Lytro: Lichtfeldkamera erhält manuelle Steuerung
Lytro hat für seine Lichtfeldkamera ein Firmware-Update vorgestellt, mit dem manuelle Steuerungsmöglichkeiten und damit neue kreative Bilder ermöglicht werden. Außer einer Zeithalbautomatik kommen auch eine ISO-Steuerung und ein Neutraldichtefilter dazu.
Die Lichtfeldkamera Lytro bricht mit konventioneller Fotografie und ermöglicht es, nachträglich jeden beliebigen Punkt eines Fotos scharf zu stellen. Bislang war die ungefähr 400 US-Dollar teure Kamera allerdings vollautomatisch - Blende und Verschlusszeit wurden der Kameraelektronik überlassen. Auch auf die Lichtempfindlichkeitseinstellung hatte man bislang keinen Einfluss. Das ändert sich mit dem Firmware-Update, das Lytro über seine Kamerasoftware verteilt.
Nach dem Aufspielen der Firmware kann der Benutzer der Lytro die Verschlusszeit zwischen 8 Sekunden und 1/250 Sekunde einstellen und die ISO-Lichtempfindlichkeit zwischen 80 und 3.200 auswählen. Im manuellen Modus kann der Fotograf auch den Neutraldichtefilter einschalten und damit beeinflussen, wie viel Licht auf den Sensor fällt.
Die Belichtungssperre (Auto Exposure Lock), die durch das Update möglich wird, dient dazu, für schwierige Fotosituationen das Ergebnis der Belichtungsmessung vorläufig zu speichern, um die Kameraelektronik auszutricksen. Das ist vor allem bei Gegenlichtaufnahmen sinnvoll, um die gewünschten Bereiche und nicht etwa den Hintergrund korrekt zu belichten. Der Belichtungsmesser beziehungsweise die Kamera werden dabei zunächst auf eine dunkle Bildpartie gerichtet, die Belichtungssperre aktiviert und dann die Kamera entsprechend des Motivs ausgerichtet. Eine erneute Belichtungsmessung wird durch das AE-Lock verhindert, damit das Hauptmotiv einigermaßen korrekt belichtet wird. Lytro hat einige Bildbeispiele auf seiner Website veröffentlicht, die mit den manuellen Kamerasteuerungsmöglichkeiten aufgenommen wurden.
Die kastenförmigen Lichtfeldkameras von Lytro sind mit einem Objektiv an der Vorderseite und einem 33 mm großen Touchscreen auf der Rückseite ausgestattet. Einen weiteren Sucher gibt es nicht. Die Kameras kosten je nach Speicherausstattung 400 US-Dollar (8 GByte) oder 500 US-Dollar (16 GByte).
Deckt sich mit der Bildqualität von hier: https://pictures.lytro.com/CHIP/pictures/75893