Reader Wi-Fi PRS-T1
Sonys nächster E-Book-Reader hat WLAN
Kleiner, leichter und drahtlos ist der neue E-Book-Reader von Sony. Der Reader Wi-Fi PRS-T1 soll im Oktober auf den Markt kommen. Ein digitaler Buchladen dazu ist im Aufbau.
Sony hat auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin einen neuen E-Book-Reader vorgestellt. Der Reader Wi-Fi PRS-T1 soll den PRS-650 Touch Edition ablösen. Wichtigste Neuerung ist, dass das neue Gerät über WLAN verfügt. Es soll im Herbst auf den Markt kommen.
Der PRS-T1 ist 11 x 17,3 Zentimeter groß und knapp 9 Millimeter dick. Der Bildschirm stammt von E-Ink. Er hat eine Diagonale von 6 Zoll (15,24 cm) und eine Auflösung von 800 x 600 Pixeln. Das Display mit der aktuellen Pearl-Technik stellt 16 Graustufen dar.
Leichter als der Vorgänger
Sony betrachtet PRS-T1 als den Nachfolger des PRS-650 Touch Edition. Das ist der PRS-600 Touch Edition, der im vergangenen Jahr einen neuen Bildschirm bekommen hat. Die Form des Gerätes hat sich etwas geändert - so ist der untere Rand nicht mehr gerade, sondern gebogen. Zudem ist das Gerät deutlich leichter geworden: Es wiegt nur knapp 170 Gramm. Grund für die Gewichtsverringerung ist, dass das Gehäuse anders als bei den früheren E-Book-Readern nicht mehr aus Aluminium, sondern aus Kunststoff besteht.
Das Bedienkonzept ist weitgehend gleich geblieben: Unter dem Bildschirm sitzen fünf unauffällige, längliche Knöpfe, unter anderem zum Blättern und zum Aufrufen des Hauptmenüs. Hauptsächlich wird das Gerät jedoch über den Touchscreen bedient. Das kann mit den Fingern geschehen. Wer die Abdrücke scheut, kann auch den mitgelieferten Stift nehmen, der allerdings im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr im Gehäuse Platz findet. Neu ist, dass der Nutzer jetzt auch Gesten mit zwei Fingern ausführen kann. Das Gerät erkennt bekannte Gesten wie etwa Zoomen mit zwei Fingern. Deshalb hat der Knopf für die Schriftvergrößerung jetzt eine neue Funktion bekommen.
Kaufen und surfen
Die wichtigste Neuerung ist, dass das Gerät WLAN hat. Über die drahtlose Internetverbindung kann der Leser im E-Book-Shop einkaufen und im Internet surfen. Dazu verfügt das Gerät über einen Browser. Das Surferlebnis sei jedoch bedingt durch die Displaytechnik eingeschränkt, erklärte Fujio Noguchi, Leiter der E-Reading-Sparte bei Sony, auf Frage von Golem.de. Das E-Paper-Display könne keine Videos oder Flash-Animationen darstellen. Außerdem kann der Nutzer beispielsweise direkt aus einem E-Book heraus ein unbekanntes Wort nachschlagen: Er tippt länger darauf, und es erscheinen Schaltflächen, über die der Leser bei Google oder in der Online-Enzyklopädie Wikipedia nach dem Begriff suchen kann.
Sony baut nach Angaben von Tadamasa Kitsukawa, Chef von Sonys Digital-Reading-Plattform, derzeit einen deutschsprachigen E-Book-Shop auf, der noch in diesem Jahr eröffnen soll. Einzelheiten, etwa mit welchem Partner Sony zusammenarbeitet, wollte Kitsukawa nicht sagen. Näheres will das Unternehmen auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober bekanntgeben. Außer Bücher wird Sony über den Onlineshop auch Zeitungen und Zeitschriften anbieten. US-Nutzer des PRS-T1 können zudem vom Gerät aus E-Books in öffentlichen Bibliotheken ausleihen. Diese Funktion wird vorerst in Deutschland nicht zur Verfügung stehen, sagte Noguchi.
Texte, Bilder, Töne
Der E-Book-Reader hat einen internen Speicher mit einer Kapazität von 2 GByte. Der kann aber durch eine Micro-SD-Karte um bis zu 32 GByte erweitert werden. Inhalte werden auf den E-Book-Reader entweder drahtlos oder per USB-Kabel geladen. Das Gerät verarbeitet Texte (EPUB, PDF und TXT), Bilder (JPEG, GIF, PNG, BMP) sowie Audiodateien (MP3 und AAC). Die Akkulaufzeit gibt Sony mit vier Wochen an. Lässt der Nutzer das WLAN eingeschaltet, verkürzt sie sich um eine Woche.
Der PRS-T1 soll im Oktober 2011 für 150 Euro auf den Markt kommen. Es wird ihn in den Gehäusefarben Weiß, Schwarz und Rot geben. Beim Kauf sind bereits zwei E-Books vorinstalliert, die Krimis Rotkehlchen von Jo Nesbø und Ballaststoff von Ella Danz. Als optionales Zubehör bietet Sony einen Einband mit und einen ohne Leselampe sowie ein Softcase an. Letzteres gibt es in den Farben Pink und Dunkelblau. Die Einbände stehen in den drei Gehäusefarben zur Verfügung.
Wobei der silberne Sony-Reader keine Klavierlackoptik hat, sondern schon angeraut ist...