Schiedsverfahren: Gema streitet um Beteiligung an Konzertkarten

Ab dem Jahr 2020 will die Verwertungsgesellschaft Gema zehn Prozent der Einnahmen mit Konzerttickets beanspruchen. Das soll stufenweise umgesetzt werden, was den Veranstaltern nicht passt: Sie befürchten bei kleinen Konzerten eine Verdoppelung der Abgaben.

Artikel veröffentlicht am ,
Logo des Vereins
Logo des Vereins (Bild: Gema/Screenshot: Golem.de)

Die Verhandlungen zwischen der Gema und zwei Verbänden von Konzertveranstaltern sind gescheitert. Dies teilte die Verwertungsgesellschaft mit (PDF). Gema und die Verbände BDV sowie VDKD wollen nun ein Schiedsverfahren vor dem dafür zuständigen Deutschen Patent- und Markenamt in München einleiten.

Dort schlossen die beiden Parteien erst 2011 einen Kompromiss, bei dem die Gema von ihren damaligen Forderungen weit abrückte - nun sollen die Urheberabgaben kräftig erhöht werden. Die Verwertungsgesellschaft hat dafür wie üblich einseitig neue Tarife zum 1. Januar 2015 festgesetzt, welche die Beteiligung pro Ticket vorschreiben. Bei anderen Einnahmen einer Veranstaltung wie der Gastronomie oder dem Merchandising beansprucht die Gema keinen Anteil.

  • Die umstrittenen Tarife für Konzerte (Tabelle: Gema/Screenshot: Golem.de)
  • Sondertarif für Nachwuchskonzerte (Tabelle: Gema/Screenshot: Golem.de)
Die umstrittenen Tarife für Konzerte (Tabelle: Gema/Screenshot: Golem.de)

Im Jahr 2015 sollen fünf Prozent des Ticketpreises bei Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Teilnehmern an die Gema fließen, bis 2020 wird der Anteil um je ein Prozent auf dann zehn Punkte erhöht. Größere Veranstaltungen mit bis zu 15.000 Gästen und darüber werden von Anfang an stärker belastet, und zwar mit anfangs über sieben Prozent. Auch hier ist dann 2020 eine Abgabe in Höhe von zehn Prozent geplant.

Nach Meinung der Veranstalter werden dadurch vor allem kleinere Auftritte unverhältnismäßig teurer. Dem Fachblatt Musikmarkt sagte BDV-Präsident Jens Michow: "Für Veranstaltungen bis zu 2.000 Besucher bedeutet die Forderung eine Verdoppelung der bisherigen Konditionen. Und auch für größere Veranstaltungen erhöht sich der Tarif damit um mehr als 30 Prozent."

Trotz mehrerer Verhandlungen werden sich die beiden Parteien so nicht einig. Das erinnert an den langen Streit um die Gema-Tarife für Diskotheken, allerdings sehen sich die Konzertveranstalter wie damals die Clubbetreiber und DJs noch nicht in ihrer Existenz bedroht.

Immerhin: Einen Sondertarif für Nachwuchskünstler hat die Gema bereits eingeräumt. Nur vier Prozent der Ticketpreise will der Verein ab 2015 haben, bis 2020 dann gestaffelt bis zu sechs Prozent. Dafür gelten aber ganz genaue Vorschriften: Eine Band muss mindestens zu 50 Prozent eigene Stücke spielen, die Mitglieder dürfen im Durchschnitt nicht älter als 27 Jahre sein. Mehr als 300 Gäste dürfen nicht zuhören und nicht mehr als 20 Euro für ein Ticket bezahlt haben.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Whoracle 27. Dez 2014

Da hier wohl wegen dem Ton Posts gelöscht wurden: Ich wurde korrigiert. Man erhält bei...

Captain 26. Dez 2014

Das Urheberrecht ist die einzige Möglichkeit für eine einmal!!! erbrachte Leistung bis...

Loxxx 26. Dez 2014

**** @ muhzilla Was ich heute mache? Zum Geld verdienen: Grafik. Zum Spaß haben: Musik...

plutoniumsulfat 26. Dez 2014

dann sag mir, was im nächsten Jahr "kräftig" erhöht werden soll.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quartalszahlen
So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum

Nur 3 statt 20 Millionen Autos, Investitionen in neue Fabriken wurden gestrichen und die 4680-Akkus waren angeblich nie wichtig für Tesla.
Eine Analyse von Frank Wunderlich-Pfeiffer

Quartalszahlen: So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum
Artikel
  1. Produktionsstopp Fisker Ocean: Magna Graz streicht 500 Stellen
    Produktionsstopp Fisker Ocean
    Magna Graz streicht 500 Stellen

    Nach dem Produktionsstopp des Elektroautos Fisker Ocean wird Magna Steyr rund 500 Stellen abbauen.

  2. Elektro-Limousine: BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf
    Elektro-Limousine
    BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf

    Der BMW i4 bekommt ein Technik- und Designupdate, das die Attraktivität des vollelektrischen Mittelklasse-Fahrzeugs steigern soll.

  3. Kosteneffiziente und nachhaltige IT-Systeme
     
    Kosteneffiziente und nachhaltige IT-Systeme

    Green IT zielt darauf ab, die Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) über deren gesamten Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonend zu gestalten. Dieses Online-Seminar hilft bei der Umsetzung.
    Sponsored Post von Golem Karrierewelt

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Galaxy S23 400€ günstiger • Anker USB-Ladegeräte -45% • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /