Projekt Logan: Mobile Kepler-GPU mit 192 Kernen bei 2 Watt
Nvidia hat seine auch als Lizenz erhältliche Kepler-GPU für Tablets und Smartphones erstmals öffentlich vorgeführt. Wegen enger Verwandtschaft zur PC-Version laufen darauf auch ähnliche Demos wie auf Geforce-Grafikkarten.
Im Rahmen der Grafikkonferenz Siggraph hat Nvidia seine mobile GPU mit Kepler-Architektur erstmals im Betrieb gezeigt. Der Chip, der sowohl als diskreter Grafikbaustein als auch zur Integration in SoCs vorgesehen ist, wird unter dem Codenamen Logan entwickelt.
Wie das Unternehmen in einem Blogpost erklärt, besteht Logan aus 192 Rechenwerken, die auf dem bei Geforce-, Quadro- und Tesla-Karten verwendeten Konzept von Kepler basieren. Dabei soll die mobile GPU nur 2 Watt benötigen. Das ist viel weniger, als rechnerisch bei gleicher Architektur möglich wäre, wenn man den auch von Nvidia gezogenen Vergleich zur Geforce Titan verwendet.
Die Titan benötigt 250 Watt für 2.688 Rechenwerke, 192 davon müssten also auf knapp 18 Watt kommen. Welche Stromspartricks Nvidia angewendet hat, gab das Unternehmen noch nicht bekannt. Wie der Chiphersteller in seinem Blog betont, sind die ersten Protoypen von Logan auch erst seit wenigen Tagen in den Labors gelandet, TSMC hat also offenbar gerade erst die Vorserienfertigung aufgenommen - auch mit welcher Strukturbreite das erfolgt, hat Nvidia noch nicht bestätigt. Wahrscheinlich ist aber, dass es wie bei den großen GPUs weiterhin 28 Nanometer sind, eine kleinere Strukturbreite für Logikbausteine hat TSMC noch nicht angekündigt.
Zur theoretischen Rechenleistung macht Nvidia noch keine Angabe, was darauf schließen lässt, dass die endgültigen Taktfrequenzen noch nicht spezifiziert sind. Das Unternehmen ist sich aber bereits jetzt sicher, dass die Leistung von Logan über der 2006 erschienenen PC-Grafikkarte Geforce 8800 GTX und dem Grafikchip der Playstation 3 liegt, die im gleichen Jahr auf den Markt kam.
Neben viel Leistung soll Logan auch durch einen umfangreichen Funktionsumfang überzeugen. Der Grafikprozessor beherrscht nicht nur die in ARM-SoCs üblichen Schnittstellen Open GL ES 3.0 und OpenGL 4.0, sondern auch DirectX-11 samt Tessellation. Die beiden Letztgenannten haben Nvidia zufolge die Konkurrenten im mobilen Segment noch nicht zu bieten.
Ganz offensichtlich schielt Nvidia mit dieser Ausstattung auch auf einen Einsatz in x86-Systemen, wie beispielsweise neuen Tablets auf Basis von Intels besonders sparsamen Haswell-CPUs. Auch eine Integration in SoCs, die dann andere Anbieter als Nvidia fertigen, ist möglich. Dazu hatte das Unternehmen vor kurzem angekündigt, seine Entwicklungen erstmals auch Lizenznehmern anzubieten.
Ob die Rechnung aufgeht, wird sich erst in der ersten Hälfte des Jahres 2014 zeigen, dann soll Logan auf den Markt kommen.
Ja genau, das "erreichen" sollte eigentlich ein errechnen werden. Der Takt der GPU spielt...
...eher Marketingtricks. Wie man die Leistung einer 8800GTX, die damals mit >100W dabei...
Man kann's auch aus einer anderen Seite betrachten. Wie ich sehe, ist die Landschaft...