Munin: Moderne Geisterschiffe brauchen keinen Steuermann
Auf der Brücke dieses Schiffes steht kein Steuermann - es hat gar keinen. Revolt soll der Frachter der Zukunft sein: ein Schiff ohne Besatzung, das sich selbst steuert. Auch das europäische Forschungsprojekt Munin entwickelt Konzepte für die modernen Geisterschiffe.
Geisterschiffe haben seit jeher die Fantasie der Menschen beflügelt. Schiffe wie die Mary Celeste, die 1872 ohne Besatzung zwischen den Azoren und Portugal im Atlantik gefunden wurde. Was mag an Bord geschehen sein? Was mag die Mannschaft bewogen haben, auf hoher See ihr Schiff zu verlassen? Welche Krankheit hat sie dahingerafft? Legenden rankten sich um diese Schiffe - die bekannteste ist die des Fliegenden Holländers. Künftig könnten Geisterschiffe aber nicht mehr spektakulär, sondern ganz normal sein.
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- Das Schiff der Zukunft
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Das europäische Forschungsprojekt Maritime Unmanned Navigation Through Intelligence in Networks (Munin) entwickelt ein Konzept, um Schiffe unbemannt über die Ozeane fahren zu lassen. An dem Projekt arbeiten acht Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland, Irland, Island, Norwegen und Schweden mit, darunter das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) in Hamburg.
Unbemannt hat Vorteile
Auf diese Weise könnten die Reeder gleichzeitig Kosten sparen und zum Umweltschutz beitragen. Die Seefahrt soll sicherer werden und dadurch - auch wenn das zunächst wie ein Widerspruch klingt - als Arbeitsplatz erhalten bleiben.
Ohne Besatzung sollen Frachter die langen und ermüdenden Fahrten über die großen Ozeane machen. Gesteuert werden sie dabei von Computern, die Daten von Sensoren erhalten und auswerten. Überwacht werden die Schiffe von Kontrollstationen aus, die sich an Land befinden. Das Personal dort hat die Möglichkeit, die Kontrolle über ein solches Roboterschiff zu übernehmen und es von einer virtuellen Brücke aus zu steuern.
Schiffe werden nicht ferngesteuert
Aufgabe sei aber nicht, ein Schiff dauerhaft zu steuern. Das Landkontrollzentrum sei "eine zusätzliche Überwachungsinstanz", sagt Hans-Christoph Burmeister vom Fraunhofer CML im Gespräch mit Golem.de. Die Steuerleute in den Landkontrollzentren seien nicht wie US-Drohnenpiloten, die von einem Kontrollzentrum in den USA aus irgendwo in der Welt ein unbemanntes Fluggerät fliegen. "Das Schiff fährt weitgehend autonom", erklärt Burmeister. "Es soll in der Lage sein, den Großteil der Fahrt unabhängig vom Landkontrollzentrum zu agieren."
Die Grundlage dafür ist schon vorhanden: Praktisch jedes Schiff verfügt heute schon über Systeme, die automatisch den Kurs halten und Wegpunkte abfahren. Ebenfalls obligatorisch sind Radar, das Satellitennavigationssystem Global Positioning System (GPS) und das Automatic Identification System (AIS). Schiffe senden automatisiert statische und dynamische Schiffsdaten aus. Dazu gehören Rufzeichen und Angaben über die Ausmaße des Schiffs, seine Ladung und Zielhafen sowie Kurs und Geschwindigkeit.
Bei den autonomen Schiffen kommen weitere Systeme hinzu.
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