Tinkerforge Red-Brick: Linux auf 4 x 4 Zentimetern

Der Bastelrechner von Tinkerforge ist verfügbar. Damit können Projekte mit dem Elektronikbaukasten vollkommen eigenständig laufen.

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Der Red-Brick
Der Red-Brick (Bild: Tinkerforge)

Der Red-Brick ist ein Kleinrechner auf Basis eines mit 1 GHz getakteten Allwinner A10s. Er enthält auch eine Mali400-GPU. Als Arbeitsspeicher stehen 512 MByte RAM zur Verfügung. Die Stromversorgung erfolgt über eine Micro-USB-Buchse. Für USB-Peripherie steht ein USB-Host-Anschluss zur Verfügung. Die Grafikausgabe erfolgt über eine Micro-HDMI-Buchse.

Als Massenspeicher dient eine Micro-SD-Karte. Auf dieser ist das Betriebssystem installiert. Tinkerforge selbst bietet Images auf Basis von Debian Linux an: Das Full-Image umfasst eine umfangreiche Debian-Installation inklusive LXDE-Fenstersystem. Die Installation erinnert weitgehend an Raspbian, nur das Fehlen jeglicher Spiele ist auffällig. Im Gegensatz dazu steht das Fast Image, es bietet nur eine Konsole und konzentriert sich im Wesentlichen auf die notwendigen Treiber sowie Unterstützung für eine größere Anzahl an Programmiersprachen. Durch die Reduktion bootet dieses Image innerhalb von 10 Sekunden, wobei das Full Image mit circa 30 Sekunden Bootzeit auch nicht allzu langsam ist.

  • Der Red-Brick(Foto: Tinkerforge)
  • Oberseite des Red-Bricks(Foto: Tinkerforge)
  • Unterseite des Red-Bricks(Foto: Tinkerforge)
  • Der Red-Brick im Größenvergleich(Foto: Tinkerforge)
Der Red-Brick(Foto: Tinkerforge)

Ebenfalls auf dem Kleinrechner enthalten sind die zwei typischen Sockelverbinder der Tinkerforge-Serie. Über diese können bis zu acht Bricks gestapelt werden, um Elektronikprojekte umzusetzen. Alternativ wird über einen Molex-Verbinder auch ein Teil der GPIO-Anschlüsse des Allwinner-SoCs herausgeführt. Neben der reinen GPIO-Funktion stehen darüber unter anderem I2C, UART, SPI und ein Kameraanschluss über CSI zur Verfügung. Allerdings bietet Tinkerforge dafür noch keine direkte Softwareunterstützung.

Die Verbindung zu anderen Rechnern kann der Red-Brick per serieller Schnittstelle über den Micro-USB-Anschluss herstellen. Für die Einbindung in ein Netzwerk kann die Ethernet-Extension benutzt werden, die als normaler Ethernet-Port in der Linux-Installation auftaucht. Alternativ kann auch ein WLAN-USB-Dongle verwendet werden. Zwar bietet Tinkerforge auch eine WLAN-Extension, diese wird aber derzeit nicht vom Red-Brick unterstützt.

Programmieren ohne Linux-Kenntnisse

Der Tinkerforge-Baukasten richtet sich an Anwender, die sich bei Elektronikprojekten auf die Programmierung konzentrieren wollen, ohne sich mit Details der Elektronik befassen zu müssen. Bislang hatte das Tinkerforge-System dadurch eine - je nach Anwendung unpraktische - Einschränkung: Es war ein Hostcomputer notwendig, der die Ansteuerung auf Basis des Anwenderprogramms übernahm. Der Red-Brick soll nun die Rolle des Hostcomputers übernehmen.

Allerdings hat auch nicht jeder Anwender Erfahrung mit Linux, deshalb bietet Tinkerforge zusätzliche Methoden, um das System auch ohne oder mit nur minimalen Linux-Kenntnissen zu nutzen.

Für die initiale Einrichtung muss der Red-Brick über USB mit einem PC verbunden werden, auf dem das Brickviewer-Programm läuft. Normalerweise dient dieses Programm zum einfachen Ausprobieren von Bricks und Bricklets mit Sensoren. Beim Red-Brick wird es zum Konfigurations- und Managementwerkzeug. Darüber kann ein Blick in den aktuellen Zustand des Linux-Systems geworfen, aber auch die Netzwerkverbindung eingestellt werden. Wurde zum Beispiel der WLAN-Zugriff konfiguriert, kann der Brickviewer auch über das Netzwerk auf den Red-Brick zugreifen. Die eigentliche Stärke besteht aber in der Fähigkeit, Programmquellcode und Skripte über den Brickviewer hochzuladen und - wenn notwendig - kompilieren zu lassen. Der Anwender hat dann die Wahl, sein Programm zu starten und dauerhaft laufen zu lassen oder periodisch auszuführen.

Ist der Red-Brick im Netzwerk sichtbar, können eigene Programme und Skripte per Web-Interface hochgeladen und überwacht werden. Die Infrastruktur des installierten Webservers kann auch verwendet werden, wenn bei einem eigenen Elektronikprojekt eine lokale Weboberfläche benötigt wird.

Verfügbarkeit und Preis

Der Red-Brick kann über die Webseite bestellt werden und kostet 70 Euro.

Golem.de hat den Red-Brick bereits mit zwei Artikeln zur Entwicklung der Hardware und der Software begleitet. Uns wurde zudem ein Red-Brick zur Verfügung gestellt, ein umfangreicher Test wird folgen.

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