Rosetta: Tschüss, Philae!
Es war eine der spektakulärsten Raumfahrtmissionen: die Landung von Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Jetzt haben die Forscher des DLR die Mission für beendet erklärt: Sie glauben nicht, dass sie noch einmal etwas von Philae hören.
Das war's: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat das Landefahrzeug Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko praktisch aufgegeben. Noch ein Signal zu empfangen, sei unwahrscheinlich, sagen die Wissenschaftler. Wissenschaftlich war die Mission dennoch ein Erfolg.
"Die Chancen, dass Philae noch einmal Kontakt zu unserem Team im Lander-Kontrollzentrum des DLR aufnimmt, gehen leider gegen null", sagt Philae-Projektleiter Stephan Ulamec. Das DLR werde keine Versuche mehr unternehmen, Kontakt zu Philae auszunehmen: "Wir senden auch keine Kommandos mehr."
DLR wollte Philae wachrütteln
Das hatte sich abgezeichnet: Im Januar hatte das DLR versucht, Philae mit einem Kommando zu reaktivieren. Das hatte aber nicht funktioniert. Es ist allerdings möglich, dass Philae das Kommando nicht empfangen hatte: Mutmaßlich sind seine Kommunikationseinrichtungen nicht mehr intakt.
Philae ist Teil der europäischen Rosetta-Mission zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, auch kurz Tschuri genannt. Am 12. November 2014 wurde der Lander von der Sonde abgetrennt und stieg zu dem Kometen ab. Er setzte auf dem Kometen auf. Dann aber driftete er über dessen Oberfläche und stoppte an einem Ort, wo er nicht genug Sonnenlicht bekam, um seine Akkus zu laden. Den Forschern blieben zweieinhalb Tage, um Fotos aufzunehmen, Daten zu sammeln und ein Loch in den überraschend harten Untergrund zu hämmern.
Philae bekam wieder Sonne
Als sich der Komet der Sonne näherte, änderte sich der Einfallswinkel des Sonnenlichts, so dass Philaes Solarmodule wieder Strom produzieren konnten. Im Juni 2015 konnte der Lander deshalb wieder einige Daten zur Erde funken.
Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist inzwischen 350 Millionen Kilometer weit von der Sonne entfernt. "In der Kometennacht kann es jetzt bis unter minus 180 Grad Celsius kalt werden. Selbst am Tag bleibt der gesamte Komet nun tiefgefroren", sagt Ekkehard Kührt, beim DLR zuständig für die Mission mit Rosetta und Philae. Philae ist ausgelegt für Temperaturen bis minus 50 Grad Celsius. Darunter kann er nicht mehr aktiviert werden.
Die Sonde Rosetta wird noch bis September Daten über Tschuri sammeln und zur Erde senden. Die Kommunikationseinheit auf Rosetta schalten die DLR-Forscher vorsichtshalber nicht ab. Sie soll weiterhin bereit sein, Signale des Landers zu empfangen. Sehr wahrscheinlich ist das aber nicht: "Es wäre sehr überraschend, wenn wir jetzt noch ein Signal empfangen würden", sagt Ulamec.
Wunder gibt es immer wieder. ;)
... grünes Männchen strahlt das Teil mit ner Taschenlampe an XD