Darpa: Terahertz-Verstärker für neue Funkfrequenzen

Die US-Behörde für Militärforschung Darpa hat einen leistungsfähigen Verstärker für Frequenzen von 1 Terahertz gebaut. Damit lässt sich ein neues Frequenzband erschließen, was die derzeitigen Probleme mit verstopften Spektren lösen könnte.

Artikel veröffentlicht am ,
Blockschaltbild des Terahertz-Verstärkers
Blockschaltbild des Terahertz-Verstärkers (Bild: Darpa)

Höhere Frequenzen gleich mehr Bandbreite - diese Faustregel gilt im besonderen bei Datenübertragungen per Funk. Darpa, die Forschungsbehörde des US-Verteidiungsministeriums, hat nun ein Bauteil für Funk mit einer Billion Schwingungen pro Sekunde - 1 Terahertz - entwickelt, was als Guinness-Weltrekord anerkannt wurde.

Die Erfindung besteht aus einem Verstärker, der mit den hohen Frequenzen eine Antenne ansteuern kann. Die Verstärkung, auch Gain genannt, beträgt dabei bei 1,0 THz laut der Darpa neun Dezibel, was aufgrund der logarithmischen Skalierung der Einheit fast einer Verdopplung der Signalstärke entspricht. Der Behörde zufolge ist das der Wert, ab dem eine praktische Anwendung in greifbare Nähe rückt. Die Verstärkung soll mehrere Größenordnungen über bisherigen Lösungen liegen.

  • Blockschaltbild des Terahertz-Verstärkers. (Bild: Darpa)
  • Teile des Terahertz-Verstärkers unter dem Elektronenmikroskop. (Bild: Darpa)
Teile des Terahertz-Verstärkers unter dem Elektronenmikroskop. (Bild: Darpa)

Details zur Konstruktionsweise des Verstärkers, der beim US-Unternehmen Northrop Grumman entwickelt wurde, hat die Darpa noch nicht verraten. Die Behörde deutet in ihrer Beschreibung des Projekts aber an, dass ihr Bauteil wohl nicht mehr mit der üblichen Methode der Frequenzumsetzung arbeitet.

Ein neues, breites und unreguliertes Spektrum

Die erreichten 1 Terahertz sind dabei nur eine besonders eindrucksvolle Zahl, wichtiger ist, dass damit das auch als Sub-Millimeter-Band bezeichnete Spektrum für völlig neue Funkanwendungen von Radio und Fernsehen bis WLAN erschlossen werden könnte. Dieses Spektrum, das von 300 GHz bis 1 Terahertz reicht, wird bisher kaum von kleinen und leichten Geräten genutzt, unter anderem, weil die nötigen Verstärker fehlten. Auch die Signalverarbeitung auf digitaler Ebene ist noch anspruchsvoll, weil dafür viel Rechenleistung nötig ist.

Zudem unterliegt das Terahertz-Band bisher nicht staatlicher Regulierung, weil es kaum erschlossen ist. Es ist auch mit 700 GHz so breit, dass viele verschiedene Anwendungen Platz haben. Wie sehr sich in unregulierten Bändern die Anwendungen drängeln können, sieht man am Spektrum um 2,4 GHz. Hier sind die theoretisch maximalen Durchsatzraten in der Praxis kaum erreichbar, weil sich von WLAN über Bluetooth auch drahtlose Mäuse, DECT-Telefone sowie Modellbau-Fernsteuerungen und zahllose andere Kategorien tummeln.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Ghost Shark: Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne
    Ghost Shark
    Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne

    Die Royal Australian Navy hat zusammen mit Anduril Ghost Shark vorgestellt, eine U-Boot-Drohne, die Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsmissionen durchführen soll.

  2. Pixel und Co.: Google legt Software-, Hardware- und KI-Teams zusammen
    Pixel und Co.
    Google legt Software-, Hardware- und KI-Teams zusammen

    Die neue Abteilung Platform & Devices bei Google soll bessere Geräte mit optimierter Software entwickeln. Hintergrund der Änderungen ist KI.

  3. US-Airforce: KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet
    US-Airforce
    KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet

    Die US-Luftwaffe hat erfolgreich einen Nahkampf zwischen dem X-62A-Testflugzeug mit KI-Steuerung und einem bemannten F-16-Kampfflugzeug durchgeführt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /