Test Goat Simulator: Die Ziege ist gelandet
Das bekloppteste Spiel des Jahres parodiert Tony Hawk's Pro Skater, Flappy Bird, Postal 2 und Max Payne: Im Goat Simulator schlägt eine Ziege Salti, klatscht in Zeitlupe gegen Wände, leckt Gegenstände an und fliegt mit dem Jetpack - immer auf der Jagd nach dem Highscore.
Das Superschaf aus Worms kann einpacken! Die Ziege aus Goat Simulator explodiert zwar nicht, dafür ist sie unsterblich und hat Tricks drauf, von denen Tony Hawk nur träumt: Auf ihrem Allerwertesten eiert die Ziege eine Wasserrutsche hinab, die Rampe am Ende schleudert sie in die Luft, es folgen sieben Salti vorwärts - bis eine Wand den Paarhufer unsanft stoppt. Ziege vorerst platt, Highscore dahin, Spaß macht's trotzdem.
Worum geht's? In einer kleinen Vorstadt ähnlich wie in Goat Theft Auto rennt, stolpert, schlittert und fliegt der tierische Protagonist umher - neben dem puren Chaos lockt die Bestenliste. Praktisch jede Interaktion mit der Umwelt gibt Punkte oder ein Achievement: Kombinationen aus Salti sind besonders lukrativ, viel spaßiger aber ist es, die Zapfsäule der Tankstelle mit den Hörnern zu rammen - "Michael Bay!" - oder die Felsen des Goathenge mit der klebrigen Zunge anzulecken und das Bauwerk einstürzen zu lassen. Und wenn die Ziege kriminell ist, dann heißt es "Fuck the Police!" und der gehörnte Chaosbringer steigt mal eben in die Low Gravity Testing Facility ein. Untermalt wird das einziegenartige Spektakel von einer ... nun ja, wir nennen sie Gaga-Musik.
Baaa! Baaa! Baaa!
Das arme Vieh ist zwar nicht totzukriegen, die Physik aber macht vor einer Ziege nicht halt: Sie streckt bei einem Autounfall grotesk alle Viere von sich, lässt dabei debil die Zunge heraushängen und wird Hunderte von Metern durch die Luft geschleudert - herrlich! Auf die sprichwörtliche Spitze wird die Ziege mit einer Silvesterrakete und einem Jetpack getrieben, die sie quer durch die Spielwelt katapultiert (Tipp: zugleich per Tastendruck wie in Max Payne die Zeitlupe aktivieren und dabei "Baaa!" blöken).
Alternativ stürzt sich das possierliche Tierchen von einem Baukran in die Tiefe. Oder es wird zum Ziegenkönig und lässt per Knopfdruck Artgenossen vom Himmel regnen (wir sind der Meinung, dies ist eine Hommage an den Katzenlevel aus Postal 2 - vielleicht sind die Entwickler aber auch einfach verrückt). Oder der Paarhufer opfert dem Teufel Gegenstände, um als Evil Goat alle Welt zu einer Kugel zu verdichten. Oder die Ziege rammt in bester Indiana-Jones-Manier einen Stein, der rollend eine Grillparty crasht. Oder die Ziege wird von Aliens in den Weltraum entführt - wenn das Vieh nicht schon in den Mähdrescher gerannt ist.
Die Kollisionsabfrage der Unreal Engine 3 funktioniert dabei tierisch ungut (Supersampling hingegen klappt), die Clipping-Fehler sind Feature statt Bug. Kaputte Animationen, eine über ihre eigenen Beine stolpernde Ziege und eine überstreckte Zunge gehören ebenso zum Repertoire von Goat Simulator wie obskure Grafikfehler (zwei Meter lange Arme sind praktisch), dafür läuft das Spiel so stabil wie Steinböcke auf einer Staumauer. Was hingegen ständig abstürzt, ist die Flappy Goat im gleichnamigen Minispiel: Dieses kombiniert Flappy Bird mit Nyan Cat, am Flapmaster-Achievement sind wir aber verzweifelt. Das Superschaf wäre hier sicherlich von Vorteil.
Der Goat Simulator kostet 10 US-Dollar und ist via Steam oder über die Webseite der Coffee Stain Studios erhältlich.
Nie einem Freund beim Solo spielen zugeguckt? Wenns das richtige Spiel ist, ist das...
+1
Naja, leider ist es aber auch so gut wie dabei geblieben - eine Engine, bei der durch ein...
Dein Witz ist ganz kalt. 9,99 wären eher 9,990 und nur wegen einer bestimmten Einheit...