Raumfahrt: Cygnus fliegt endlich zur ISS

Nach insgesamt drei Verzögerungen ist die Raumfähre Cygnus auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS). Ein Defekt an der ISS sowie schlechtes Wetter hatten den Start der ersten regulären Versorgungsmission des US-Raumfahrtunternehmens Orbital Sciences verhindert.

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Start der Cygnus am 9. Januar 2014: Pumpe, Frost, Sonnensturm
Start der Cygnus am 9. Januar 2014: Pumpe, Frost, Sonnensturm (Bild: Bill Ingalls/Nasa)

Cygnus, der Raumtransporter des US-Unternehmens Orbital Sciences, ist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (International Space Station, ISS). Der erste reguläre Flug des unbemannten Raumtransporters zur ISS hatte sich mehrfach verzögert.

Um 13:07 Uhr Ortszeit (19:07 mitteleuropäischer Zeit, MEZ) startete Cygnus an Bord einer Antares-Trägerrakete. Startplatz war die Wallops Flight Facility auf einer Insel vor der Küste des US-Bundesstaates Virginia.

Andocken am 12. Januar

Am 12. Januar gegen Mittag soll die Cygnus an die ISS andocken. Sie bringt rund 1,2 Tonnen an Versorgungsgütern zur ISS, darunter Lebensmittel, Kleidung und wissenschaftliche Ausrüstung. Am 18. Februar soll sie die Station wieder verlassen, beladen mit 1,3 Tonnen Abfällen. Der Raumtansporter wird beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen - anders als die Raumfähre Dragon von SpaceX ist die Cygnus nicht wiederverwendbar.

  • Liftoff: Die Cygnus startet am 9. Januar 2014. (Foto: Bill Ingalls/Nasa)
  • Es ist der erste reguläre Versorgungsflug, den das US-Raumfahrtunternehmen Orbital Sciences für die Nasa unternimmt.  (Foto: Bill Ingalls/Nasa)
  • Die Cygnus auf der Startrampe auf Wallops Island am 6. Januar. Die Kältewelle in den USA verhinderte den Start am folgenden Tag. (Foto: Bill Ingalls/Nasa)
  • Ein Massenauswurf der Sonne am 7. Januar, der einen Partikelsturm auslöste, erzwang einen weiteren Aufschub um einen Tag. (Bild: Esa/Nasa/Soho)
  • Das Ziel der Cygnus: die ISS. Orbital Sciences wird wohl noch öfter fliegen - die ISS-Mission ist um vier Jahre verlängert worden. (Foto: Nasa)
Liftoff: Die Cygnus startet am 9. Januar 2014. (Foto: Bill Ingalls/Nasa)

Der Start der Cygnus hatte sich mehrfach verzögert. Das Raumfahrzeug hatte schon im Dezember 2013 zur ISS fliegen sollen. Ein Defekt an einer Pumpe im Kühlsystem der Station verhinderte das jedoch - die Reparatur der Pumpe bekam Priorität.

Verzögerung durch Erd- und Weltraumwetter

Der nächste Termin wurde für den 7. Januar 2014 angesetzt. Wegen der extrem niedrigen Temperaturen in den USA wurde der Start um einen Tag verschoben. Dann erzwang die Sonne einen weiteren Aufschub: Einem gigantischen Massenauswurf am 7. Januar folgte ein Partikelsturm, der die Bordelektronik der Antares ernsthaft hätte schädigen können. So konnte Cygnus erst am 9. Januar zur ISS aufbrechen.

Die Cygnus ist ein Gemeinschaftsprodukt: Orbital Sciences selbst baut das Servicemodul mit der Energieversorgung, der Bordelektronik und der Antriebseinheit. Die etwa 5 Meter lange, unter Druck stehende Kammer für die Fracht (Pressurized Cargo Module, PCM) stammt vom italienischen Raumfahrtunternehmen Thales Alenia Space. Das PCM basiert auf dem Multi-Purpose Logistics Module (MPLM), mit dem das Spaceshuttle Fracht für die ISS transportierte.

Demonstrationsflug im September 2013

Der Flug der Cygnus ist die erste reguläre Versorgungsmission von Orbital Sciences. Cygnus' Besuch bei der ISS im September 2013 war ein Demonstrationsflug, bei dem es darum ging zu zeigen, dass das Raumfahrzeug sicher manövriert und angedockt werden kann.

Nach dem Ende der Spaceshuttle-Missionen hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa einen Teil der Versorgung der ISS an die Privatunternehmen Orbital Sciences und SpaceX ausgelagert. Orbital Sciences soll bis zum Jahr 2016 acht Versorgungsflüge zur ISS durchführen. Drei davon sollen allein in diesem Jahr starten. Der nächste Flug ist für Mai geplant, der letzte für Dezember. Dafür zahlt die Nasa Orbital Sciences 1,9 Milliarden US-Dollar. Konkurrent SpaceX soll insgesamt zwölfmal zur ISS fliegen. Mehr Flüge dürften folgen - die Mission der ISS ist soeben um vier Jahre verlängert worden.

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