Nano Dimension: Leiterplatten drucken
Nano Dimension entwickelt einen Drucker nach dem Tintenstrahlerprinzip, der mehrlagige Leiterplatten drucken kann. Interessenten müssen sich aber noch ein wenig gedulden.
Für das schnelle Prototyping auch mehrlagiger Leiterplatten hat Nano Dimension einen speziellen Drucker vorgestellt. Er arbeitet nach dem Sinterprinzip, bei dem schichtweise kleine Partikel in einer Dispersion mit Hilfe von Druckköpfen positioniert und dann gehärtet werden. Durch die abwechselnde Verwendung elektrisch leitfähiger silberbasierter Tintenpartikel und isolierender Tintenpartikel sollen sich so mehrlagige Leiterplatten drucken lassen. Die Anzahl der Lagen ist nicht begrenzt.
Laut dem Hersteller sollen im Gerber-Format gespeicherte Platinenlayouts direkt gedruckt werden können.
Die Dauer des Druckprozesses ist abhängig von der Anzahl der Lagen, der Komplexität des Layouts und der Größe der Leiterplatte. Gedruckte Leiterplatten sollen sich wie konventionelle Leiterplatten weiterverarbeiten lassen. Es soll keine Unterschiede in der Belastungsfähigkeit und in der Temperaturempfindlichkeit geben.
Ob der Druck einer Leiterplatte umweltfreundlicher wird als das Ätzen, lässt der Hersteller derzeit offen. Laut Nano Dimension schneiden die Tinten und die gedruckten Leiterplatten im Vergleich nicht schlechter ab. Mit der Drucktechnik soll sich aber die Menge chemischer Abfälle reduzieren lassen.
Die zugrundeliegende Technik wurde an der Hebrew University entwickelt und an Nano Dimension lizenziert. Das Unternehmen erhielt im Oktober 2014 Geld vom israelischen Wirtschaftsministerium, um die Drucktechnik in ein Produkt zu überführen.
Vorbestellungen ab Oktober 2015
Einen konkreten Preis hat der Hersteller noch nicht genannt, sagt aber zumindest, dass der Drucker wohl für Heimanwender zu teuer wird. Vorbestellungen sollen voraussichtlich ab Oktober 2015 möglich sein, der reguläre Verkaufsstart wird für den März 2016 angestrebt. Das erste Modell soll eine Druckfläche von 20 x 20 cm bieten.
HP hat vor kurzem ebenfalls einen Drucker vorgestellt, der mit einer ähnlichen Tintenstrahl-Drucktechnik wie der Nano Dimension arbeiten soll. Das Gerät zielt aber auf den klassischen 3D-Druck ab. Mit Ausnahme einer Beschreibung der Technik und einem geplanten Verkaufsbeginn 2016 hält sich HP mit weiteren Informationen aber noch zurück.
Wie macht er vias? Ein Loch in der isolationsschicht lassen und mit silber füllen?
Kann man die Tinte nicht einfach irgendwie mit handelsüblicher Fotoemulsion präparieren...
und käsereiben geht damit bestimmt auch!