Eigenes Label: Metallica streamt bei Spotify
Im Jahr 2000 sorgte Metallica für weltweites Aufsehen, weil sie ihre Musik nicht bei Napster sehen wollte, und klagte - seitdem galt die US-Band als großer Onlineverweigerer. Nun stehen die Alben der Band ganz offiziell bei Spotify, und dafür gibt es gleich mehrere Gründe.
Im November 2012 hatte sich die Band Metallica mit Warner Music geeinigt und die Rechte an ihren Aufnahmen zurückgekauft - sie gehören nun dem eigenen Label Blackened Recordings. Die erste Neuveröffentlichung ist nun beim Streamingdienst Spotify erfolgt. Dort können nach Registrierung alle Studioalben sowie einige EPs und die Livescheibe "S&M" kostenlos und werbefinanziert angehört werden. Ein Facebook-Konto, wie beim Start des Dienstes in Deutschland, ist nicht mehr nötig.
Im Angebot fehlen bisher alle die Singles, die vor dem letzten Album "Death Magnetic" erschienen sind, sowie einige der bei Fans beliebtesten EPs wie die "The $5.98 E.P.: Garage Days Re-Revisited". Auch das nur als Box-Set erhältliche "Live Shit: Binge & Purge", dem drei CDs beilagen, ist bisher bei Spotify nicht zu finden. Es war das erste offizielle Livealbum der Band.
Schon länger erlaubte Metallica Fans ausdrücklich, wie in einer FAQ der Band nachzulesen ist, die eigenen Songs auf Webseiten zu streamen - nur der Download der Stücke war verboten. Auf solche Angebote von Künstlern sollte man sich aber nicht immer verlassen, weil die Rechte an der Musik je nach Land unterschiedlich verteilt sein können. Gegenüber allen großen kommerziellen Streaming-Anbietern verschloss sich die Band jedoch bisher.
Von einer vollkommenen Onlineverweigerung konnte also schon vor dem Spotify-Angebot nicht mehr die Rede sein, und wie Drummer und Sprecher der Band, Lars Ulrich, nun klarstellt, ging es vor allem um Kontrolle: " Wir haben immer versucht, Einfluss darauf zu nehmen, wie unsere Musik den Fans präsentiert wird". Der sich selten so dezent ausdrückende Musiker erklärt in einer Mitteilung von Spotify weiter: "Bei digitalen Anbietern und Streamingdiensten warten wir grundsätzlich erst einmal ab, bevor wir unsere Songs über die entsprechenden Kanäle zur Verfügung stellen. Wir wollten zuerst sehen, wie bestimmte Dinge gehandhabt werden und der Umgang mit Kunden abläuft."
Werbung für erste Live-DVD des eigenen Labels
Spotify und Metallica erwähnen in ihrer Mitteilung zwar das Label Blackened Recordings, erklären aber nicht, ob die schnelle Freigabe der Alben für Streaming am Wechsel der Rechte liegt. Eine mögliche Erklärung für den nun erfolgten Schritt ist die erste Veröffentlichung neuen Materials über das bandeigene Label: Am 10. Dezember 2012 erscheint in den USA die Live-DVD "Quebec Magnetic", die 2009 in der kanadischen Metropole als Teil der letzten Welttournee der Band aufgenommen wurde. In Deutschland ist die DVD bereits erhältlich.
Um zu unterstreichen, dass mit der Veröffentlichung bei Spotify auch eine Aussöhnung mit der Onlinewelt gemeint ist, gaben Metallica und Spotify ihre Zusammenarbeit bei einer Pressekonferenz in London bekannt, wie die BBC berichtet. Dabei war auch der Napster-Gründer Sean Parker, der inzwischen zu den Investoren bei Spotify zählt. Lars Ulrich und Sean Parker beschrieben die Napster-Kontroverse aus ihrer Sicht. Metallicas Drummer beschrieb das Gefühl des Kontrollverlusts dabei erneut: "Das wurde uns weggenommen. Die Möglichkeit zur Kontrolle wurde uns weggenommen - und dann hat sich das in eine Prügelei verwandelt." Parker stimmte diesem Vergleich zu und sagte, dass eine solche Auseinandersetzung viel mehr polarisiert, als einer Lösung des Konflikts dienlich wäre.
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Sei nicht traurig, das erwartet auch keiner von Dir, Mama!
Metallica haben für mich aus Sicht eines Musikers meine absolute Hochachtung! Auch wenn...
Ich finde diese 10¤ im Monat auch absolut in Ordnung! Wenn ich mir bedenke, wie viele...