Raumfahrt: Cassini fotografiert sechseckigen Sturm auf dem Saturn

Am Nordpol des Saturns tobt seit langem ein spektakulärer Sturm. Da derzeit Sommer auf der Nordhalbkugel des Planeten herrscht, konnte die Sonde Cassini hochaufgelöste Bilder davon aufnehmen und zur Erde funken.

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Sturm auf dem Saturn: Windgeschwindigkeit 320 km/h
Sturm auf dem Saturn: Windgeschwindigkeit 320 km/h (Bild: Nasa/JPL-Caltech/SSI)

Die Sonde Cassini hat beeindruckende Bilder von einem Sturm auf dem Saturn geliefert. Es sind die am höchsten aufgelösten Bilder, die bis dato von diesem denkwürdigen Wetterphänomen aufgenommen wurden.

  • Erste Aufnahme des Sechsecksturms mit Farbfiltern. Die Aufnahme - es ist die bis dato am höchsten aufgelöste - entstand am am 10. Dezember 2012. (Foto:  Nasa/JPL-Caltech/SSI/Hampton)
  • Seit 2009 herrscht Frühling auf der Nordhalbkugel - die Sonne strahlt den Nordpol an und ermöglicht die Bilder. Dieses entstand am 27. November 2012. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/SSI)
  • Hier das Bild vom  27. November 2012 in Falschfarben. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/SSI)
  • Dieses Infrarotbild entstand am 14. Juni 2013. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/University of Arizona)
  • An diesem Tag hat Cassini auch dieses Schwarz-Weiß-Bild aufgenommen. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/University of Arizona)
Erste Aufnahme des Sechsecksturms mit Farbfiltern. Die Aufnahme - es ist die bis dato am höchsten aufgelöste - entstand am am 10. Dezember 2012. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/SSI/Hampton)

Das Bemerkenswerte an diesem Sturm, der am Nordpol des Planeten tobt, sind seine Größe und seine Form: Zwar rotiert der Sturm wie auch auf der Erde um ein rundes Auge. Der gesamte Sturm aber hat die Form eines Sechsecks. Eine Erklärung für diese Form gibt es bislang nicht.

Kleine Wirbel im großen

Sein Durchmesser beträgt etwa 30.000 Kilometer - das entspricht drei Vierteln des Erdumfangs. In dem Sechseck wiederum entstehen kleinere Wirbel, von denen einige in die entgegengesetzte Richtung des großen Sturms rotieren. Der größte dieser Wirbel hat einen Durchmesser von etwa 3.500 Kilometern. Damit ist er etwa doppelt so groß wie der größte Wirbelsturm auf der Erde. In dem riesigen Sturm herrschen Windgeschwindigkeiten von über 320 km/h.

Die ersten Bilder des sechseckigen Sturms hatten die Voyager-Sonden 1980 und 1981 aufgenommen. Mutmaßlich hat der Sturm seither ununterbrochen getobt. "Das Sechseck ist nur ein Luftstrom, und Wetterphänomene, die diesem ähneln, sind normalerweise turbulent und instabil", sagte Andrew Ingersoll vom Cassini-Team. "Ein Wirbelsturm auf der Erde dauert in der Regel eine Woche, aber diesen hier gibt es schon Jahrzehnte - und wer weiß - vielleicht sogar Jahrhunderte."

Kein Land auf dem Saturn

Auf der Erde werden Stürme, wenn sie auf Land treffen, durch Reibung abgebremst. Auf dem Gasplaneten Saturn fehlen Landformationen jedoch. Das könnte eine mögliche Erklärung für die lange Dauer sein.

Die jetzt von der US-Raumfahrtbehörde Nasa veröffentlichten Bilder hat Cassini zwischen Dezember 2012 und Juni 2013 gemacht. Auf der Nordhalbkugel des Saturns hat im August 2009 der Frühling begonnen. Die Sommersonnenwende wird im Jahr 2017 sein. Bis dahin werden sich die Lichtverhältnisse am Nordpol stetig verbessern, so dass Cassini noch mehr Bilder von dem Wetterphänomen liefern kann.

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OmegaForce 09. Dez 2013

Ganz easy das hat iwas mim Bermuda Dreieck zutun. Allet was darin verschwindet landet da...

Cesair 06. Dez 2013

Klar sind es Theorien, und Theorien geben gewisse Möglichkeiten Dinge zu erklären. Eine...

MistelMistel 06. Dez 2013

Naja, ein Kern aus Eis wäre dann ja wiederum ein fester Kern.

Teetrinker9000 05. Dez 2013

Ich vermute es waren die Illuminaten. Hier schreibt der letzte Kommentator, dass er Leute...



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