Server-CPUs: Intels Ivy Bridge-EX mit bis zu 15 Kernen
In seiner MDDS-Datenbank hat Intel einige neue Prozessoren eingetragen, die zu den kommenden Xeon-Familien Ivy Bridge-EP und Ivy Bridge-EX gehören. Aus den Namen lassen sich die Zahlen der Kerne ableiten.
Wenn Intel seiner seit Jahren bei den Xeons gepflegten Namenstradition treu bleibt, ist der in der MDDS-Datenbank nun eingetragene "Ivy Bridge-EX-15" Intels erste x86-CPU mit 15 Kernen. Warum sich Intel für die ungerade Zahl an Kernen entschieden hat, ist bisher nicht bekannt. Vermutlich spielt das Layout des Dies eine Rolle.
MDDS ist die Abkürzung für "Material Declaration Data Sheets". In der gleichnamigen Datenbank sind also nicht die vollständigen Spezifikationen der Prozessoren zu finden. Vielmehr sind die dort hinterlegten PDF-Dokumente Unbedenklichkeitserklärungen für die beim Bau der CPU verwendeten Materialien. Unternehmen müssen solche Erklärungen zur Schadstofffreiheit veröffentlichen, bevor die entsprechenden Produkte auf den Markt kommen.
Um die neuen Prozessoren zu bezeichnen, verwendet Intel noch nicht seine späteren Produktnamen wie etwa Xeon-E7 samt Modellnummer, sondern nur die Bestellnummer (Product Code) und den kurzen firmentypischen Spec-Code. Taktfrequenzen und Angaben zur TDP sucht man in der MDDS vergeblich. Dafür ist Intels andere Datenbank ARK zuständig, in der die neuen Xeons noch nicht zu finden sind.
Da auch der Sockel in MDDS angegeben ist, geht aus den nun verfügbaren Informationen immerhin hervor, dass sich der bisherige Sockel LGA 2011/FC-GA12A nicht ändern wird. Wie schon bei den Desktop-CPUs beim Wechsel von Sandy Bridge zu Ivy Bridge sollten sich also Server mittels eines Bios-Updates leicht aufrüsten lassen, wenn Prozessoren mit der gleichen Leistungsaufnahme gewählt werden.
Ivy Bridge-EP mit sechs und zehn Kernen geplant
Wie schon bei den bisherigen Xeons teilt Intel auch die neuen Ivy-Bridge-Modelle in die Serien EP für zwei Sockel und EX für vier Sockel ein. Wenn sie auch Hyperthreading beherrschen, sind so Systeme zu erwarten, die 120 Threads parallel ausführen können. Neben den 15-Kernern der EX-Serie gibt es auch EP-Xeons mit sechs oder zehn Kernen. Weitere Modelle, etwa einen Achtkerner mit zwei deaktivierten Cores auf Basis des Zehnkernmodells, sehen die MDDS-Daten noch nicht vor.
Ebenso wenig ist dort bisher eindeutig ein Nachfolger der Serie Core i7-3000X (Sandy Bridge-E) für High-End-Desktops zu finden. Bisher hat Intel für solche Systeme mit meist nur einem Sockel immer weniger Kerne als bei den Xeons eingesetzt. In den bisherigen Prozessoren der Serie 3000X steckt bei den Sechskernern ein Die mit acht Kernen, von denen zwei deaktiviert sind. Diesen Aufwand könnte sich Intel nun mit dem Sechskern-Die des Ivy Bridge-EP sparen oder zwei Kerne eines Zehnkern-Dies abschalten. Somit wäre auch eine Achtkern-CPU für den Desktop von Intel möglich, wie sie AMD mit der FX-Serie schon anbietet. Bei diesen Prozessoren sind aber nur acht Integer-Kerne vorhanden, die sich vier Einheiten für FPU und SSE teilen müssen.
Ja, weil ein CPU-Kern auch so viel in Sachen Grafikleistung kann. ;) Wahrscheinlich sind...