Raumfahrt: Roboter Mascot soll über Asteroiden hüpfen

Mascot ist ein Weltraumroboter, der 2014 an Bord eines japanischen Raumschiffs zu einem Asteroiden fliegen soll. Er wird über dem Himmelskörper abgeworfen und soll darauf Daten sammeln.

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Weltraumroboter Mascot: 16 Stunden für Messungen auf dem Asteroiden
Weltraumroboter Mascot: 16 Stunden für Messungen auf dem Asteroiden (Bild: DLR)

Die japanische Raumfahrtagentur Japan Aerospace Exploration Agency (Jaxa) plant einen Flug zu einem Asteroiden. An Bord des Raumschiffes wird ein Roboter sein, der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wird. Er soll Messungen auf dem Himmelskörper vornehmen.

  • Test von Mascot in Schwerelosigkeit bei einem Parabelflug (Foto: DLR/CC BY 3.0)
  • Montage des Weltraumroboters (Foto: DLR/CC BY 3.0)
  • 2018 soll Mascot an Bord des Raumschiffs Hayabusa-2 den Asteroiden 1999 JU 3 erreichen. (Bild: Jaxa)
Test von Mascot in Schwerelosigkeit bei einem Parabelflug (Foto: DLR/CC BY 3.0)

Der Mobile Asteroid Surface Scout (Mascot) ist ein quaderförmiger Roboter. Er ist etwa 30 x 28 x 20 Zentimeter groß und wiegt rund neun Kilogramm. Der Roboter verfügt über vier wissenschaftliche Instrumente, mit denen er den Asteroiden untersuchen wird: Mit einer Weitwinkelkamera wird Mascot Bilder von der Oberflächenstruktur des Himmelskörpers aufnehmen. Mit einem Radiometer wird die Temperatur gemessen, mit einem Magnetometer die Magnetisierung des Gesteins. Ein Spektrometer dient schließlich dazu, das Gestein, aus dem der Asteroid besteht, zu bestimmen.

2014 soll Hayabusa-2 starten

2014 soll das Raumschiff Hayabusa-2 starten und den Asteroiden 1999 JU 3 2018 erreichen. Dort angekommen wird das Raumschiff zunächst den Asteroiden vermessen. Dann wird ein spezieller Mechanismus den Erkundungsroboter in etwa 100 Metern Höhe aus dem Raumschiff drücken.

Mascot werde im freien Fall aus etwa hundert Metern Höhe auf den Asteroiden fallen, erklärt Projektleiterin Tra-Mi Ho. Seine Sensoren erkennen nach der Landung die Ausrichtung des Roboters, so dass er sich aufrichten kann. Danach soll er mit seiner Arbeit beginnen.

Mascot hüpft

Mascot soll an mehreren Stellen Proben nehmen. Er soll sich mit einer Art Hoppelbewegung, die ein Exzenter erzeugt, von einer Messstelle zur nächsten bewegen. Geplant sind zwei Ortswechsel. Insgesamt werden nur 16 Stunden für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung stehen, das entspricht zwei Tagen auf 1999 JU 3. Die Manöver wird Mascot alle autonom durchführen.

Der Asteroid 1999 JU 3 ist etwa einen Kilometer groß und umkreist die Sonne diesseits des Mars. Das bedeutet, er kommt auch der Erde nahe. Die Wissenschaftler interessieren sich für den Himmelskörper, weil er sich in den vergangenen 4,5 Milliarden Jahren, also seit Entstehung des Sonnensystems, wahrscheinlich kaum verändert hat. Da es viele weitere erdnahe Asteroiden vom gleichen Typ gibt, ist es interessant, die Beschaffenheit zu kennen - für den Fall, dass ein solcher Asteroid einmal auf Kollisionskurs mit der Erde gerät.

Asteroidenproben zur Erde

Die Sonde Hayabusa 2 wird Proben auf dem Asteroiden sammeln und diese zur Erde zurückbringen. Die Rückkehr ist für Ende 2020 geplant. Die Daten, die Mascot zur Erde funken wird, sollen "die Referenzdaten von der Oberfläche liefern, um später die von Hayabusa 2 zurückgebrachten Proben im richtigen Kontext interpretieren zu können", sagt Ralf Jaumann, wissenschaftlicher Sprecher der Mascot-Experimente.

Entwickelt wird Mascot am Institut für Raumfahrtsysteme des DLR in Bremen. Die Zusammenarbeit bei den Asteroidenmissionen haben DLR und Jaxa am 1. Oktober 2012 auf dem International Astronautical Congress vereinbart, der derzeit in Neapel stattfindet.

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