Moley Robotics: Heute kocht der Roboter
Davon träumen viele: nicht selbst kochen, sondern einen Roboter kochen lassen - zu einem besonderen Anlass auch mal nach dem Rezept eines Sternekochs. Das britische Unternehmen Moley Robotics zeigt den Prototyp einer solchen Roboterküche auf der Hannover Messe.
Noch etwas Butter, dann wird gerührt. Lange gerührt. Eine Suppe zu rühren, sei eine sehr unbeliebte Arbeit in der Küche, sagt Tim Anderson. Er rührt aber gerade nicht, sondern spricht entspannt von der Krabbensuppe, die ein anderer zubereitet: ein Roboter.
Genauer gesagt: eine von zwei Roboterhänden. Die andere hält derweil den Topf fest. Sie sind die Hauptdarsteller in der Roboterküche, die das britische Unternehmen Moley Robotics auf der Hannover Messe (Halle 17, Stand E84) präsentiert. Es ist eine komplett eingerichtete Küche mit Anrichte, Herd, Spülbecken, Ofen, Küchengeräten - und eben zwei Roboterhänden.
Roboterhand agiert wie eine menschliche Hand
Die Hände wurden von dem Londoner Unternehmen Shadow Robot entwickelt. Sie haben vier Finger und einen Daumen und können alles, was eine menschliche Hand auch kann. Sie wird von 20 Motoren angetrieben und verfügt über verschiedene Sensoren, um die Lage und Berührungen an den Fingerspitzen zu erkennen.
Die Hände nehmen zuerst den Topf und stellen ihn auf die Herdplatte. Dann kommen die Zutaten hinein, die auf der Anrichte stehen. Noch müssen diese sehr genau platziert sein, damit der Roboter sie greifen kann: Im Küchenprototyp sind in der Anrichte Vertiefungen für die Schälchen eingelassen. Ein Moley-Mitarbeiter hat sie vor der Präsentation sorgfältig ausgerichtet. Bis zur Serienversion soll die Lokalisierung so verbessert werden, dass die Hände die Zutaten überall auf der Anrichte finden.
Roboter hat beim Starkoch gelernt
Geschickt und bedächtig greifen die Hände nach den Gerätschaften wie Löffel, Schaber oder Mixer. Sie ahmen dabei Anderson nach. Der Koch, der 2011 die britische Ausgabe der TV-Kochshow Masterchef gewann, hat der Roboterküche das Kochen beigebracht.
"Ich trug Handschuhe mit Bewegungssensoren, ich hatte Bewegungssensoren an den Handgelenken. Wir filmten, wie ich kochte. Wir haben die Bewegungen fünfmal aufgezeichnet, zusammenmontiert, und jetzt nach einigen Feinjustierungen, kocht das System das gleiche Essen", erzählt er im Gespräch mit Golem.de. Wenn das System die Bewegungen kenne, könnten ihm problemlos weitere Rezepte beigebracht werden.
Datenbank mit 2.000 Rezepten
Serienreif soll die Roboterküche bereits in zwei Jahren sein. Dann soll eine Datenbank mit 2.000 Rezepten verfügbar sein, die die Roboterküche zubereiten kann. Moley will das als Komplettpaket anbieten: Der Kunde kauft das Rezept und im Preis inbegriffen sind die Zutaten sowie deren Lieferung. So kann sich jeder zu Hause auch ein Gericht, das von einem Sternekoch zusammengestellt wurde, nachkochen lassen.
Hausmann oder Hausfrau muss aber nicht auf fremde Kochkunst zurückgreifen: Die 3D-Kamera, die für die Lokalisierung genutzt wird, kann auch dazu genutzt werden, dem Roboter eigene Rezepte beizubringen. Wer gern selbst kocht, kann sich auch vom Roboter assistieren lassen. Der übernimmt lästige Aufgaben wie Zwiebeln zu schälen oder eben die Suppe glatt zu rühren. Der Mensch schmeckt am Ende ab.
Moley will die Küche in zwei Jahren für rund 10.000 britische Pfund, umgerechnet etwa 14.000 Euro, auf den Markt bringen.
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