Erdbeben in Japan

Qinetiq schickt Roboter nach Fukushima

Nach iRobot hat auch das Unternehmen Qinetiq Roboter auf die Reise nach Japan geschickt. Neben vier Robotern, die Daten sammeln sollen, liefert das Unternehmen Bausätze, die Kompaktlader zu Roboterfahrzeugen umfunktionieren.

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Talon (Foto: DoD)
Talon (Foto: DoD)

Der US-Zweig des britischen Rüstungsunternehmens Qinetiq schickt mehrere Roboter nach Japan. Diese sollen bei den Aufräumarbeiten im beschädigten Atomkraftwerk Fukushima eingesetzt werden.

Talon und Dragon Runner

Qinetiq schickt je zwei Roboter vom Typ Talon und Dragon Runner nach Japan. Der Talon ist ein knapp 90 Zentimeter langes und knapp 60 Zentimeter breites, robotisches Kettenfahrzeug, das mit verschiedenen Ausrüstungen versehen werden kann. Für den Einsatz im Atomkraftwerk Fukushima werden die 57 Kilogramm schweren Roboter unter anderem mit Tag- und Nachtsichtkameras sowie mit einer sogenannten CBRNE-Sensorik ausgestattet. Damit können die Roboter etwa 7.500 gefährliche chemische, biologische, strahlende ("radiological", "nuclear") Substanzen und Sprengstoffe ("explosives") aufspüren.

  • Dragon Runner (Foto: Qinetiq)
  • Talon der US-Armee (Foto: DoD)
Dragon Runner (Foto: Qinetiq)

Wie der Talon ist auch der Dragon Runner eine robotische Lafette, auf der verschiedene Sensoren montiert werden können. Der Dragon Runner ist jedoch deutlich kleiner als der Talon: Er ist 42 cm lang und 31 cm breit und wiegt etwas mehr als 6 kg. Der Roboter, der auf Rädern ebenso wie auf Ketten fahren kann, ist dafür gedacht, Tunnel, Gänge oder Trümmerhaufen zu erkunden. Für den Einsatz in Japan wird er unter anderem mit Wärmebildkameras und Mikrofonen ausgestattet.

Die US-Armee setzt Roboter wie Dragon Runner und Talon unter anderem zur Aufklärung oder zur Bergung und Entschärfung von Sprengsätzen ein. Die Talons haben auch geholfen, die Trümmer des World Trade Centers in New York zu beseitigen.

Kompaktlader wird Roboter

Hinzu kommen Bausätze, mit deren Hilfe ein Bobcat T300 Kompaktlader zu einem Roboterfahrzeug machen. Laut Qinetiq dauert der Einbau des Appliqué Robotic Kit (ARK) nur eine Viertelstunde. Mit dessen Hilfe kann der Kompaktlader aus der Ferne über einen Laptop gesteuert werden. Die Reichweite des Systems beträgt über einen Kilometer.

Zu dem Roboterbausatz gehören neben der Fahrzeugsteuerung (Vehicle Control Unit, VCU) mehrere Kameras, darunter solche, die auch bei Nacht sehen sowie Wärmebilder erfassen können, Strahlungssensoren, Mikrofone und natürlich Funk. Neben dem Fahrzeug selbst können auch alle 70 Zusatzvorrichtungen, die Bobcat für die Kompaktlader anbietet, über ARK gesteuert werden. Dazu gehören beispielsweise eine Baggerschaufel, eine Ladegabel oder ein Hydraulikhammer, mit der T300 Wände einreißen kann. Ein T300 ist stark genug, um einen Pkw zu heben.

Hersteller Bobcat hat bereits mehrere T300 nach Japan geschickt und dort Mitarbeiter im Umgang mit der Fernsteuerung geschult. Die Qinetiq-Roboter sollen in der kommenden Woche in Fukushima eintreffen.

Weitere Roboter

Außer Qinetiq hat auch schon das US-Unternehmen iRobot mehrere Roboter nach Fukushima entsandt. Die vier Packbots und Warriors sollen in die Reaktorgebäude des beschädigten Atomkraftwerks in Fukushima fahren und so zur Aufklärung der Situation beitragen. Die US-Luftwaffe hat eine Drohne vom Typ Global Hawk nach Japan geschickt, um hochaufgelöste Luftaufnahmen der vom Erdbeben betroffenen Gebiete zu machen.

Bleibt zu hoffen, dass diese Roboter vor Ort mehr ausrichten können als der Disaster Monitoring Robot (Moni-Robo A) des japanischen Herstellers Mitsubishi Engineering and Shipbuilding (MES). Das ist ein rund anderthalb Meter hohes, unbemanntes Kettenfahrzeug. Ausgestattet mit verschiedenen Kameras, darunter einer 3D-Kamera, einem Roboterarm sowie Strahlen- und Gassensoren, sollte der Moni Robo A Daten in dem beschädigten Atomkraftwerk sammeln. Wegen der Trümmer, die der Tsunami und die Knallgasexplosionen auf dem Gelände hinterlassen haben, konnte der Roboter jedoch nicht eingesetzt werden.

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