Mittelformatkamera H5D-50c: Hasselblad mit WLAN
Hasselblad zeigt mit der H5D-50c einen Mittelformatkamera-Prototyp mit WLAN-Funktion. Damit kann die Steuerung der Kamera zum Preis eines Mittelklasseautos vom iPhone oder iPad aus geschehen. Die bisherigen Kabelverbindungen an PCs während der Fotoaufnahmen werden aber nicht überflüssig.
Blasphemie oder richtiger Schritt in die Zukunft - dieses Urteil überlässt Hasselblad lieber seinen traditionsbewussten Anwendern: Zumindest zeigt das Unternehmen auf der Photokina in Köln den Prototyp der Mittelformatkamera H5D-50c mit WLAN-Funktion (IEEE 802.11a, b, g, n), die das Live-View-Bild der Kamera auf ein iPad oder iPhone übertragen kann. Die Kamera nimmt mit ihrem CMOS-Sensor ( 32,9 x 43,8 mm) Bilder mit 50 Megapixeln auf. Die maximale Lichtempfindlichkeit liegt bei ISO 6.400.
Wer will, kann die Kamera über die WLAN-Verbindung auch einstellen und den Auslöser drücken. Im Kompaktkamerabereich und bei einigen DSLRs ist diese Technik bereits seit längerem üblich, doch im Profibereich wurde bislang mit Kabelverbindungen gearbeitet. So lassen sich schon während einer Fotosession Ergebnisse auf dem Monitor betrachten, während der Fotograf weiter arbeiten und Anweisungen vom Team erhalten kann. Der Kabelbetrieb (Tethering) per Firewire 800 ist jedoch weiterhin auch mit der neuen WLAN-Mittelformatkamera möglich, denn per WLAN wird nur eine verkleinerte Version der Bilder übertragen.
Fotografieren mit 50 Megapixeln
Die H5D-50c gibt es schon ein halbes Jahr lang von Hasselblad, doch die WLAN-Funktion ist neu. Die WLAN-Version soll ab Ende November 2014 in den Handel kommen. Zwischen Januar und März 2015 bietet Hasselblad Besitzern der WLAN-losen Version zudem für 500 Euro an, die Umrüstung vorzunehmen.
Die verbesserte H5D-50c mit WLAN kann jedoch noch ein paar Tricks mehr: So wurde die Aufnahmerate auf 50 Aufnahmen pro Minute gesteigert und die Dauer der längsten Belichtungszeit auf 34 Minuten verlängert. Zudem ist keine zusätzliche "Schwarzbelichtung" erforderlich. Die elektronische Wasserwaage lässt sich nun auch im Kabelbetrieb nutzen und das Live-View-Bild wird auch bei abgenommenem Kabel angezeigt.
Die Bilder mit Maßen von 8.272 x 6.200 Pixeln sind im Rohformat rund 65 MByte groß. Wer im unkomprimierten TIFF-Format arbeitet, muss Dateigrößen von 154 MByte pro Bild in Kauf nehmen. Gespeichert wird auf Compactflash-Karten (U-DMA) oder direkt auf den per Kabel (Firewire 800) angeschlossenen Rechner. Der optische Sucher der Kamera ist austauschbar gegen einen Lichtschachtsucher mit 3,2facher Vergrößerung oder gegen diverse 90-Grad-Sucher mit unterschiedlichen Vergrößerungsstufen vom 2,7fachen bis zum 3,1fachen.
Preis nicht unter 25.000 Euro - ohne Objektiv
Mit einem 80-mm-Objektiv misst die Kamera stolze 153 x 131 x 205 mm und bringt zusammen mit dem Lithium-Ionen-Akku etwa 2.290 Gramm auf die Waage. Die Hasselblad H5D-50c ohne WLAN kostet rund 24.870 Euro. Was die WLAN-Version kosten wird, ist noch nicht bekannt. Das Datenblatt (PDF) ist mittlerweile online abrufbar.
Nennt sich "Bulb" (B) und dürften die Hassies auch schon Ewig haben. Einige alte haben...