Windows XP: Pop-ups gegen Update-Verweigerer

Microsoft will Windows-XP-Nutzer vor dem nächsten Patchday per regelmäßig aufpoppender Nachricht daran erinnern, wie unsicher ihr System ist. In Redmond macht man sich offenbar die Hoffnung, die noch zahlreich vorhandenen XP-Systeme, die am Internet hängen, dadurch schneller vom Netz zu bekommen.

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Windows XP wird nur noch bis April 2014 von Microsoft unterstützt.
Windows XP wird nur noch bis April 2014 von Microsoft unterstützt. (Bild: Microsoft)

An dem 8. März 2014 wird es für Windows XP eine Aktualisierung geben, die das System noch um eine neue Funktion erweitert. Fortan wird das Betriebssystem im Monatsrhythmus daran erinnern, dass es bald keine Patches mehr geben wird. Sicherheitslücken, die etwa in Windows Vista, 7 oder 8 entdeckt werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das veraltete Windows XP betreffen, bleiben dann offen und stellen eine Einladung für Kriminelle dar.

Tatsächlich wird Windows XP nur noch an zwei Tagen mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt: am Abend des 11. März 2014 und am Abend des 8. April 2014, der gleichzeitig das Ende des Supports markiert. Am 13. Mai 2014 wird es erstmals keine Patches mehr für das Betriebssystem geben, das 2001 auf den Markt kam. Microsoft versucht, bei der Umstellung zu helfen. Für Anwender, die nicht beurteilen können, welches Betriebssystem sie benutzen, gibt es die spezielle 'Webseite Am I Running Windows XP' mit einem Countdown. Außerdem soll es in Kürze das Werkzeug PCmover Express geben, das einen Umzug zu einer neuen Windows-Version erleichtert.

  • Es war einmal... Windows XP. Anfangs gewöhnungsbedürftig viele Farben, und doch gewöhnten sich viele schnell an die neue Optik. (Screenshots: Andreas Sebayang/Golem.de)
  • Die Screenshots haben wir auf einem rund acht Jahre alten Vaio FS-115 aufgenommen. Der Rechner ist sogar noch in Betrieb, ...
  • ... um im Notfall veraltete Software ausführen zu können. Das Windows wurde aber häufiger neu installiert. Auffällig: viele Farben und das neue Systemsteuerungskonzept, an das sich bis heute nicht alle gewöhnen können.
  • Damals waren die Bildschirmschoner noch einfach.
  • Weg mit den Farben. Windows-2000-Nutzer freuten sich über das Zurückstellen der ehemals modernen Oberfläche.
  • Diese Ansicht ließ so manchen ganz schnell den Total oder Speed Commander installieren.
  • Hilfe naht: Immerhin war der Hund niedlicher als die nervige Office-Klammer - und man konnte ihn mit einem Klick abschalten.
  • Programmzugriff und -standards kamen mit dem Service Pack 1.
  • Hier hat sich eigentlich nicht viel getan. Das Deinstallieren von Programmen ist unter Windows 8 noch genauso aufgebaut. Heutzutage kann der Anwender aber deutlich mehr Informationen einblenden.
  • Damals musste mehr gescrollt werden. Nur vier Inhalte waren gleichzeitig sichtbar. Unter Windows 8 sind es zwölf und an eine anpassbare Fenstergröße war noch nicht zu denken.
  • Sonys Vaio Control Center ist korrekt in der Systemsteuerung eingebunden. Das war damals eher die Ausnahme.
  • Unser Testrechner mit geradezu luxuriöser RAM-Ausstattung. Das hilft aber nichts. Im Vergleich zu heutigen Rechnern ist die Kiste mit ihrem Einkernprozessor einfach lahm.
  • Hier hat sich auch nichts geändert in den vergangenen zehn Jahren. Allerdings stellen wir fest: Bei der Neuinstallation haben wir offenbar den Treiber für Sonys i.Link vergessen.
  • In der Hochzeit der Angriffe auf Windows XP kam dieses Tab in den Systemeigenschaften dazu.
  • Bis Vista musste der Nutzer eine Webseite und natürlich den Internet Explorer für Windows Updates bemühen. Und die war damals wie heute gelegentlich unzuverlässig.
  • An der Computerverwaltung sah man Windows XP sein Alter an. Hier endet die "Teletubby"-Oberfläche.
  • Die Symbole stammen aus der Urzeit der Windows-Rechner. Vor allem das Symbol der Komponentendienste fällt hier auf.
  • Das Netzwerk war damals noch etwas schwieriger in der Bedienung.
  • Vor allem beim WLAN...
  • ... nervt Windows XP.
  • WPA-Schlüssel musste man damals noch zweimal und ohne Anzeige der Zeichen eingeben. Und wehe man vertippte sich bei sicheren und komplexen Passwörtern.
  • Die Aufgaben oberhalb der Symbole blendet so mancher Anwender aus.
  • Lieber die veraltete Treiber-CD benutzen. Treiber per Windows-Update waren eher selten verfügbar.
  • Mit dem Service Pack 2 kam das Sicherheitscenter, das in neueren Windows-Versionen in Wartungscenter umbenannt wurde. Es sollte die Sicherheit von Windows XP erhöhen.
  • Die "Ich brauch keinen Virenscanner"-Fraktion wurde ordentlich genervt. Mit positiven Effekten auf die Sicherheit der Rechner. Nur wenige Nutzer beschränkten ihr Konto auf Standardrechte. Das wurde erst mit Windows Vista leichter in der Handhabung.
  • Mit automatischen Updates machte Microsoft die Rechner sicher und wies den Anwender auf mögliche Probleme hin.
  • Es wurden nicht nur das Betriebssystem, sondern auch Komponenten aktualisiert.
  • Auf alten Rechnern ist das eine langwierige Prozedur.
  • Outlook Express unter Windows XP
  • Mit dem Media Player versuchte Microsoft, moderne und alte Optik zu vereinen.
  • Dementsprechend wird die Titelleiste des aktiven Fensters dementsprechend auf Wunsch versteckt.
  • Es war einmal: das Startmenü.
  • Auf einen alten XP-Rechner gehört eine alte Office-Installation.
  • Das Startmenü hatte keinen Fokus-Schutz. Wenn eine Anwendung etwas mitteilen wollte, schloss es sich sofort.
  • Der Taskmanager wurde erst mit Windows 8 gründlich überarbeitet.
  • Netzwerkbeobachtung unter Windows XP
  • Das Microsoft Network (MSN)
  • Ohne Rechnungsadresse geht's nicht.
  • Unter Windows XP war nur der Installer für das Herunterladen der Installation installiert.
  • Anbindung an E-Mail-Adressen waren damals noch etwas Neues und Optionales. Heute kann der Nutzer ohne solche Zugänge vieles nicht tun.
  • Ab April 2014 wird es keine Sicherheitsupdates mehr für Windows XP geben. Microsoft stellt den Support ein.
Die Screenshots haben wir auf einem rund acht Jahre alten Vaio FS-115 aufgenommen. Der Rechner ist sogar noch in Betrieb, ...

Microsoft bemüht sich, Anwender zu überzeugen

Microsoft warnt bereits seit Monaten eindringlich davor, Windows XP weiter zu benutzen. Zahlreiche Zero-Day-Exploits werden unter Windows XP für immer funktionieren. Das gilt vor allem, wenn solche Rechner mit dem Internet verbunden sind. Der Weiterbetrieb ist selbst mit einem Virenscanner und weiteren Sicherheitsmaßnahmen mit einem Risiko verbunden. Viele Betroffene wird das aber nicht davon abhalten, Windows XP weiterzubenutzen. So wird etwa die Berliner Verwaltung den Wechsel von Windows XP zu einem modernen Betriebssystem voraussichtlich nicht schaffen und damit die Daten ihrer Bürger mit einem unsicheren System verwalten. Derzeit läuft eine Kleine Anfrage, die jedoch noch nicht beantwortet wurde.

Für Administratoren und Anwender, die den Umstieg nicht schaffen, hat Microsoft einen Schalter in den Patch eingebaut. Die monatliche Warnung kann mit einem einfachen Klick direkt abgeschaltet werden, damit der Anwender nicht mit Sicherheitshinweisen behelligt wird. Microsoft wird über den 8. April 2014 hinaus Support für seine Anti-Viren-Software leisten. Ausnahmen gibt es zudem für einige spezielle XP-Varianten wie die Embedded-Versionen. Diese kommen etwa in Industrielösungen zum Einsatz und werden weiter mit Patches versorgt.

Einen kleinen Rückblick auf Windows XP liefert unser Artikel Das letzte Jahr mit dem Teletubby-Windows vom April vergangenen Jahres.

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Neuro-Chef 10. Mär 2014

i.d.R. noch nicht, der Markt ist ja gesättigt. Und was da seit ein paar jahren zunehmend...

Neuro-Chef 09. Mär 2014

Da gehe ich mit und erhöhe um die Übersichtlichkeit der Systemsteuerung. Trotzdem...

Neuro-Chef 09. Mär 2014

Ach, so ein XP in der VM oder auf alter Schrotthardware für bestimmte Geräte ist aus...

BilboNeuling 07. Mär 2014

Habe mir gerade die Seite angesehen, ist leider nur in Englisch. Worauf baut das denn...



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