Ausprobiert: Panasonics Android-Tablet Toughpad wirkt unfertig
Panasonic will seine Toughbook-Geräte auch als Tablet anbieten und hat der Öffentlichkeit sein Toughpad mit Android gezeigt. Wir haben den Prototyp kurz ausprobiert und festgestellt, dass Panasonic noch viel Arbeit vor sich hat.
Wer ein robustes Tablet braucht, der hat derzeit wenig Auswahl. Professionelle Android-Geräte, die von Außendienstmitarbeitern beispielsweise bei Regen oder auf staubigen Baustellen eingesetzt werden können, sind selten. Panasonic will mit dem 10-Zoll-Toughpad diesen Markt bedienen. Das Tablet mit Android 3.x alias Honeycomb wurde auf dem CES-Stand von Panasonic gezeigt. Zu den weiteren technischen Daten haben wir bereits im November 2011 einen Artikel veröffentlicht.
Das Toughpad A1 gehört zu den Tablets, die auch mit einem Stift genutzt werden können. Konkurrenten wie HTC mit dem Flyer oder Lenovo mit dem Thinkpad-Tablet bedienen andere Zielgruppen. HTCs Tablet ist eher für den Endkundenmarkt gedacht, und Lenovos spiegelndes Businesstablet ist unter der Sonne nicht einsetzbar, obwohl es durch seine Robustheit für den Außeneinsatz gut geeignet wäre.
Die Stiftbedienung ist bei Panasonic offenbar für den Handschuheinsatz gedacht, denn beim Antesten funktionierte der Touchscreen beispielsweise nicht mit den Fingernägeln, was bei kapazitiven Touchscreens normal ist, im Außeneinsatz allerdings ein Problem darstellen kann.
Stift mit Schwebezustand
Der Stift unterstützt nicht nur die normale Berührung, ist also kein kapazitiver Stift, sondern arbeitet mit einem Digitizer zusammen. Er wird also bereits im Schweben erkannt. Allerdings kann die installierte Android-Version den Schwebezustand nicht nutzen, beispielsweise, um den Cursor anzuzeigen. Soll der Stift im Schwebezustand verwendet werden, muss dazu die Stifttaste gedrückt werden. Das System verhält sich dann so, als würde der Finger benutzt. Ein Schweben mit gedrückter Stifttaste von links nach rechts bewegt beispielsweise den Android-Hauptbildschirm.
Der Stift wird am unteren Ende der Rückseite eingeklemmt und ist leicht entnehmbar. Dennoch scheint die Konstruktion den Stift sicher zu halten. Besonderheiten des Stifts werden nicht unterstützt, entsprechende Anwendungen für Notizen oder druckempfindliches Zeichnen fehlen dem Android-Prototyp.
Handliches Tablet
Das Gewicht des Tablets wird mit fast einem Kilo angegeben. Dennoch fühlt es sich aufgrund des großen Volumens nicht besonders schwer an. Es liegt gut in der Hand und macht beim Benutzen einen sehr stabilen Eindruck. Die Schnittstellen sind hinter recht fummelig zu bedienenden Schutzklappen versteckt, die sich zudem verriegeln lassen. Das ist aber auch so gewollt, schließlich soll ein Handgriff nicht versehentlich die Schnittstellen für Wasser und Staub zugänglich machen.
Das Display ist nicht besonders gut. Unklar ist, ob es sich hierbei um eine Prototyp-Entscheidung handelt, ein TN-Panel zu verbauen. Im Hochkantbetrieb ist es von der Seite nicht besonders gut einzusehen. Auch erschien das Tablet nicht so hell, wie es Panasonic verspricht. Auch hier gehen wir davon aus, dass die Arbeiten am Tablet nicht abgeschlossen sind. Eigentlich soll das Tablet nämlich eine Helligkeit von 500 Candela pro Quadratmeter bieten, ein Wert, der selbst in den Messehallen stark blenden würde. Dieser Effekt stellte sich jedoch beim Umstellen der Helligkeit nicht ein. Zudem war Android noch recht langsam für die Hardware und Anpassungen des Betriebssystems durch Panasonic waren beim Antesten nicht zu erkennen. Immerhin hat die Firma noch Zeit, bis das Tablet erscheinen wird. Im ersten Quartal 2012 wird das Tablet wohl nicht mehr erscheinen, wie ein Mitarbeiter auf der Messe erklärte. Geplant ist nun das zweite Quartal 2012.
ja, dein touchpad ist aber auch ein spielzeug fürs sofakissen, das Toughpad soll was...