Pirate-Bay-Gründer: "Helden und Kriminelle"
Der schwedische Dokumentarfilmer Simon Klose hat die Macher der weltbekannten Filesharing-Plattform Pirate Bay jahrelang mit der Kamera begleitet. Auf der Berlinale und im Netz zeigt er ihren Kampf mit Hollywood-Anwälten und Behörden. Es sei falsch, sie einfach zu kriminalisieren, sagt Klose im Interview mit iRights.
Der Dokumentarfilm The Pirate Bay - Away From Keyboard (TPB AFK) zeigt den Gerichtsprozess gegen die Pirate-Bay-Gründer in den Jahren 2008 und 2009 und gibt zugleich Einblick in das Leben der Filesharing-Pioniere. Der Film hat am 8. Februar auf der Berlinale in Berlin Premiere und wird zeitgleich kostenlos im Netz veröffentlicht. Es ist der erste Langfilm von Simon Klose, der zuvor Musikvideos, Musik-Dokumentationen und 2006 den dokumentarischen Kurzfilm Sweet Memories Garden Centre über Autodiebe in Südafrika drehte. Klose, geboren 1975 in Schweden, ist Jurist und baut derzeit ein Internet-Startup auf, das Filmschaffende und ihr Publikum vernetzen soll.
- Pirate-Bay-Gründer: "Helden und Kriminelle"
- Geld und Idealismus
- Zugang erleichtern statt erschweren
iRights.info: Für Ihren Film haben Sie die Gründer der Pirate Bay, Gottfrid Svartholm, Fredrik Neij und Peter Sunde, jahrelang begleitet. Was ist Ihr Eindruck - welche Motivation steht hinter der wohl weltgrößten Filesharing-Plattform?
Simon Klose: Als ich Peter 2008 das erste Mal traf, war mein Eindruck, Pirate Bay kann alles sein: von einer kleinen Hobby-Webseite über ein Aktivistenportal für den zivilen Ungehorsam bis zur absolut effizientesten technischen Lösung für die Filesharing-Kultur. Die drei Gründer hatten diese brennende Leidenschaft für ein freies Internet und die Kultur des Teilens. Aber das war das Einzige, worauf sich diese sehr technikaffinen und talentierten jungen Männer verständigen konnten. Sie hatten sehr verschiedene Ansichten darüber, warum sie die Pirate Bay gründeten.
iRights.info: Würden Sie sagen, die Gründer waren auch auf der Suche nach einer neuen Lebensweise?
Simon Klose: In mancher Hinsicht ja. Diese drei Typen hatten viele lustige, coole Ideen und haben großartige Projekte gemacht. Sie starteten zum Beispiel eine Art Vorläufer der Crowd-Funding-Kampagne, um eine Insel vor der Küste Großbritanniens zu kaufen, die zuvor für militärische Zwecke genutzt wurde. Die Idee war es, auf dieser Insel eine neue Nation zu gründen - einen Staat ohne Copyright-Gesetze. Allerdings wurde daraus nichts.
Geld und Idealismus |
Der Mann trifft wirklich fundierte Aussagen, ohne dabei zu verherrlichen oder zu...
Nunja, es ist ein Trailer. Aber du hast recht. Ich empfinde das ebenfalls als unangenehm...