Cambridge: Fußgänger und Radfahrer sammeln Schadstoffdaten
Britisches Forschungsprogramm stattet Bürger mit mobilen Sensoren aus
Radfahrer und Fußgänger sind täglich der Belastung durch Schadstoffe aus Autoabgasen ausgesetzt. Wie stark ist die Belastung wirklich? Wissenschaftler aus Cambridge geben Fußgängern und Radfahrern Sensoren mit, die Schadstoffe messen. Die Daten sollen in Echtzeit auf OpenStreetMap dargestellt werden.
Wissenschaftler der Universität im englischen Cambridge haben ein System entwickelt, das die Belastung der Luft mit Kohlenmonoxid und Stickoxiden erfasst und in Echtzeit im Internet zur Verfügung stellt. Das Projekt mit der Bezeichnung Cambridge Mobile Urban Sensing (CamMobSens) ist kurz vor dem Abschluss: Die Wissenschaftler um Projektleiter Mark Calleja sind gerade dabei, die Sensoren auszubringen.
Die werden jedoch nicht fest in den Straßen der Stadt installiert. Stattdessen wollen die Wissenschaftler mobile Sensoren einsetzen. Sie stecken zusammen mit einem Bluetooth- und einem GPS-Chip in einer Box von der Größe einer Zigarettenschachtel. Die Boxen bekommen dann diejenigen, die den Schadstoffen am stärksten ausgesetzt sind: Fußgänger und Fahrradfahrer messen auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder auf dem Weg in den Pub, wie stark die Luft in der traditionsreichen Universitätsstadt mit Schadstoffen aus Auspuffabgasen belastet ist.
Per Bluetooth werden die Daten an ein Mobiltelefon übertragen, das sie wiederum per GPRS an eine offene Datenbank funkt. Die Daten könnten dann "in das KML-Format portiert und in Google Earth dargestellt werden", schreiben die Forscher auf ihrer Website.
An dieser Stelle kommt nun Callejos Kollege Peter Murray-Rust ins Spiel. Der Chemiker hatte nach eigenen Angaben einen Geistesblitz, als Calleja ihm in einer Kaffeepause von CamMobSens erzählte. Warum, so seine Idee, nicht CamMobSens mit der Kartographen-Community von OpenStreetMap (OSM) zusammenbringen?
Die Wissenschaftler könnten daraus gleich mehrere Vorteile ziehen. So ließen sich die Messdaten in Echtzeit auf den OSM-Karten darstellen, die anders als die Karten von Google Earth nicht urheberrechtsgeschützt, also frei nutzbar sind. Außerdem könnten die Wissenschaftler die OSM-Community als Sensorträger einsetzen - zunächst in Cambridge, von dem OSM-Datensammler bereits eine sehr gute Karte erstellt haben. Aber die Idee sei, so spinnt Murray-Rust seinen Gedanken weiter, "ganz klar auch auf andere Städte übertragbar." Ausgestattet mit der Sensorbox könnten sie auch in anderen Städten Daten über die Schadstoffbelastung sammeln und aus dem Cambridge- ein Worldwide-Mobile-Urban-Sensing-Projekt machen.
CamMobSens ist Teil des "Mobile Environmental Sensing System Across Grid Environments" (Message), an dem neben der Universität in Cambridge auch die Universitäten von London, Leeds, Newcastle und Southampton beteiligt sind. Ziel ist die Entwicklung von einfachen und günstigen Messsystemen, mit denen Daten über die Umweltauswirkungen des Straßenverkehrs gemessen werden können, die für die Planung und die Regelung des Verkehrs in Kommunen, Regionen oder im ganzen Land genutzt werden können.
http://www1.adfc.de/Gesundheit/Gesund-bleiben/Vermeintliche-Risiken/Seite-3-Dicke-Luft...
Gibt es schon. Ist Teil eines Systems an dem ich vor einem Jahr in der Entwicklung...
Richtig, denn England != UK. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, der leider viel zu oft...
ich auch, leider erfährt man auf der verlinkten Homepage nichts über die Sensoren. Das...