Touch & Travel in Berlin

Fahrscheinloser Nahverkehr mit Smartphone und Tücken

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Deutsche Bahn weiten das Handyticketsystem auf die Stadt Berlin aus. Wer will, kann mit einem Android-Smartphone oder iPhone seine Bahnfahrt bezahlen. Golem.de hat sich vor Ort das System angesehen, das aus gutem Grund noch nicht in großem Stil bekanntgemacht wird.

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Die BVG unterstützt Smartphone-Tickets.
Die BVG unterstützt Smartphone-Tickets. (Bild: Andreas Sebayang/Golem.de)

Das Touch-&-Travel-System der Deutschen Bahn wird nun auch auf den Berliner Nahverkehr ausgeweitet. 2008 als Feldversuch gestartet, hat der Dienst laut Deutsche Bahn mittlerweile 10.000 Kunden, die ohne Fahrschein fahren und stattdessen ihr Smartphone oder Handy nutzen, um eine Fahrt zu bezahlen und nachzuweisen.

Inhalt:
  1. Touch & Travel in Berlin: Fahrscheinloser Nahverkehr mit Smartphone und Tücken
  2. Touch & Travel bildet nur einen sehr kleinen Bereich der Tarifsysteme ab
  3. Schwierigkeiten sind zu erwarten

Touch & Travel sollte ursprünglich als Handyticket großen Zuspruch erhalten. Momentan ist das System jedoch eher ein Smartphone-Ticket, da die NFC-Technik für Mobiltelefone praktisch keine Verbreitung gefunden hat. Entsprechend verhält sich auch die BVG: Während die meisten Bahnhöfe mit NFC-Technik ausgestattet sind, gilt das nicht für die Haltestellen von Bus und Straßenbahn. Dort wird die Installation vorerst nicht vorgenommen, solange es keine nennenswerte Verbreitung von NFC-Geräten gibt. Es ist jedoch weiterhin geplant.

BVG recycelt ihre QR-Codes

Stattdessen setzt die BVG auf Zweitverwertung. In Berlin sind bereits alle Haltestellen mit QR-Codes versehen. Diese können abfotografiert werden und leiten den Nutzer auf eine Webseite, die aktuelle Abfahrtszeiten zur Verfügung stellt, inklusive Verspätungsinformationen. Das System wird schon länger genutzt, auch wenn es in Berlin kaum Fahrgäste gibt, die tatsächlich QR-Codes von den Fahrplänen abfotografieren. Das könnte sich jetzt ändern.

  • Pläne der BVG besitzen schon seit Jahren QR-Codes. (Bilder: Andreas Sebayang)
  • Unscheinbar in der Ecke können sie als Startpunkt abfotografiert werden.
  • Carlos Reinsch, Projektmanager der BVG, kurz vor dem Einstieg...
  • ... in die Straßenbahnlinie M5 Richtung Alexanderplatz.
  • Reinsch bestimmt den Startpunkt über die Ortung des Smartphones.
  • Wer kontrolliert wird, muss diesen Code vorzeigen.
  • Angekommen. Auf dem Alexanderplatz muss Reinsch sich wieder abmelden.
Pläne der BVG besitzen schon seit Jahren QR-Codes. (Bilder: Andreas Sebayang)

Die Touch-&-Travel-App verwendet genau diese Codes, um Start- und Zielpunkt einer Fahrt zu bestimmen und den Tarif zu berechnen. Alternativ reicht aber auch eine Standortbestimmung aus. Der Anwender wählt dann seinen nächsten Abfahrtsort in der Anwendung. In beiden Fällen meldet er sich an einer Haltestelle an und bei seinem Ziel wieder ab. Dabei werden gegebenenfalls Fahrten zusammengefasst. Wer zwei Kurzstrecken in die gleiche Richtung innerhalb von zwei Stunden fährt, der bezahlt das 2-Stunden-Ticket, da dies günstiger ist. Ebenfalls berechnet werden kann der Tagestarif, sobald er sich lohnt. Normalerweise ist dies nach Regel-Einzelfahrten der Fall.

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Touch & Travel bildet nur einen sehr kleinen Bereich der Tarifsysteme ab 
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