Flüssigmetall: US-Forscher entwickeln einstellbare T-1000-Antenne

Eine Antenne für viele Frequenzen: US-Forscher haben eine Antenne aus flüssigem Metall entwickelt. Sie verändert durch elektrischen Strom ihre Form.

Artikel veröffentlicht am ,
Antenne aus Flüssigmetall: Form der Antenne besser steuern
Antenne aus Flüssigmetall: Form der Antenne besser steuern (Bild: Jacob Adams/NCSU)

Und noch ein T-1000-Projekt: US-Forscher haben eine Antenne aus einem flüssigen Metall entwickelt, die ihre Form durch das Anlegen einer elektrischen Spannung verändert. Der T-1000 ist im zweiten Film der Terminator-Serie ein Roboter aus einem flüssigen Metall, der seine Form verändern kann.

  • Der Aufbau der Antenne mit Kapillare und Depot für das flüssige Metall (Foto: Jacob Adams/NCSU)
Der Aufbau der Antenne mit Kapillare und Depot für das flüssige Metall (Foto: Jacob Adams/NCSU)

Die Antenne besteht aus einer eutektischen Legierung aus Gallium und Indium (eutectic gallium and indium, EGaIn), die bei Zimmertemperatur flüssig ist. Die Legierung befindet sich in einem Depot und fließt in eine Kapillarröhre. So verändert die Antenne ihre Länge und kann für verschiedene Frequenzen angepasst werden.

Spannung verändert das Metall

Vorteil ihrer Methode sei, dass keine pneumatische Pumpe nötig sei, schreiben die Forscher der Universität von North Carolina in Raleigh in der Fachzeitschrift Journal of Applied Physics. Stattdessen nutzen sie eine elektrochemische Reaktion: Sie legen an der Grenze zwischen dem flüssigen Metall und einem Elektrolyt eine Spannung an. Bei einer positiven Spannung fließt das Metall in die Kapillare, durch eine negative zieht es sich zurück.

Für das Internet der Dinge, also die Vernetzung aller möglichen Objekte, werden Daten auf verschiedenen Frequenzen empfangen und gesendet - per Mobilfunk, WLAN, GPS. "Ein flüssiges Metall wie das eutektische Gallium und Indium, das seine Form verändern kann, ermöglicht es uns, die Eigenschaften der Antenne viel stärker zu modifizieren, als es mit einem festen Leiter möglich wäre", sagt Jacob Adams.

Forscher 3D-drucken mit flüssigem Metall

Die Gruppe der Universität von North Carolina um Michael Dickey beschäftigt sich schon seit längerem mit Flüssigmetallen. 2013 stellten sie ein 3D-Druck-Verfahren dafür vor: Sie pressten eine Legierung aus Gallium und Indium durch eine Nadel. Dabei bilden sich kleine Tröpfchen, aus denen dreidimensionale Strukturen aufgebaut werden können.

Chinesische Forscher haben kürzlich einen Roboter aus einer Legierung aus Gallium, Indium und Zinn vorgestellt, den sie als biomimetischen Flüssigmetallmollusken bezeichnen. Er bewegt sich durch eine Röhre und kann dabei seine Form so verändern, dass er sich seiner Umgebung anpasst, etwa wenn er sich durch eine Engstelle zwängt.

Als Nächstes wollen die Wissenschaftler um Dickey und Adams nach Möglichkeiten suchen, die Form, die das flüssige Metall annehmen soll, besser steuern zu können. Dann könnten sie eine Antenne nicht nur in einer Kapillare, sondern auch auf einer zweidimensionalen Oberfläche anordnen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Subsessor 22. Mai 2015

Glückwunsch, wir haben BILD-Niveau erreicht. Von hier aus geht es nicht mehr viel tiefer...

holminger 22. Mai 2015

Eben, ich hatte so eine motorisierte Antenne in meinem Golf II und die war entweder...

bobitsch 21. Mai 2015

@OP Vor dem Posten erst das Hirn einschalten.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Truth Social
Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
Ein Bericht von Achim Sawall

Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
Artikel
  1. Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
    Intel Core i9-14900KS
    Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

    Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
    Ein IMHO von Martin Böckmann

  2. Pushpak: Indiens Spaceshuttle landet autonom
    Pushpak
    Indiens Spaceshuttle landet autonom

    Die indische Raumfahrtagentur Isro arbeitet an einem wiederverwendbaren Raumflugzeug, das bis Ende des Jahrzehnts fürs Weltall einsatzbereit sein soll. Auch der zweite Testflug verlief erfolgreich.

  3. Elektromobilität: Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt
    Elektromobilität
    Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt

    In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, als sei das Elektroauto schon abgeschrieben. Doch das scheint eine typisch deutsche Debatte zu sein.
    Eine Analyse von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /