Leap Motion im Test: Mehr Wedeln als Machtgriff
Der Leap Motion Controller setzt eine gewisse Fingerfertigkeit voraus, geschickte Nutzer hat die faszinierende Gestensteuerung schnell in ihren Bann gezogen - die Software aber erweist sich im Alltag teilweise noch als unausgereift.
Spätestens mit Kinect für Windows 8 ist Minority Report ein bisschen Realität geworden. Für filigrane Gesten eignet sich Microsofts Bewegungsteuerung allerdings nur bedingt - dafür gibt es Projekte wie den Überall-Touchscreen. Das Startup Leap Motion hingegen bringt mit dem Leap Motion Controller die Vision einer Steuerung im freien Raum, die auf einzelne Hand- und Fingerbewegungen reagiert.
- Leap Motion im Test: Mehr Wedeln als Machtgriff
- Simple Spiele, aber komplexe Gesten
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- Verfügbarkeit und Fazit
Erstmals vorgestellt wurde das Gerät im Frühling 2012, zuvor hatten die US-Amerikaner mehrere Jahre lang unter dem Firmenname Ocuspec an der Bewegungssteuerung gearbeitet. Dank einiger Investoren hat Leap Motion bisher über 30 Millionen US-Dollar Kapital erhalten. Nachdem der geplante Start Anfang 2013 und später im Mai verschoben werden musste, ist das Gerät seit Ende Juli erhältlich.
Die schlichte Packung erinnert leicht an ein Apple-Produkt, auch der Leap Motion Controller hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Apples Designsprache. Die Verarbeitung des Geräts ist sehr gut, kein zu großes Spaltmaß trübt das Bild. Die Steuerung selbst ist kaum größer als ein Feuerzeug, die Unterseite ist geruchsneutral gummiert. Der Aluminiumrahmen schützt das Innenleben, eine getönte und für Fingerabdrücke empfindliche Plexiglasplatte verdeckt die drei Infrarot-LEDs sowie die beiden Kameras.
Letztere ermöglichen die räumliche Erfassung von Händen und Fingern oberhalb des Gerätes. Ist eine der beiden Linsen verdeckt oder die Scheibe darüber zu dreckig, verweigert der Leap Motion Controller seinen Dienst und gibt eine Warnung aus. Angeschlossen wird das kleine Gerät mit einem von zwei USB-2.0-Kabeln, diese messen 50 respektive 150 cm. Neben einem passenden Anschluss erfordert die Installation des Controllers Windows 7 oder neuere Versionen, alternativ werden Mac OS X 10.7 oder neuere Versionen unterstützt.
Installation und Einrichtung
Ohne Internetverbindung oder vorherigen Download der Treiber lässt sich der Leap Motion Controller nur eingeschränkt respektive gar nicht nutzen. Dem Gerät liegt keine Software bei, einzig der Hinweis, unter leapmotion.com/setup stehe das Setup bereit, ist vorhanden. Der Link ist über die Hauptseite nicht erreichbar, wer vorab die Software bereits herunterladen möchte, muss die Adresse kennen. Ist der Controller angeschlossen und sind die Treiber (wir nutzten die zum Testzeitpunkt aktuelle Version 1.0.7+7648) installiert, startet eine Einführung, die alle Funktionen erläutert.
Der Leap Motion Controller kann theoretisch überall positioniert werden, wo er per Hand erreichbar ist. Die Idee, ihn vor der Tastatur oder zwischen dieser und dem Bildschirm zu platzieren, hat Vor- wie Nachteile: Liegt der Controller vor der Tastatur, muss die Gestensteuerung deaktiviert werden, um tippen zu können. Befindet sich das Gerät vor dem Bildschirm, ist die Nutzung der Tastatur möglich, allerdings verdecken dann die Hände Teile des Monitors. In der Praxis hat es sich bewährt, das Gerät seitlich mit etwas Abstand neben die Maus oder das Notebook zu legen.
Zum Tutorial zählen eine zwei- und eine dreidimensionale Visualisierung der Hände, wodurch der Anwender ausprobieren kann, welche Positionen Leap Motion erkennt - nämlich praktisch alle. Das Gerät ist in der Lage, einzelne Fingerglieder und deren Bewegungen ohne Verzögerung zu tracken, einzig wenn eine Verdeckung stattfindet, setzt die Erkennung aus. Die Präzision ist somit sehr hoch und die Steuerung eigentlich intuitiv, mehr dazu später.
Das Optionsmenü ist mittels eines Tray-Icos erreichbar und hat Funktionen wie eine festgelegte Höhe der Hände über dem Gerät und eine automatische Erkennung, wir empfehlen Letztere. Zulasten der Genauigkeit geht ein Modus für schwächere Computer, denn zumindest ein Ultrabook der Ivy-Bridge-Generation wie das von uns genutzte Thinkpad X1 Carbon wird gut ausgelastet - ein Kern samt SMT ist am Anschlag. An einem leistungsstarken Desktop-Rechner mit einem Core i7-3770K hingegen ist die CPU-Last sehr gering.
Simple Spiele, aber komplexe Gesten |
Klingt ja schon mal seriös.
Gerade bei Kickstarter entdeckt: http://www.kickstarter.com/projects/haptix/haptix...
Was ich mich bei solchen Sachen immer Frage: Man hat doch bei einem Laptop sehr viele...
Nur Hände/Finger/Stifte bzw. wie sie es nennen "Pointy things" ... die Rohdaten sind...