Exoskelett: Roboteranzug für Fukushima

Das Exoskelett HAL ist dafür gedacht, einem Menschen mehr Kraft zu verleihen. Eine neue Version, die für den Einsatz im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima gedacht ist, ist mit einem schweren Strahlenschutz ausgestattet. Dessen Gewicht soll der Träger aber nicht spüren.

Artikel veröffentlicht am ,
Roboteranzug HAL: Belüftung und Sensor für Vitaldaten
Roboteranzug HAL: Belüftung und Sensor für Vitaldaten (Bild: Cyberdyne)

Das japanische Unternehmen Cyberdyne hat eine neue Version seines Exoskeletts HAL vorgestellt. Sie soll in Fukushima eingesetzt werden.

  • Das Exoskelett HAL ist für den Einsatz in Fukushima mit lebenshaltenden Systemen... (Bild: Cyberdyne)
  • ... und einer 60 kg schweren Strahlenschutzweste ausgestattet. (Bild: Cyberdyne)
  • Ein Sensor auf der Brust sammelt Vitaldaten des Trägers. (Bild: Cyberdyne)
Das Exoskelett HAL ist für den Einsatz in Fukushima mit lebenshaltenden Systemen... (Bild: Cyberdyne)

Hybrid Assistive Limb (HAL) ist ein Roboteranzug, der Menschen bei Bewegungen unterstützen soll. In die Gelenke des Anzuges sind Motoren integriert, die die Bewegungen, die der Mensch durchführt, unterstützen.

HAL mit Strahlenschutz

Die neue Version ist eigens für den Einsatz in dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima konzipiert. Dazu gehört neben einem Paar robotischer Beinschienen eine Weste aus Wolfram, die den Träger bei seiner Arbeit vor der Strahlung schützen soll. Die Schutzweste wiegt zwar rund 60 Kilogramm. Doch wegen der Unterstützung durch HAL soll der Arbeiter dieses Gewicht kaum spüren.

HAL habe zudem ein Belüftungssystem bekommen, das kalte Luft in den Anzug blase - das solle den Träger vor dem Überhitzen und einem Hitzschlag schützen, erklärt Cyberdyne. Ein Sensor, der auf der Brust getragen wird, erfasst laufend Daten wie den Herzschlag, Körpertemperatur oder Atmung.

HAL mit Strahlenschutz

HAL wird mit Gehirnsignalen gesteuert: Wenn sich ein Mensch bewegen will, sendet das Gehirn schwache elektrische Signale an die Muskeln, die auf der Haut gemessen werden können. Sensoren erfassen diese Signale und aktivieren die entsprechenden Motoren in den Gelenken, um den Menschen bei seiner Bewegung zu unterstützen.

Zu diesem sogenannten Bio-Cybernic Control System kommt das Robotic Autonomous Control System, das aus verschiedenen vordefinierten Bewegungsmustern besteht, wie Gehen oder Treppensteigen, die HAL mit Hilfe von integrierten Sensoren lernt. Erkennt das System eine Bewegung, unterstützt es den Menschen automatisch dabei.

Universitätsausgründung

Cyberdyne ist eine Ausgründung der Universität von Tsukuba, wo HAL auch entwickelt wurde. Das Unternehmen soll den dort entwickelten HAL produzieren und vermarkten. Den Roboteranzug gibt es auch in einer Version mit einer Unterstützung für die oberen Extremitäten. Damit soll der Träger ein Mehrfaches dessen heben, was er normalerweise schafft.

Chef und Gründer Yoshiyuki Sankai hat die neue Version des HAL auf der Japan Robot Week 2012 vorgestellt. Die Konferenz in Tokio endet am heutigen Freitag.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Atalanttore 14. Jul 2013

Man streckt den Arm aus und spätestens beim ausgestreckten Arm sollte die...

Pathor 09. Nov 2012

Es geht um die Energie, die die Atome im innersten zusammenhalten. Quasi wie ein...

Anonymer Nutzer 22. Okt 2012

Naja auf dem Bild im Artikel ist nichts zu sehen, woher mitgeführte Luft kommen sollte...

Nasenbaer 21. Okt 2012

Kann man für die nur hoffen, dass dort kein Miles Bennett Dyson arbeitet, sonst wird der...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
20 Jahre Far Cry
Das deutsche Grafikwunder

Mit Far Cry feierte der deutsche Entwickler Crytek 2004 ein viel beachtetes Debüt. Kann der Südsee-Shooter auch 20 Jahre später noch beeindrucken?
Von Benedikt Plass-Fleßenkämper

20 Jahre Far Cry: Das deutsche Grafikwunder
Artikel
  1. Softwareentwicklung: Events und APIs mit DDD entwerfen
    Softwareentwicklung
    Events und APIs mit DDD entwerfen

    Anforderungen an Software ändern sich schneller als je zuvor. Damit Entwickler da mitkommen, sollten sie Domain-driven Design nutzen. Wie das geht, zeigen wir an einem Beispiel.
    Von Annegret Junker

  2. Ausländische Fachkräfte: Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg
    Ausländische Fachkräfte
    Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg

    Die Politik müsse sich laut Intel bei der Integration von ausländischen Fachkräften mehr anstrengen. Diese könnten sich das Land aussuchen, indem sie arbeiten.

  3. Elektromobilität: Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt
    Elektromobilität
    Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt

    In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, als sei das Elektroauto schon abgeschrieben. Doch das scheint eine typisch deutsche Debatte zu sein.
    Eine Analyse von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /