Qualcomm Gobi 9x45: Erstes Smartphone-Modul für LTE mit 450 MBit/s
Von Qualcomm kommt mit dem Baustein 9x45 das erste LTE-Modem der neuen Kategorie 10. Zusammen mit Ericsson wurde schon die Übertragung mit 450 MBit/s demonstriert. Bereits 2015 ist mit ersten Geräten zu rechnen.
Auf seiner jährlichen Investorentagung hat Qualcomm ein neues Modell der Funkmodule aus der Serie Gobi vorgestellt. Der Chip, der zur Ankopplung an die Snapdragon-SoCs vorgesehen ist, trägt die Modellnummer 9x45. Ein System-on-a-Chip mit dem neuen LTE-Modul ist bisher nicht vorgesehen, sodass der 9x45 wohl nur teureren Geräten wie Topsmartphones vorbehalten sein dürfte.
Andere ARM-SoCs, auch von Qualcomm, integrieren inzwischen LTE mit dem Rest des Systems, was Kosten spart und den Energiebedarf senkt. Schon zu Beginn der ersten LTE-Module war aber die Funkeinheit ausgelagert, der 9x45 wiederholt nun diesen Prozess. Er braucht dazu sogar einen zweiten Chip, den Power-Tracker QFE3100, der sich um die eigentlichen Funksignale kümmert.
Laut Angaben des Herstellers ist das neue Gobi das erste Modul, das LTE Cat 10 unterstützt. Ganz wie bei den Kategorien (Cat) von Ethernetkabeln unterteilen auch die LTE-Anbieter mit den Cats die verschiedenen Generationen, sie sind aber nicht fortlaufend nummeriert. So ist der 9x45 der erste Cat-10-Chip, er folgt Cat 6 nach, das bis zu 300 MBit/s im Downstream erreichte.
Der 9x45 soll aber im gleichen Spektrum 450 MBit/s schaffen und im Upstream bis zu 100 MBit/s erreichen. Mit Base-Stations von Ericsson hat Qualcomm das eigenen Angaben zufolge auch schon in Feldversuchen erreicht. Wie bei allen Mobilfunktechniken sind aber die "bis zu"-Angaben sehr wörtlich zu nehmen, denn alle Teilnehmer in derselben Funkzelle teilen sich die Bandbreite.
Laut Qualcomm werden Muster des 9x45 bereits ausgeliefert, erste Geräte damit sollen im Jahr 2015 auf den Markt kommen. Wie bei solchen Ankündigungen üblich nannte der Chiphersteller nicht die Namen seiner Kunden, sie dürften erst auf dem MWC Anfang März 2015 oder vielleicht schon auf der CES zwei Monate zuvor bekannt werden.
Neben der höheren Bandbreite will Qualcomm den Netzbetreibern auch andere Erweiterungen nahelegen, eine davon ist LTE-Direct. Dabei können die Funkmodule auf eine Entfernung von rund 500 Metern direkt miteinander Daten austauschen, ohne das Funknetz zu belasten. Anders als bei Apps wie Firechat, bei denen die Geräte selbst Mesh-Netzwerke bilden, solle bei LTE-Direct die Kommunikation aber weiterhin vom Provider koordiniert werden, sagte Qualcomm. Nur der Datenaustausch laufe von Gerät zu Gerät. Damit könnten die Netzbetreiber, wohl unter blumigen Marketingnamen, LTE-Direct als neue Funktion bewerben.
Naja, Smartphones können es ja nicht mal wirklich. Sie schaffen es einfach nicht die gro...