Mars: Curiosity findet weitere Spuren von Wasser

Curiosity steht erneut in einem Areal im Marskrater Gale, durch das früher mutmaßlich Wasser geflossen ist. In Kürze wird der Rover erstmals Proben mit seinem Gesteinsbohrer nehmen.

Artikel veröffentlicht am ,
Stein John Klein: Noch nie wurde auf dem Mars gebohrt.
Stein John Klein: Noch nie wurde auf dem Mars gebohrt. (Bild: Nasa)

Curiosity setzt den Bohrer an: Der Marsrover wird in Kürze erstmals damit Gesteinsproben nehmen. Der Rover befindet sich gerade an einem Ort mit der Bezeichnung Yellowknife Bay, der Anzeichen von ehemals flüssigem Wasser aufweist.

  • Bilder von Yellowknife: Sedimentgestein... (Foto: Nasa/JPL-Caltech/MSSS)
  • .. und helle, Adern, vermutlich Gips, weisen daraufhin, dass es hier einmal fließendes Wasser gegeben hat. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/MSSS)
  • An diesen Stellen soll der Stein John Klein angebohrt werden. (Foto: Nasa/JPL-Caltech/MSSS)
Bilder von Yellowknife: Sedimentgestein... (Foto: Nasa/JPL-Caltech/MSSS)

"In einen Stein zu bohren, um eine Probe zu nehmen, ist die anspruchsvollste Aufgabe seit der Landung", sagt Richard Cook, Curiosity-Projektmanager beim Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde Nasa. "Das ist noch nie zuvor auf dem Mars gemacht worden." Ein Ziel haben die Nasa-Forscher schon ausgesucht und benannt: Der Stein heißt John Klein, im Andenken an den 2011 verstorbenen stellvertretenden Leiter des Curiosity-Projekts.

Spannung vor dem Bohren

Die Nasa-Wissenschaftler sind sehr gespannt auf diese Aktion. Es könne durchaus sein, dass beim Bohren etwas Unerwartetes geschehe, erklärt Cook. Der Bohrer werde direkt auf Marsgestein einwirken, über das die Forscher auf der Erde keine Kontrolle hätten. "Es würde uns nicht überraschen, wenn einige Schritte in diesem Arbeitsablauf beim ersten Mal nicht wie geplant verlaufen."

John Klein liegt in einem Areal, das Hinweise auf ehemals fließendes Wasser aufweist. Forscher hatten das Gebiet zuvor mit den Instrumenten Mars Hand Lens Imager (Mahli) und dem Chemistry and Camera (Chemcam) untersucht. Die Bilder der Kamera zeigten feinkörniges Sedimentgestein, wie Sandstein oder Schluff, teilweise durchzogen von hellen Adern, Schrägschichtungen und andere Formationen, die durch fließendes Wasser entstehen.

Marsblume

In einem Sandstein fanden die Forscher ein glänzendes Korn, dessen Form einer Knospe ähnelt. Internetnutzer haben ihm den Spitznamen Marsblume gegeben. Die hellen Adern bestehen aus Calciumsulfat, das als Gips oder Bassanit vorkommt, wie eine Untersuchung mit der Chemcam ergab. "Auf der Erde bilden sich solche Adern in Rissen, durch die Wasser fließt", erklärt Nicolas Mangold vom Chemcam-Team.

Yellowknife Bay ist allerdings nicht die erste Stelle im Marskrater Gale, an der Curiosity Hinweise gefunden hat, dass es auf dem Mars früher fließendes Wasser gab.

Erst säubern, dann bohren

Bevor Curiosity bohrt, wird der Rover erst Staub sammeln und damit den Bohrer von möglichen terrestrischen Überbleibseln reinigen. Auf diese Weise hatte Curiosity zuvor auch schon das Instrument Sample Analysis at Mars (SAM) gereinigt. Dennoch blieben mutmaßlich Kohlenstoffreste von der Erde im Rover zurück, die die Ergebnisse einer Probe verfälscht haben könnten.

Curiosity ist im August 2012 auf dem Mars gelandet. Der aktuelle Standort an der Yellowknife Bay ist gut einen halben Kilometer vom Landeplatz, der die Bezeichnung Bradbury Landing trägt, entfernt. Das Fernziel von Curiosity ist der Mount Sharp, ein Berg mitten im Gale-Krater.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
20 Jahre Far Cry
Das deutsche Grafikwunder

Mit Far Cry feierte der deutsche Entwickler Crytek 2004 ein viel beachtetes Debüt. Kann der Südsee-Shooter auch 20 Jahre später noch beeindrucken?
Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

20 Jahre Far Cry: Das deutsche Grafikwunder
Artikel
  1. Softwareentwicklung: Events und APIs mit DDD entwerfen
    Softwareentwicklung
    Events und APIs mit DDD entwerfen

    Anforderungen an Software ändern sich schneller als je zuvor. Damit Entwickler da mitkommen, sollten sie Domain-driven Design nutzen. Wie das geht, zeigen wir an einem Beispiel.
    Von Annegret Junker

  2. Ausländische Fachkräfte: Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg
    Ausländische Fachkräfte
    Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg

    Die Politik müsse sich laut Intel bei der Integration von ausländischen Fachkräften mehr anstrengen. Diese könnten sich das Land aussuchen, indem sie arbeiten.

  3. Elektromobilität: Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt
    Elektromobilität
    Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt

    In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, als sei das Elektroauto schon abgeschrieben. Doch das scheint eine typisch deutsche Debatte zu sein.
    Eine Analyse von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /