iPoint 3D - Gestensteuerungssystem für die Küche
Fraunhofer HHI entwickelt berührungsloses Steuerungssystem für Computer weiter
Wer selbst kocht oder backt, kennt das Problem: An den Fingern klebt Knetteig, doch es fehlt eine Information, die im Kochbuch nachgeschlagen werden muss. Das Berliner Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) hat eine Lösung für dieses Problem: das digitale Kochbuch, das durch Gesten auch mit schmutzigen Fingern aufgeschlagen werden kann.
Vor zwei Jahren hat das Berliner Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) ein System vorgestellt, um einen Computer mit Hilfe von Gesten zu steuern. Seinerzeit präsentierte das Team um Projektleiter Paul Chojecki das System iPoint 3D als Steuerung für ein einfaches Computerspiel.
Für die Cebit 2010 haben die Fraunhofer-Forscher ein System für die Küche der Zukunft aufgebaut (Halle 9, Stand B36): An der Wand befindet sich ein großer Bildschirm, auf dem sich der Koch Rezepte anzeigen lassen oder Videos anschauen kann. Daneben kann er Musik abspielen, telefonieren oder Informationen über das Haus abrufen, etwa wie lange die Waschmaschine noch läuft, über den Wasser- oder Stromverbrauch.
Zum Blättern wischen
Neu ist, dass das System inzwischen alle zehn Finger und mehr Gesten erkennt, was mehr Funktionen erlaubt. In dem Prototyp wird mit einem ausgestreckten Finger der Mauszeiger bewegt. Will der Nutzer eine Aktion ausführen, etwa das Kochbuch öffnen oder ein Video auswählen, hält er den Finger einfach auf das entsprechende Icon gerichtet. Das System interpretiere dieses Verharren als Klick, erklärte Fraunhofer-Mitarbeiter Wolfgang Reiner im Gespräch mit Golem.de.
Ist das Kochbuch oder die Videobibliothek geöffnet, wird mit einer Wischbewegung geblättert. Hat der Nutzer das richtige Video gefunden, startet er es, indem er die Faust ausstreckt. Um wieder in das Hauptmenü zurückzukommen, streckt er alle fünf Finger in Richtung des Bildschirms aus.
Ortung per Infrarotkamera
Die Ortung der Finger und der Hand erfolgt über zwei Infrarotkameras, die nebeneinander angebracht und leicht schräg zueinander ausgerichtet sind. Die Kameras haben eine Auflösung von 720 x 560 Pixel und sind per Firewire mit dem Rechner verbunden. Befanden sie sich 2008 noch in einem Kasten auf dem Boden, sind sie dieses Jahr dezent in der Kücheneinrichtung verschwunden, genauer gesagt, in einer Blende, die über dem Monitor angebracht ist.
Eine vom Fraunhofer HHI entwickelte Software analysiert die Bilder der Kameras. Das bedeutet, sie errechnet die Position der Finger vor dem Bildschirm, erkennt die Gesten und setzt diese in Steuerbefehle um.
Herd und Licht per Geste einschalten
Die zweite Neuerung sei, so Reiner, eine Geräteschnittstelle. Mit der Gestensteuerung lässt sich nicht nur der Computer bedienen, sondern auch andere Geräte im Haushalt. So kann der Koch mit einer Geste das Licht, die Dunstabzugshaube oder den Herd einschalten, ohne dafür die Finger waschen zu müssen. Sternekoch Johann Lafer setzt in seiner Kochschule ein iPoint-System zum Abruf von Daten und zum Steuern der Haustechnik ein.
Anwendungen für iPoint 3D gebe es aber noch viel mehr, sagt Reiner. So könne das System, wie 2008 präsentiert, für Computerspiele eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist der medizinische Bereich: Das Fraunhofer HHI hat zusammen mit einem Industriepartner zwei Gestensteuerungssysteme für den Operationssaal entwickelt. Das eine System dient dazu, dass der Arzt während der Operation mit Gesten Patientendaten, etwa Röntgenbilder, aufrufen kann. Mit dem anderen können berührungslos Geräte im OP gesteuert werden.
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