VarioPlace: Industriemaschinen zu einem bezahlbaren Preis bauen

Bestückungsmaschinen für SMD-Bauteile kosten normalerweise einen fünfstelligen Betrag. Die Macher von Varioplace wollen für engagierte Hobbybastler und kleinere Firmen eine preiswerte Maschine in Serie ermöglichen.

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Prototyp der Bestückungsmaschine
Prototyp der Bestückungsmaschine (Bild: VarioPlace/Mirko Ehlert)

Mit Kickstarter und anderen Crowdfunding-Plattformen ist unter Bastlern eine neue Gründerzeit angebrochen: Vom Projekt im Bastelkeller zum Weltmarktprodukt scheint es nur ein kleiner Schritt zu sein. Doch in der Praxis scheitert es dann an der Umsetzung des eigenen Prototyps in ein in Serie produzierbares Design. Constanze Pöschk, Jörn Katzorke und Mirko Ehlert, die Macher von Varioplace, standen vor der Herausforderung, einen serienreifen Prototyp einer preiswerten Bestückungsmaschine herzustellen. Golem.de hat mit ihnen gesprochen.

Eine Bestückungsmaschine (im Englischen: Pick 'n' Place Machine) dient dazu, SMD-Bauteile auf einer vorbereiteten Platine aufzusetzen, damit sie im nächsten Schritt in einem entsprechenden Ofen "gebacken", das heißt die Bauteile verlötet werden können.

Ein Thema auch für Hobbybastler

Ursprünglich dienten diese Maschinen allein der Automatisierung des Produktionsprozesses bei großen Stückzahlen. Doch Mirko Ehlert von Varioplace sagt, diese Maschinen seien mittlerweile selbst bei kleinen Stückzahlen unabdingbar. SMD-Bauteile würden immer kleiner und könnten kaum noch per Hand platziert werden. Das wird für engagierte, semiprofessionelle Hobbybastler und Produzenten von Kleinserien zunehmend zum Problem werden.

  • Varioplace-Maschine (Foto: VarioPlace/Mirko Ehlert)
  • Varioplace-Maschine (Foto: VarioPlace/Mirko Ehlert)
  • Ansaugkopf über der Bauelement-Zuführung (Foto: Werner Pluta)
  • SMD-Bauelemente werden häufig auf Rollen geliefert (Foto: Werner Pluta)
  • Platinenhalterung (Foto: Werner Pluta)
  • Station zum Werkzeugwechsel (Foto: VarioPlace/Mirko Ehlert)
Varioplace-Maschine (Foto: VarioPlace/Mirko Ehlert)

Doch das war nicht die einzige Motivation für Pöschk, Ehlert und Katzorke als Hobbyprojekt eine typische Industriemaschine wie diese Bestückungsmaschine zu konstruieren, zu bauen und zu programmieren.

Katzorke arbeitete bereits während seiner Studienzeit in einer kleinen Elektronikfirma, in der er immer wieder kleinere Serien bestücken musste. Ihr Dienstleister lag zwar nur wenige Kilometer entfernt, trotzdem mussten sie immer wieder Wochen bis zur Fertigstellung warten. Denn Kleinserien sind für diese Dienstleister wenig lukrativ und daher werden größeren Aufträgen meisten hinten angestellt. Außerdem gibt es immer wieder Probleme durch Fehlbestückungen und Missverständnisse bei neuen Produkten.

Eine eigene Bestückungsmaschine erscheint da sinnvoll; nur liegt der Preis für eine hochwertige Maschine, die mit verschiedenen Größen und Arten von Bauteilen zurechtkommen kann, schnell im fünfstelligen Bereich und benötigt recht viel Platz. Inspiriert vom Erfolg bezahlbarer 3D-Drucker kam Katzorke auf die Idee, eine Bestückungsmaschine zu bauen, die einerseits auf einen Schreibtisch passt, andererseits aber auch bezahlbar ist - ohne dabei qualitative Kompromisse einzugehen - und die auch Bauteile ab einer Größe von 1,0 mal 0,5 Millimeter (entspricht SMD-Gehäusegröße 0402) verarbeiten kann. Ihr Ziel ist es, die Maschine später für unter 2.000 Euro anzubieten.

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Wie eine Bestückungsmaschine funktioniert 
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stoneburner 27. Sep 2014

Das Problem bei so einer multi maschine ist das die antriebsarten nicht optimal vereinbar...

Mirko_von_Vario... 26. Sep 2014

Mit einem Laser zu löten ist komplizierter als es sich auf den ersten Blick anhört. Dies...

Wirbelpsychologe 23. Sep 2014

@The Roadrunner Inzwischen habe ich eine beachtliche Sammlung von Schrittmotoren. Die...

derdiedas 22. Sep 2014

Also ich finde die Idee gut, vor allen weil dieses Gerät jede Menge Optionen zum...



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