Gemini Planet Imager: Gemini-Observatorium nimmt neue Planetenkamera in Betrieb

Bereits die Premiere lässt Wissenschaftler ins Schwärmen geraten: Am Gemini-Teleskop in Chile ist eine der leistungsstärksten Kameras der Welt in Betrieb genommen worden. Damit wollen Forscher nach Exoplaneten Ausschau halten.

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GPI-Aufnahme des Sterns HR4796A: Planet in einer Minute gesichtet
GPI-Aufnahme des Sterns HR4796A: Planet in einer Minute gesichtet (Bild: Marshall Perrin/Space Telescope Science Institute)

Am Gemini-Teleskop in Chile ist ein neues Instrument in Betrieb genommen worden: Mit dem Gemini Planet Imager (GPI) wollen Astronomen auf die Suche nach fernen Exoplaneten gehen.

  • Exoplanet Beta Pictoris b - der Stern Beta Pictoris ist maskiert, um den Planeten besser sehen zu können. (Bild: Christian Marois/NRC Canada)
  • Staubscheibe um den jungen Stern HR4796A - links in normalem, rechts in polarisiertem Licht (Bild: Marshall Perrin/Space Telescope Science Institute)
Exoplanet Beta Pictoris b - der Stern Beta Pictoris ist maskiert, um den Planeten besser sehen zu können. (Bild: Christian Marois/NRC Canada)

Das Instrument, das in etwa so groß ist wie ein Kleinwagen, ist dazu gedacht, Bilder von lichtschwachen Planeten in der Nähe von hell leuchtenden Sternen sowie von Staubscheiben bei jungen Sternen, aus denen Planeten entstehen, aufzunehmen. Der GPI fängt die Infrarotstrahlung von Gasplaneten wie dem Jupiter auf. Die Wissenschaftler wollen damit 600 junge Sterne beobachten. Allerdings können sie mit dem GPI auch Objekte in unserem Sonnensystem aufnehmen.

Reibungslose Premiere

Zum ersten Mal in Betrieb genommen wurde GPI im November 2013. Die Premiere sei reibungslos verlaufen: Es sei eine der problemlosesten Inbetriebnahmen in der Geschichte des Gemini-Observatoriums gewesen, berichtet Stephen Goodsell, Projektmanager des Gemini-Observatoriums.

Für die ersten Aufnahmen haben die Forscher den GPI auf bekannte Systeme gerichtet, wie etwa das des Sterns Beta Pictoris, wo sie Bilder des jungen Planeten Beta Pictoris b machten. Weitere Bilder zeigen den HR4796A, einen sehr jungen Stern, sowie den Jupitermond Europa. Die Bilder hat das Gemini-Observatorium zum Treffen der American Astronomical Society veröffentlicht, das derzeit in der US-Hauptstadt Washington stattfindet.

Um Faktor 10 besser

Angesichts der Qualität geraten die Forscher ins Schwärmen: Die ersten mit dem GPI aufgenommenen Bilder seien "beinahe um den Faktor 10" besser als die Aufnahmen früherer Instrumente, sagte Bruce Macintosh vom Lawrence Livermore National Laboratory. Er hat das Team geleitet, das den GPI gebaut hat. "In nur einer Minute sehen wir Planeten, nach denen wir früher eine Stunde lang suchen mussten."

Das Gemini-Teleskop auf dem fast 2.700 Meter hohen Cerro Pachón in Chile hat einen Spiegel mit einem Durchmesser von 8,1 Metern und ist damit eines der größten Teleskope der Welt. Das zweite Gemini-Teleskop, das einen ebenso großen Spiegel hat, ist Teil des Mauna-Kea-Observatoriums auf Hawaii. Betrieben werden die beiden Teleskope vom Gemini-Observatorium, an dem Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Großbritannien, Kanada und die USA beteiligt sind.

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