odd Gentleman hat sich bei der Veröffentlichung für eine Episodenform entschieden, wie sie auch bei Telltale-Titeln zum Einsatz kommt - Episode 1 ist ab sofort verfügbar, die weiteren vier Teile sollen nach und nach folgen. Der Umfang von Episode 1 ist mit deutlich über fünf Stunden bereits angenehm groß, wobei allerdings in der zweiten Spielhälfte teils lange Laufwege für eine etwas aufgesetzt wirkende Spielzeitverlängerung sorgen. Die erste Episode kostet etwa 10 Euro, wer sich schon jetzt für das Komplettpaket mit allen fünf Episoden inklusive Epilog entscheidet, zahlt 40 Euro. Neben der Umsetzung für PC ist das Spiel auch für Xbox 360, Xbox One, Playstation 3 und Playstation 4 verfügbar.

Fazit

Neuauflagen betagter Klassiker sind oft eine Enttäuschung, King's Quest hingegen gelingt der Spagat aus Hommage an die Vorlage und zeitgemäßem Spielprinzip bravourös. Die Tastaturbedienung und die Kameraposition sind zwar teils ungünstig, die Laufwege manchmal lang - davon abgesehen überzeugt der Titel aber durch eine tolle Geschichte, stimmungsvolle Präsentation, viel Humor und einen guten Mix aus vielen Knobelaufgaben und kurzen Actioneinlagen.

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