Captherm Multiphase Cooler: Der Prozessorkühler aus C4-Sprengschweißung

Fast hätte der Kühler es in die Xbox One geschafft: Captherm verbindet Metalle durch Explosionen miteinander, die Kühlflüssigkeit wird bei Hauttemperatur gasförmig und soll über 300 Watt schneller als eine Wasserkühlung abführen. Das klingt verrückter, als es ist.

Artikel veröffentlicht am ,
Captherms MP1120 mit einem Lüfter
Captherms MP1120 mit einem Lüfter (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Ein CPU-Kühler, der sowohl einen Innovations- als auch einen Ingenieurspreis auf der Elektronikmesse CES 2015 gewonnen hat (PDF) - das klingt schon spannend. Wenn der Entwickler zusätzlich mit Videos von C4-Explosionen zur Herstellung wirbt und eine Kühlflüssigkeit bei Hautkontakt munter zu blubbern beginnt, wird es richtig spannend. Wir haben uns Captherms ungewöhnliche Multiphase Cooler MP1120 und MP1240 genauer angeschaut.

Inhalt:
  1. Captherm Multiphase Cooler: Der Prozessorkühler aus C4-Sprengschweißung
  2. Was blubbert da Blaues?

Dazu folgender Hintergrund: Die meisten heutigen CPU-Kühler bestehen aus einer kupfernen Bodenplatte, welche die Wärme des Prozessors aufnimmt. In ihr stecken Kupferwärmerohre (Heatpipes), die mit unter Vakuum eingefülltem destilliertem Wasser arbeiten. So sinkt der Siedepunkt, die Flüssigkeit geht schneller in den Gaszustand über.

  • Die Heatpipes des Captherm-MP1120-Prototyps (Bilder: Marc Sauter/Golem.de)
  • Die Lamellen des Captherm-MP1120-Prototyps
  • Die Behälter des Captherm-MP1120-Prototyps
  • Die Bodenplatte des Captherm-MP1120-Prototyps
  • Captherms MP1120 mit einem Lüfter
Die Heatpipes des Captherm-MP1120-Prototyps (Bilder: Marc Sauter/Golem.de)

Sobald durch die Hitze der Wärmequelle der Siedepunkt erreicht ist, steigt Wasserdampf empor und gibt die Wärme an gepresste oder verlötetete Aluminiumlamellen ab. Ein Lüfter unterstützt meist die Abgabe der Wärme an die Umgebung, durch Sinter-Kapillaren rinnt das kondensierte Wasser zurück zur Wärmequelle, und der Kreislauf beginnt von vorne.

Captherm hingegen verwendet zwar eine Bodenplatte aus Kupfer, formt darüber aber einen Behälter für die Kühlflüssigkeit, der aus Titan und zwei Aluminiumsorten besteht. Diese Metalle sind nur teilweise und aufwendig miteinander zu verschweißen, weswegen Captherm sie sprengplattiert.

Übereinandergelegte Metalle werden durch eine Explosion so schnell und heftig aneinandergepresst, dass sie sich flächig auf Atom-Ebene verbinden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Was blubbert da Blaues? 
  1. 1
  2. 2
  3.  


Juniper 09. Jan 2015

Naja, der effekt dürfte nicht schlimmer sein als wenn man nen Loch in ne Spraydose macht...

Ach 09. Jan 2015

Das hört sich ja fast schon "anstrengend" kompliziert an, oder ist das einfach nur sehr...

EvilSheep 09. Jan 2015

Verdammt, im halbschlaf 10^-3 gelesen. Ich bitte demütigst um Verzeihung. Aber wenn man...

EvilSheep 09. Jan 2015

Meinst du diesen Preis? http://www.pcgameshardware.de/CPU-Kuehler-Hardware-255512/News...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Ehemaliger Entwickler
Die Performance von Windows 11 ist "lächerlich schlecht"

Selbst für ehemalige Angestellte von Microsoft sind manche Eigenarten von Windows offenbar unverständlich. Teilweise hilft selbst teure Hardware nicht.

Ehemaliger Entwickler: Die Performance von Windows 11 ist lächerlich schlecht
Artikel
  1. Bezahlfunktion: Genehmigung für Apples NFC-Zugang soll im Mai kommen
    Bezahlfunktion
    Genehmigung für Apples NFC-Zugang soll im Mai kommen

    Apple muss Konkurrenten die Nutzung der NFC-Schnittstelle im iPhone für Bezahlfunktionen ermöglichen. Die EU soll die Bedingungen des Herstellers in Kürze genehmigen.

  2. Elektro-Pick-up: Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig
    Elektro-Pick-up
    Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig

    Ein Tesla-Cybertruck-Besitzer hat ein Problem, nachdem er sein Fahrzeug zu einer routinemäßigen Autowäsche gebracht hat.

  3. E-Autos: Tesla beendet Empfehlungsprogramm
    E-Autos
    Tesla beendet Empfehlungsprogramm

    Wer einen Tesla besitzt, soll bald keine Belohnungen mehr für das Anwerben von Neukunden erhalten. Der Hersteller ändert oder beendet das Programm nicht zum ersten Mal.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • BenQ Mobiuz 27" WQHD/165 Hz 229€ • Spring Sale bei Gamesplanet • MindStar: AMD Ryzen 5 5600 99€ und Ryzen 7 7800X3D 339€ • Samsung Galaxy S23 -37% • Alternate: Patriot Venom 64-GB-Kit DDR5-6000 206,89€ • myMediaMarkt: Sony Bravia KD-75X85L 1.274€ • MSI MEG 342CDE OLED 999€ [Werbung]
    •  /