Das Schwarze Auge - Drakensang: Besuch beim Entwickler
Rollenspielhoffnung bei Radon Labs ausführlich angespielt
Taktische Kämpfe, moderne Grafik und Fantasy-Atmosphäre vom Feinsten: Mit "Das Schwarze Auge - Drakensang" will das Berliner Entwicklerteam Radon Labs demnächst abenteuerlustige PC-Rollenspieler nach Aventurien entführen. Golem.de konnte den Titel beim Entwickler anspielen.
Das Schwarze Auge - Drakensang
Kein Schloss, kein Kerker und keine Drachenhöhle - unsere ersten eigenen Schritte in der Welt von Drakensang machen wir ganz unspektakulär auf einer Landstraße. Links neben unserem wackeren Krieger namens "Peter von Golem" stehen herbstliche Laubbäume, rechts dehnen sich saftige Wiesen bis zum Horizont aus. Herrlich, hier möchten wir gerne unseren nächsten Urlaub verbringen. Dann gehen wir ein paar Schritte, entdecken hinter einer Kurve eine Holzbrücke und dahinter einen freundlichen Wachmann. Na, ein bisschen plaudern kann man ja mal, denken wir uns. Und ehe wir uns versehen, steht auch schon der erste Auftrag im Quest-Log und wir merken, wie uns das Programm immer stärker in sein Paralleluniversum zieht.
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Drakensang basiert auf dem deutschen Rollenspiel-Regelwerk "Das Schwarze Auge" (DSA). "Wir verwenden eine Mischung aus der 3. und 4. Edition des DSA-Systems", präzisiert Bernd Beyreuther, Creative Direktor bei Radon Labs und Projektleiter von Drakensang. Mit DSA kennt er sich aus - er ist Fan. "Für mich ist das ein Traumprojekt, im Grunde haben wir Radon Labs auch gegründet, um dieses Spiel zu machen." Bereits 2003 gab es erste Pläne, dann folgten längere Lizenzgespräche und -verhandlungen, und seit 2005 wird konkret an dem Projekt gearbeitet. Rund 50 Programmierer, Grafiker, Leveldesigner, Animationsspezialisten und weitere Mitarbeiter werkeln an dem Titel; viele der Teammitglieder haben übrigens vorher die Berliner Games Academy absolviert.
Das Schwarze Auge - Drakensang
Avestreu, die Siedlung bei unserer Tour durch Drakensang, ist noch überschaubar. Ein paar Holzhäuschen, ein Wirtshaus und ein paar Passanten - aber trotzdem ist viel los. Eine Engine-Zwischensequenz zeigt uns, dass es Streit mit dem örtlichen Gauklerpärchen gibt. Die hübsche Salina wurde bestohlen, jetzt verlangt sie lautstark, dass jemand ihr Diadem zurückbringt. Ehrensache, dass wir den Job übernehmen. Außerdem berichtet uns der Wirt von Wölfen im Wald, der Jäger von einem bissigen Bären, und dann ist da noch die Sache mit unserem ursprünglichen Auftrag: Wir wollen einen Freund in der Stadt besuchen, wegen einer mysteriösen Mordserie. Drakensang legt vom Start weg viel Wert auf eine sinnvolle Story - was für die Haupthandlung genauso gilt wie für viele der mehr oder weniger optionalen Aufgaben. Beyreuther betont es mehrfach: "Wir wollen eine Geschichte erzählen!"
Das Schwarze Auge - Drakensang
Wenige Schritte weiter stoßen wir auf die hübsche Amazone Rhulana, nach ein paar freundlichen Worten schließt sie sich uns an. "Drakensang ist ein Party-Rollenspiel, du kannst mit bis zu vier Charakteren durch die Welt ziehen", erklärt Beyreuther. Wer Baldur's Gate mochte - an das Drakensang in vielerlei Hinsicht erinnert -, kennt das System: Ganz nach Belieben nehmen wir Mitglieder in unsere Gruppe auf; neun geeigneten Recken begegnen wir im Spielverlauf. Die erzählen dann etwa in bestimmten Gebieten von ihrem Schicksal, knüpfen Beziehungen untereinander und sind sowohl Teil der kämpfenden Truppen wie der Handlung.
Wir sind jetzt aber erst mal ein Zweierteam und machen uns an die Heldenarbeit. Mit ein paar Mausklicks scheuchen wir das Duo in Richtung Wald - den Weg zum ersten Questziel weist ein weißes Fragezeichen auf der Mini-Karte am Bildschirmrand. Die Steuerung funktioniert mit einer Mischung aus Maus und Tastatur - sie orientiert sich an Genre-Standards. Wir laufen entlang eines wunderschönen Bachbetts, bis wir unter lauschigen Bäumen stehen. In der Ferne hören wir Kampfgetümmel: Unser Ziel, ein NPC-Jäger, prügelt sich gerade mit Wölfen. Sofort steigen wir in den Kampf ein - und auch der erinnert an die Echtzeitgefechte aus Baldur's Gate. Mit der Leertaste lässt sich das Geschehen jederzeit einfrieren, und wir erteilen in aller Ruhe unsere Befehle. In dieser einfachen Prügelei befehlen wir unseren Protagonisten lediglich, dass sie sich auf jeweils einen der Gegner konzentrieren sollen, damit sich die Zahl der Feinde schnell reduziert.
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Ich glaub weniger, dass das so gemeint ist. Es ist wohl eher so wie z.B. in BaldursGate...
Beruhigend das zu lesen. :-) Ich bin was die Regelumsetzung bei Drakensang angeht doch...
Da bleibt ja wohl nur ein zu sagen: "Das wohl bei Swafnir!" ;-) Bin ja mal gespannt wie...
Finde ich auch. Ich denke es ist schade, dass Drakensang (vorerst) keinen Multiplayer...