Test Far Cry 3 Blood Dragon: Shooter-Trash mit Far-Cry-Technik
VHS-Flimmern, Zwischensequenzen im 8-Bit-Stil und Dialoge, wie sie selbst Dolph Lundgren und Jean-Claude Van Damme kaum stumpfer von sich geben könnten: Blood Dragon ist keine Fortsetzung von Far Cry 3, sondern eine abgedrehte Stand-alone-Erweiterung, die nichts und niemanden ernst nimmt.
Zu viel Ernsthaftigkeit oder gar Realismus muss in Ubisofts Blood Dragon niemand befürchten: Die Hauptfigur hört auf den Namen Sergeant Rex Power Colt und stellt ein "Mark IV Cyber-Commando"-Mischwesen aus Mensch und Technik dar. Das Jahr ist zwar 2007, aber gemäß der Zukunftsvision aus den Achtzigern, und die Erde liegt seit dem Atomkrieg der 90er Jahre in Trümmern. Eine grundsätzliche Story gibt es zwar, die ist aber von Beginn an so vollgestopft mit Plattitüden und Sinnlosigkeiten, dass der Versuch einer akkuraten Wiedergabe zwangsweise scheitern muss. Es reicht zu wissen, dass es vor allem darum geht, gefährliche Riesenechsen mit leuchtenden Augen sowie Roboter-Menschen-Mutanten zu bekämpfen, die einem in Forschungslaboren und düsteren Gängen ebenso auflauern wie auf einer großen Inselwelt.
- Test Far Cry 3 Blood Dragon: Shooter-Trash mit Far-Cry-Technik
- Die ersten paar Male ist es noch witzig
Blood Dragon macht von Beginn an keinen Hehl daraus, dass das Spiel als Persiflage auf die nach Meinung der Entwickler viel zu ernste und ideenlose Herangehensweise aktueller Actionspiele verstanden werden will. Da erwartet den Spieler zunächst der Startscreen mit knalligen 80er-Disco-Farben, bevor zum ersten Mal eine der zahlreichen Retro-Zwischensequenzen abläuft, die in dieser detaillosen und verpixelten Form zuletzt auf Amiga und frühen Konsolengenerationen zu sehen war. Auf eine wilde Ballerei aus einem Helikopter, die von Musik von Little Richard begleitet wird, folgt ein Tutorial, das mit zu vielen Texteinblendungen die Genrekonkurrenz parodiert und einen sinnfreien Hinweis nach dem anderen - etwa "Springen Sie, um zu springen" - auf den Spieler loslässt.
Schon früh wird allerdings erstmals das große Problem von Blood Dragon offensichtlich: Das Spiel setzt derart auf bunten Stilmix und Holzhammergags, dass schnell Ermüdung einsetzt. Auf jeden gelungenen Witz, jeden tollen machohaften Spruch, jede 80er Reminiszenz und gelungenes Trash-Film-Zitat folgt mindestens ein platter Schenkelklopfer, so dass der Unterhaltungswert teilweise an einen Filmnachmittag bei Tele 5 oder Kabel 1 erinnert. Ein B-Movie à la Terminator oder Predator mag noch unterhaltsam sein. Aber wer schaut sich wirklich mehrere davon hintereinander an?
Die ersten paar Male ist es noch witzig |
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Oder in 20 Stunden
Ach bin ich froh ein kein Shooter Nerd zu sein.. Ich Spiele es jetzt knap 3 Stunden und...
Also ich zock es jetzt 3 Stunden und ich finde es auch "besser" als das echte...
Ich würde eher sagen sieht aus wie aus der 16 Bit Zeit.