Internet der Dinge: Wachsame Ninjablöcke und wackelnde Papierviecher
Das Internet der Dinge ist im Vormarsch - nicht nur in Form von Hasen, sondern auch in Form von elektronischen Ninjas und kreativen Papierkreaturen. Sie reagieren auf Reize und können wackeln, tönen oder sonstige Aktionen ausführen.
Die Ninja Blocks stehen kurz vor der Auslieferung. Die kleinen Computer basieren auf Open-Source-Hardware und verbinden sich mit einem Webservice namens Ninja Cloud. Darüber lassen sich die Ninja Blocks ohne Programmierkenntnisse mit einfachen "Wenn-dies-passiert-dann-tu-Folgendes"-Aufgaben belegen.
In Kombination mit internen und optionalen externen Sensoren, externen Aktuatoren und Webdiensten wie Twitter, Facebook, Dropbox oder dem Onlinewetterbericht kann auf externe Ereignisse reagiert werden. So lässt sich etwa eine Webcam anschließen, deren Bilder bei Veränderungen automatisch auf Facebook veröffentlicht oder in einen Dropbox-Account geschrieben werden.
Die Ninja Blocks sollen ab Mai lieferbar sein, eine Vorbestellung ist bereits möglich. Ein Ninja Block kostet 155 US-Dollar (Ethernet, USB), mit fünf externen Sensoren, WLAN und einer Webcam steigt der Preis auf 255 US-Dollar. Mit drei Ninja-Blöcken, je fünf externen Sensoren, WLAN und einer Webcam sind es 765 US-Dollar. Mehrwertsteuer, Zoll und Versandkosten müssen jeweils hinzugerechnet werden.
Papier, Schere, Klebe - und reaDIYmate
Während Ninja Blocks auf Kickstarter bereits seine Anschubfinanzierung erhielt, sammelt ein ähnliches Projekt auf derselben Crowdfunding-Plattform noch finanzielle Unterstützung: ReaDIYmate, mitentwickelt wurde es von Olivier Mével, einem der Erfinder des französischen Internethasen Nabaztag, soll aus freundlich wirkenden Papierfiguren oder sonstigen selbst gebastelten Objekten mit dem Internet verbundene Objekte machen.
Der Ansatz ist zwar spielerischer als bei Ninja Blocks - aber nicht weniger flexibel und zudem komplett Open-Source-basiert. Eigene Verkleidungen für die Technik lassen sich aus Papier schnell basteln und miteinander austauschen - obwohl auch andere Materialien möglich sind. Über ein Webinterface lassen sich vorgefertigte einzelne oder kombinierte Aktionen auslösen, etwa die Wiedergabe einer vorgegebenen MP3-Datei, sobald es neue Nachrichten in sozialen Netzwerken oder im Mailpostfach gibt.
Papierskulpturen können auch durch eine Aktion in Bewegung versetzt werden, etwa um jemandem zu zeigen, dass man an ihn oder sie denkt. Oder um neben dem Ton als zusätzliche Benachrichtigungsmethode für Neues auf Facebook, Twitter und Co. zu dienen. Ähnliches bietet auch der Nabaztag über seine motorisierten Motoren. Es können auch eigene Aktionen programmiert oder zusätzliche Hardwarekomponenten hinzugefügt werden, um komplexere reaDIYmate zu bauen.
Die reaDIYmates bestehen aus zwei Teilen: Der bewegliche Körper bietet einen Mini-Servo-Motor und einen Lautsprecher in einer stabilen Papierschachtel. Das Hirn bietet einen MP3-Decoder, 2 GByte SD-Speicher und einen WLAN-Chip in einer Plastikbox mit einem an Spielhallenautomaten erinnernden Plastikdruckknopf. Die reaDIYmates-Elektronik ist Arduino-kompatibel und kann ohne zu löten um über 50 steckbare Elektronikbausteine von Seeed Studio erweitert werden.
Noch brauchen die Erfinder der reaDIYmates zwar finanzielle Unterstützung für die Markteinführung. Von den 25.000 US-Dollar, die über Kickstarter gesammelt werden sollen, sind allerdings bereits rund 20.000 US-Dollar erreicht - bis zum 29. April 2012 sollte das zu schaffen sein. Um die Hardware geschickt zu bekommen, müssen Unterstützer mindestens 100 US-Dollar geben - ab 130 US-Dollar gibt es dann ein vorgefertigtes Papierdesign dazu. Auch hier müssen jeweils Versandkosten eingerechnet werden, noch unterscheidet das in Paris, Frankreich, sitzende reaDIYmate-Team aber nicht beim Versand in die USA und innerhalb Europas.
Zum Vergleich: Die Erfinder der Ninja Blocks haben es geschafft, über 100.000 US-Dollar einzusammeln - angepeilt waren nur 24.000 US-Dollar.
Finde ich auch, vor allem zu den Preisen.