Microsoft Research: Kinect-Tastatur erkennt Gesten durch Infrarot
Microsoft Research hat einen Prototypen einer mechanischen Kinect-Tastatur entwickelt. Das Type-Hover-Swipe erkennt Gesten durch ein Infrarotraster, während der Nutzer tippt. Neben alltäglichen Bewegungen wie Scrollen oder Vergrößern sollen sich mit dem Prototyp sogar Spiele intuitiv steuern lassen.
Eine Internetseite mit Wischbewegungen durchscrollen oder einen Ausschnitt in Google Maps mit einer Spreizbewegung ("pinch to zoom") vergößern - das ging bisher nur bei Touchgeräten wie einem Smartphone. Oder mit der Type-Hover-Swipe: Diese flache Tastatur hat Microsoft Research entwickelt, um natürliche Eingabemethoden wie Touch und Gesten auch an einem gewöhnlichen PC zu ermöglichen.
Zwischen den einzelnen mechanischen Tasten hat Microsoft ein Raster aus 16 x 5 Infrarotsensoren platziert, welche die Position von Fingern und Händen erfassen. Jeder Sensor löst hierzu mit 64 Pixeln bei 300 Hz auf. Das Prinzip ähnelt damit grundlegend dem von Kinect, Leap Motion oder dem Rift DK2: Die Sensoren registrieren nicht nur, wo über der Tastatur die Finger schweben, sondern auch, wie weit nach oben der Nutzer diese hält.
Eine spezielle Software wertet die Sensordaten aus und wandelt Bewegungen in Befehle für Programme um. Wischen mit der flachen Hand nach oben, unten, links und rechts klappt ebenso wie das Vergrößern oder Verkleinern durch Spreizen des Daumens sowie des Zeigefingers.
Gesten wie das Zeichnen eines Dachs oder Vs zum Maximieren oder Minimieren von Fenstern kann das Type-Hover-Swipe ebenfalls interpretieren. Neben unterschiedlich schnellen Bewegungen versteht die Tastatur zudem das Verharren eines Fingers an einer bestimmten Position, etwa um die Suche zu starten oder Zahlen einzugeben.
In der Praxis sollen Gesten das einfachere Lesen von Dokumenten ermöglichen, da die Maushand sich nicht bewegen muss, um beispielsweise den Text per Klick auf die Zoomstufe zu vergrößern. Erste Versuche mit einer weiterentwickelten Software zeigen, dass auch Tippen wie auf einem Touchdisplay trotz der geringen Sensorauflösung machbar ist - auch dies erinnert an Leap Motion.
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