Visible Light Communication

800 MBit/s drahtlos mit Licht im Raum übertragen

Forscher am Heinrich-Hertz-Institut HHI in Berlin haben einen neuen Rekord bei der drahtlosen Datenübertragung mit sichtbarem Licht aufgestellt. 800 MBit/s konnten sie mit einer LED im Raum übertragen.

Artikel veröffentlicht am ,
Visible Light Communication -  Daten mit Decken-LED übertragen
Visible Light Communication - Daten mit Decken-LED übertragen (Bild: Fraunhofer HHI)

Geht es nach den Forschern des Heinrich-Hertz-Instituts HHI in Berlin, dienen Lampen künftig nicht nur der Beleuchtung, sondern übernehmen auch den Datentransfer. Sie bringen Filme in HD-Qualität verlustfrei, schnell und sicher auf Smartphone oder Laptop. Dabei sollen normale LEDs mit nur wenigen Zusatzbauteilen zum optischen WLAN werden. So wird die Deckenbeleuchtung zum Sender.

Die als Visible Light Communication (VLC) bezeichnete Technik wurde ursprünglich vom HHI zusammen mit Siemens und France Telecom Orange Labs entwickelt und wird derzeit am HHI weiterentwickelt. Mittlerweile ist es den Forschern gelungen, mit einer rot-blau-grünen Weißlicht-LED 800 MBit/s im Labor zu übertragen. Anfang 2010 lag der Spitzenwert per VLC noch bei 500 MBit/s.

  • Ostar-LED überträgt Daten mit sichtbarem Licht und erreicht dabei bis zu 500 MBit/s. (Januar 2010)
  • Ostar-LED überträgt Daten mit sichtbarem Licht und erreicht dabei bis zu 500 MBit/s. (Januar 2010)
  • Künftig werden Daten mit Decken-LEDs auf den Laptop übertragen.
Ostar-LED überträgt Daten mit sichtbarem Licht und erreicht dabei bis zu 500 MBit/s. (Januar 2010)

Ende Mai 2011 gelang es den Forschern zudem, mit Decken-LEDs, die mehr als zehn Quadratmeter eines Raums ausleuchteten, Daten mit 100 MBit/s verlustfrei zu übertragen. Der Empfänger kann innerhalb dieser zehn Quadratmeter beliebig platziert werden. "Das heißt, wir haben vier Videofilme in HD-Qualität gleichzeitig auf vier Laptops gebracht", sagt Anagnostis Paraskevopoulos, Wissenschaftler am HHI.

Die Datenübertragung findet per Lichtmodulation statt: Mithilfe eines Modulators werden die LEDs sehr schnell ein- und ausgeschaltet, so dass es vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden kann. Als Empfänger am Laptop reicht eine schlichte Photodiode. Der größte Nachteil der Technik: Sobald etwas zwischen Lampe und Photodiode gerät, wenn also jemand eine Hand dazwischen hält, wird die Übertragung beeinträchtigt.

VLC soll kein Ersatz für herkömmliches WLAN, PowerLAN oder UMTS werden, betonen die Wissenschaftler. Die Technik soll dort zum Einsatz kommen, wo Funknetze unerwünscht oder nicht möglich sind. VLC eigne sich beispielsweise für Krankenhäuser, da hier Funknetze nicht erwünscht seien: "Wenn ein Teil der Kommunikation über die OP-Lampe laufe, ließen sich drahtlos OP-Roboter steuern oder Röntgenbilder übermitteln. In Flugzeugen könnte jeder Passagier sein eigenes Unterhaltungsprogramm auf einem Display sehen, die Flugzeughersteller könnten gleichzeitig Kilometer an Kabeln sparen. Ein weiterer möglicher Einsatzort sind Fabrikhallen. Auch hier stören Funknetze oft die Abläufe", teilt das HHI mit.

Die Forscher des Heinrich-Hertz-Instituts wollen ihre Technik auf der Internationalen Funkausstellung IFA vom 2. bis zum 7. September in Berlin zeigen (Halle 11.1, Stand 8). Die Standardisierungsorganisation IEEE arbeitet in der Arbeitsgruppe 802.15 derweil an einem Standard für VLC.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Yeeeeeeeeha 02. Aug 2011

Jaja klar. Aber Sonnenlicht! Igitt! Chaotisch über das gesamte Spektrum verteilt...

schneida.simon 02. Aug 2011

Deswegen ist es ja nicht als WLAN Ersatz gedacht, sondern nur für Streams und andere...

Jamz 02. Aug 2011

könnte man sicher auch mit ir leds realisieren,die sieht man nicht

kevla 02. Aug 2011

ich denke, die entfernung an sich wäre ein kleines problem. an dem schnellen ein- und...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Rennelektroauto
Tesla Model 3 Performance mit 262 km/h Höchstgeschwindigkeit

Tesla hat das Model 3 Performance vorgestellt, das eine Systemleistung von 340 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 262 km/h bietet.

Rennelektroauto: Tesla Model 3 Performance mit 262 km/h Höchstgeschwindigkeit
Artikel
  1. Fritzbox: AVM bestätigt gute Einigung mit Huawei zu Patenten
    Fritzbox
    AVM bestätigt "gute Einigung" mit Huawei zu Patenten

    Trotz viel Geheimhaltung lobt AVM die Einigung mit Huawei zu Wi-Fi-Patenten. Die Workarounds für die Fritzbox werden zurückgenommen.

  2. Windows: Smart-TV bringt Computer zum Absturz
    Windows
    Smart-TV bringt Computer zum Absturz

    Über Jahre sind bei der Sound-Designerin Priscilla Snow immer mehr Funktionen ihres PCs ausgefallen, bis er fast unbrauchbar war. Als Übeltäter hat sich ihr Hisense-Fernseher herausgestellt.

  3. KI-Modell: Microsoft stellt mit Phi-3 Mini ein LLM für das iPhone vor
    KI-Modell
    Microsoft stellt mit Phi-3 Mini ein LLM für das iPhone vor

    Microsoft hat mit Phi-3 Mini sein bisher kompaktestes KI-Modell vorgestellt. Es soll die Leistung von GPT 3.5 bieten, läuft aber auch auf dem iPhone.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Galaxy S23 400€ günstiger • MindStar: Radeon-Grafikkarten zu Tiefstpreisen • Alternate: Asus Gaming-Laptop 899€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /