Gemini Planet Imager: Astronomen finden jungen Gasplaneten

Von einem hohen Berg in Chile aus haben Astronomen eine wichtige Entdeckung gemacht: Sie fanden einen dem Jupiter ähnlichen Planeten. Der Planet ist noch sehr jung.

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Gasplanet 51 Eri b: gerade mal 20 Millionen Jahre alt
Gasplanet 51 Eri b: gerade mal 20 Millionen Jahre alt (Bild: Danielle Futselaar & Franck Marchis, Seti Institute)

Ein glühender Gasplanet ist der erste Exoplanet, den der Gemini Planet Imager (GPI) gefunden hat. Das Instrument wurde Anfang des Jahres in Chile in Betrieb genommen.

  • Das System 51 Eri. Der Stern ist entfernt worden, um den sehr viel lichtschwächeren Planeten zu erkennen. (Bild: J. Rameau, UdeM, & C. Marois, NRC Herzberg)
  • So könnte der Gasplanet aussehen. Er ähnelte dem Jupiter, ist aber viel jünger. (Bild: Danielle Futselaar & Franck Marchis, Seti Institute)
  • Das System 51 Eri befindet sich im Sternbild Eridanus und ist etwa 100 Lichtjahre von uns entfernt (Bild: Astrostudio.com & Sarah Blunt, Seti Institute)
Das System 51 Eri. Der Stern ist entfernt worden, um den sehr viel lichtschwächeren Planeten zu erkennen. (Bild: J. Rameau, UdeM, & C. Marois, NRC Herzberg)

Das System des Sterns 51 Eridani (Eri) befindet sich im Sternbild Eridanus, etwa 100 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der Stern ist etwas heller als die Sonne. Der Planet 51 Eri b, der in etwa die doppelte Masse des Jupiter hat, umkreist ihn in einer Entfernung von 13 astronomischen Einheiten, also der 13-fachen Entfernung der Erde zur Sonne. Das entspräche einer Bahn zwischen Saturn und Neptun.

51 Eri b ist noch jung...

Das System ist noch sehr jung: Es ist gerade mal 20 Millionen Jahre alt - zum Vergleich: Unser Sonnensystem gibt es seit rund 4,5 Milliarden Jahren. Entsprechend ist 51 Eri b noch heiß. Er bietet den Astronomen einen Eindruck, wie Jupiter mutmaßlich im Alter von 20 Millionen Jahren aussah.

Das Besondere an der Entdeckung ist, dass der GPI den Exoplaneten direkt beobachtet hat. Die meisten Teleskope, mit denen Astronomen nach Exoplaneten suchen, wie etwa das Weltraumteleskop Kepler, nutzen indirekte Methoden: Sie beobachten einen Stern und erkennen an den Helligkeitsschwankungen den Durchgang eines Planeten. Daraus lassen sich aber nur Rückschlüsse über Größe, Masse und Position des Planeten ziehen.

... und hat eine ähnliche Atmosphäre wie Jupiter

Eine direkte Beobachtung hingegen liefert deutlich mehr Informationen. Die Bilder von GPI ermöglichen nämlich auch eine chemische Analyse der Atmosphäre. Darin fanden die Wissenschaftler Wasserdampf und hohe Konzentrationen von Methan - ähnlich wie in der Atmosphäre des Jupiter.

Das Instrument GPI ist in etwa so groß wie ein Kleinwagen. Es ist konzipiert für die Suche nach lichtschwachen, jungen Planeten, die um helle Sterne kreisen. Die Planetenkamera wurde Anfang dieses Jahres in Betrieb genommen.

Frühere Instrumente fanden den Planeten nicht

"GPI ist viel empfindlicher als seine Vorgänger. Tatsächlich ist das System 51 Eri mit den Instrumenten der vier vorherigen Generationen beobachtet worden, die alle den Planeten verpassten", sagt Franck Marchis. Der Astronom vom SETI-Institut gehört zu dem Team, das den GPI gebaut hat und jetzt damit arbeitet.

GPI gehört zum Gemini-Teleskop. Es steht auf dem fast 2.700 Meter hohen Cerro Pachón in Chile. Mit seinem 8,1 Meter großen Spiegel ist es eines der größten Teleskope der Welt.

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Ach 16. Aug 2015

Das ist sehr schade und leider wahr :[. Neun Jahre noch bis ELT. PS: Die weltweite...

irata 16. Aug 2015

Ich frage mich gerade, ob es physikalisch möglich ist, dass Gas "zerbricht"? Bei...

Yggdrasill 15. Aug 2015

Das ist wirklich sehr "jung", für astronomisch-zeitliche Maßstäbe :-) Diese Art von...



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